Die Gewerkschaft Verdi will den Arbeitgebern enger auf die Pelle rücken. Da die Tarifbeschäftigten im öffentlichen Dienst weiterhin kein Angebot von Bund und Kommunen erhalten haben, positioniert der Verdi-Bezirk Bremen-Niedersachsen kommende Woche nun einen Streikposten vorm Osterholzer Kreishaus. Dieser soll Arbeitswillige davon überzeugen, sich am Streik zu beteiligen. Adressat des Protests, der vom 3. bis 7. März sichtbar sein soll, ist Landrat Bernd Lütjen in seiner Eigenschaft als Präsident des kommunalen Arbeitgeberverbands Niedersachsens. Verdi will die Streikposten im nördlichen Niedersachsen an jedem Tag mit einem Vertreter eines anderen Teilbereichs des öffentlichen Dienstes besetzen.

Landrat Bernd Lütjen ist Präsident der kommunalen Arbeitgeber in Niedersachsen; er hält die Forderung von Verdi für überzogen.
Die Tarifrunde für deutschlandweit 2,5 Millionen Beschäftigte in den Kommunen und auf Bundesebene kommt bisher nicht voran. Verdi-Bezirksgeschäftsführer Markus Westermann sagt: "Seit Oktober hatten die Arbeitgeber Zeit, sich auf die Verhandlungsrunde vorzubereiten; dass sie erneut mit leeren Händen kommen, ist keine Wertschätzung, sondern ein harter Schlag für die Beschäftigten." Egal ob in öffentlichen Verwaltungen, in Kitas, auf Bauhöfen, in der Sparkasse oder in den Versorgungsbetrieben – die Betroffenen seien am Limit, so Westermann. Die Dienstleistungsgewerkschaft fordert unter anderem eine achtprozentige Anhebung der Einkommen, mindestens aber 350 Euro monatlich mehr. Bis zur dritten Verhandlungsrunde, die am 14. und 15. März in Potsdam stattfindet, ist landauf landab mit weiteren Arbeitsniederlegungen zu rechnen.