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Stuhrer Lokalpolitik empfiehlt Erhöhung ab dem kommenden Schuljahr Ausschuss: Hort wird teurer

Stuhr. Nicht nur die Kita-Gebühren stehen vor einer Erhöhung, auch die Beiträge für die Hortbetreuung in der Gemeinde Stuhr steigen an. Das ist zumindest mehrheitlicher Wille des Schulausschusses, der am Donnerstagabend im Rathaus getagt hat.
19.03.2016, 00:00 Uhr
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Ausschuss: Hort wird teurer
Von Christoph Starke

Nicht nur die Kita-Gebühren stehen vor einer Erhöhung, auch die Beiträge für die Hortbetreuung in der Gemeinde Stuhr steigen an. Das ist zumindest mehrheitlicher Wille des Schulausschusses, der am Donnerstagabend im Rathaus getagt hat. Die Sitzung stand noch unter dem Eindruck des Ausschusses für Jugend, Freizeit und Kultur, der zwei Tage zuvor stattfand. Allerdings war ging es weniger turbulent und emotional zu.

Die Gebühren für den Hort – im Verwaltungsdeutsch trägt er die sperrige Bezeichnung „Ergänzende Betreuung im Anschluss an das freiwillige Ganztagsschulangebot an den Grundschulen der Gemeinde Stuhr“ – orientieren sich an den Kita-Gebühren. Die monatliche Betreuung im Hort soll die Hälfte einer vierstündigen Betreuung im Kindertagesstättenbereich kosten. Das sind zurzeit 136 Euro, für den Hort wären das 68 Euro. Wohl bemerkt wären: Eltern zahlen zurzeit allerdings nur 64 Euro. Die Erklärung: Als die Gemeinde die Gebühren 2012 anhob, blieb eine Erhöhung der Hortgebühren aus, wie im Ausschuss deutlich wurde.

In den Unterlagen zur Sitzung am Donnerstagabend ging die Verwaltung noch von künftig 156 Euro für die Kita-Gebühren aus. Das würden Hortgebühren von 78 Euro für das kommende Schuljahr und – da die Kita-Gebühren auch in den kommenden Jahren steigen sollen – 80 Euro für 2017/2018 und 82 Euro für 2018/2019 bedeuten. Doch diese Zahlen wurden im Schulausschuss von der Aktualität eingeholt. Denn die Politik fand die Kita-Gebühren, wie sie die Verwaltung vorschlug und am Dienstag im Ausschuss für Jugend, Freizeit und Kultur diskutiert wurden, für zu hoch. Sie empfahl die Staffelung 148 Euro, 152 Euro, 156 Euro. Umgerechnet auf die Hortgebühren: 74 Euro in 2016/2017, 76 Euro in 2017/2018 und 78 Euro in 2018/2019.

Dafür sprach sich die CDU im Schulausschuss am Donnerstagabend genauso aus wie die Grünen. Die SPD nicht. Eine solche Erhöhung wäre ein falsches Signal. Ihr Mitglied Gudrun Klomburg fehlten zudem Zahlen. „Deswegen stochere ich ein bisschen im Nebel.“ Sie schlug das Modell 70 Euro, 72 Euro, 74 Euro vor. Damit konnte sich auch FDP-Ausschussmitglied Jürgen Timm anfreunden. Bei der Abstimmung über den SPD-Vorschlag kam es allerdings zum Patt. Sieben dafür, sieben dagegen – sodass Ausschussvorsitzende Susanne Cohrs (SPD) feststellen musste: „Damit ist der Antrag abgelehnt.“ Danach wurde über die aktuelle Version abgestimmt, also über das Modell 74 Euro, 76 Euro, 78 Euro. Dieser Vorschlag fand bei acht Ja-Stimmen, fünf Nein-Stimmen und einer Enthaltung eine knappe Mehrheit. Das letzte Wort – sowohl über Kita als auch über Hortgebühren – hat der Rat der Gemeinde, der das nächste Mal am 13. April tagt.

Die Gemeinde will außerdem ab dem kommenden Schuljahr ein neues Bezahlsystem in den Mensen ihrer Kooperativen Gesamtschulen einführen. Künftig ist die Bezahlung mit einem Chip möglich, wie Kerstin Frohburg, Leiterin des Fachdienstes Bildung, Jugend und Sport bei der Gemeinde, mitteilte. Den könnten Nutzer bequem zu Hause oder per Smartphone mit Geld aufladen. Frohburg: „Auf Neudeutsch nennt man das Prepaid.“ Dieses Verfahren soll die Bezahlung für alle Beteiligten – Schüler, KGS-Sekretariate und Eltern – einfacher machen, erhoffte sich Frohburg. Sie machte deutlich: „An den Gebühren ändert sich nichts.“ Der Ausschuss empfahl die für die Einführung des Chipsystems notwendige Satzungsänderung einstimmig.

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