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Synode der Osterholzer Kirche Weniger Mitglieder – mehr Fragen

Kirche sei in einem Dilemma, stellte die Synode im Kirchenkreis Osterholz-Scharmbeck fest: Immer weniger Mitglieder stünden immer mehr Menschen mit ihren Fragen nach Orientierung und Unterstützung gegenüber.
22.03.2023, 10:00 Uhr
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Weniger Mitglieder – mehr Fragen
Von Lars Fischer

Landkreis Osterholz. Einen Ausblick auf die zukünftigen Aufgaben im evangelisch-lutherischen Kirchenkreis Osterholz-Scharmbeck gab Superintendentin Jutta Rühlemann auf dessen Synode. Die Teilnehmer trafen sich unter Leitung des stellvertretenden Vorstandsvorsitzenden der Synode, dem Worpsweder Detlef Schobeß, im Medienhaus im Campus in der Kreisstadt. Dabei wies Rühlemann darauf hin, dass mit den kommenden zwei Jahren das letzte Drittel der Synode angebrochen sei und die nächsten Kirchenvorstandswahlen schon im kommenden Jahr bevorstehen. Insofern stehe ihr zufolge in nächster Zeit dringend ein Kirchenvorstandstag an. „Wir müssen uns mit Leitungsstrukturen, dem Klimaschutz und der diakonischen Landschaft befassen“, sagte sie. Darüber hinaus sei es wichtig, der Frage nachzugehen, wie kirchliche Einrichtungen schlanker und effektiver aufgestellt werden können.

Klimaschutz: Auch auf den kommenden Synoden solle weiter über Zukunftsprozesse nachgedacht werden. Die Dezember-Synode soll sich laut der Superintendentin unter Einbeziehung von Jugendlichen mit der Öffentlichkeitsarbeit befassen. „Wie kommunizieren wir? Wie sind wir aufgestellt?“, seien dann Leitfragen. Außerdem halte sie es für wichtig, dem Thema nachzugehen, wie es um die Beziehung zwischen Kirche einerseits und Schulen und Kitas andererseits bestellt ist. Generell aber wird sich Rühlemann zufolge das Thema Klimaschutz als „roter Faden durch die zukünftigen Tagesordnungen“ ziehen.

Kirchenaustritte: Hinsichtlich der Kirchenaustritte sagte die Superintendentin, dass in den vergangenen zwei Jahren in einigen Gemeinden ein Rückgang von zwei Prozent zu verzeichnen gewesen sei, in anderen von 8,5 Prozent. „Diese Entwicklung ist nicht umkehrbar“, betonte sie. „Dennoch gibt es bei uns viele tolle Dinge.“ Bei allen Entwicklungen solle sich das niemand ausreden lassen. Außerdem befinde sich Kirche in einem großen Dilemma: „Einerseits werden wir weniger Mitglieder und die Bindung geht verloren. Andererseits wenden sich immer mehr Menschen an Kirche mit ihren Fragen nach Orientierung und Unterstützung“.

Gebäude -Management: Dem Thema Klimaschutz widmete sich auch der Vorsitzende des Bauausschusses der Synode, Peter Kutzke. Er sprach sich dafür aus, für das Gebäude- und Klimaschutz-Management eine externe Beratung hinzuzuziehen. „Das ist eine Einstiegs- und Orientierungsberatung.“ Die würde 18 Monate laufen und etwa 20.000 Euro kosten, wovon 70 Prozent bezuschusst werden. „Es bleiben dann pro Gemeinde etwa 375 Euro zu entrichten.“ Ein Ausschuss solle das Beratungsgremium begleiten. Die Synode entschied, dass Kutzke und Jörg Fanelli-Falcke dem Ausschuss angehören. Weitere Ausschussmitglieder sollen gesucht werden. Man sei gut beraten, sich dafür Kompetenz heranzuholen, machte sich auch Kirchenvorsteher Martin Heinlein aus Lilienthal für das Projekt stark.

Haushalt: „Wir haben einen ausgewogenen Haushalt“, freute sich Torben Wienbarg vom Rechnungswesen im Kirchenamt Verden über den Wirtschaftsplan 2023/2024. Das Gesamtvolumen belaufe sich gerundet erstmalig auf über acht Millionen Euro, so Wienbarg. Dabei entfallen ihm zufolge auf die allgemeine Finanzwirtschaft gut vier Millionen Euro. Die Personalausgaben für Kirchenkreis und Kirchengemeinden würden mit drei Millionen Euro zu Buche schlagen. Den Wirtschaftsplan nahm die Synode einstimmig an.

Personal: Jutta Rühlemann stellte für den Kirchenkreisvorstand den Antrag, der bereits geschaffen halben Diakonenstelle im Bereich der Klinik- und Altenheimseelsorge formal zuzustimmen. Finanziert werde die Stelle über das Haus am Hang, den Landkreis Osterholz und der hannoverschen Landeskirche, so die Superintendentin. Ihr zufolge ist die Stelle schon seit dem 1. März mit Diakonin Susanne Claus besetzt. „Das ist eine Frau, die sehr viel Erfahrung mitbringt und eine gute Unterstützung ist“, lobte Rühlemann die Diakonin. Die Synode sprach sich einstimmig für diese Besetzung aus.

Weitere Personalfragen standen auf der Tagesordnung der Synode: Schobeß verpflichtete Janna Eckert und Peter Kutzke als neue Mitglieder der Synode, die keinem Kirchenvorstand angehören. In Abwesenheit wählte die Synode einstimmig Schulpastor Benjamin Bathelt zum stellvertretenden Mitglied in den Vorstand der evangelischen Erwachsenenbildung. Schobeß selbst ließ sich als stellvertretendes Mitglied des evangelisch-lutherischen Kirchenkreisverbandes im Sprengel Stade wählen. Laut dessen Satzung diene der Zusammenschluss, um gemeinsam Aufgaben zu übernehmen, wie etwa die Trägerschaft des Bildungszentrums Bad Bederkesa und der Telefonseelsorge Elbe-Weser.

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