Bremen Stadtteile Osterholz Verden Diepholz Delmenhorst Wesermarsch Oldenburg Rotenburg Cuxhaven Bremerhaven Niedersachsen

Neues Kulturzentrum Wiederaufbau des Brettmann-Hauses in Stuckenborstel im Zeitplan

Die Visionen und Pläne für das neue Kulturzentrum der Gemeinde Sottrum sind bereits vorhanden. Fehlt nur noch die Fertigstellung des Brettmann-Hauses. Im Juni soll es so weit sein.
12.02.2025, 12:56 Uhr
Jetzt kommentieren!
Zur Merkliste
Wiederaufbau des Brettmann-Hauses in Stuckenborstel im Zeitplan
Von Lars Köppler

Die zweite Jahreshälfte 2024 war in der Gemeinde Sottrum und insbesondere in Stuckenborstel von großer Aufbruchstimmung geprägt. Abriss-Party im Juli, Grundsteinlegung im Oktober und Richtfest im November: "Es läuft alles nach Plan", hat Gemeindedirektor Holger Bahrenburg jüngst bei der Begehung der Baustelle des im Wiederaufbau befindlichen Brettmann-Hauses an der Mühlenstraße in Stuckenborstel festgestellt. Im Juni dieses Jahres soll auf diesem Areal der rundumerneuerte historische Fachwerkbau aus dem Jahr 1860 feierlich seiner Bestimmung als neues Kulturzentrum der Gemeinde Sottrum übergeben werden. Was ist schon passiert und welche Schritte sind noch zu erledigen? Ein Überblick.

Vor rund zwei Jahren befassten sich die politischen Gremien intensiv mit der Zukunft des maroden Gebäudes, welches sich in attraktiver Lage neben der Wassermühle und nahe der Wieste befindet. Den Romantikern – zu denen auch der seit Jahren in Stuckenborstel lebende Grünen-Politiker Lühr Klee zählt – war schnell klar, dass das Brettmann-Haus unter wirtschaftlichen Bedingungen nicht saniert werden könne. Also entschied sich man sich für einen Abriss und Wiederaufbau. Klee agiert nunmehr als Vorsitzender des im Oktober 2023 neu gegründeten Vereins "Verband für Bildung, Begegnung & Kultur Brettmann Haus", der künftig das Hausrecht ausüben wird und in der Verantwortung steht für die satzungs- und ordnungsgemäße Nutzung des Gebäudes und des Grundstücks. Der Träger-Verband war derweil auf Initiative eines Großteils der Stuckenborsteler Bevölkerung gegründet worden, um das Großprojekt auf eine breitere Basis zu stellen. "Wir sind derzeit 46 Mitglieder, darunter vier Vereine. Der Verband soll die Vereine und Initiativen verbinden", erklärt Klee.

Förderung durch das Land

Im Mai 2023 reichte die Gemeinde den Bauantrag ein und erhielt elf Monate später die Baugenehmigung für das 2,12 Millionen Euro teure Großprojekt, welches das Amt für regionale Landesentwicklung Lüneburg (ArL) per Zuwendungsbescheid mit 500.000 Euro fördert. Im August vergangenen Jahres startete das Projekt mit der Entkernung des Innenbereichs, kurz darauf folgten Baggerarbeiten. Doch was genau ist geplant? "Die Baumaßnahme unterteilt sich in die Errichtung des Haupthauses und der Remise als Nebengebäude", erklärt Holger Bahrenburg. Der Wiederaufbau des Brettmann-Hauses wird allerdings nicht ganz die Dimension des alten Bestandsgebäudes haben. Das Hauptgebäude umfasst rund 400 Quadratmeter, im Erdgeschoss entsteht unter anderem ein rund 145 Quadratmeter großer Saal, der sich teilen lässt und für vielfältige kulturelle Veranstaltungen geeignet ist. Die Remise mit ihren rund 66 Quadratmetern dient derweil mehr Lagerzwecken. Im Obergeschoss werden Besprechungsraum, Werkraum und Mehrzweckraum eingebaut.

Aufgrund der in Aussicht gestellten Förderung muss ein straffer Terminplan eingehalten werden. "Die Abrechnung erfolgt bis 30. Juni 2025", verdeutlicht Bahrenburg den Zeitdruck, unter dem die zahlreichen Gewerke auf der Baustelle ihre Arbeiten verrichten müssen. Das Projekt basiere auf einem engen Austausch und Absprachen mit dem gegründeten Verband für das Brettmann-Haus, ergänzt Bahrenburg. Eigentümerin des Traditionshauses wird die Gemeinde Sottrum sein, während der Verband künftig das Hausrecht ausübt. "Die Herausforderung wird es sein, das Haus zu bespielen", sagt Lühr Klee, der jedoch einen großen Rückhalt aus der Bevölkerung spürt. Besonders erfreut es die Verantwortlichen, dass der alte Torbogen sowie der Holzbalken, der über dem Eingang hing, wiederverwendet werden konnten. "Hierauf findet sich der Einweihungsspruch der Erbauer Gerhard Brettmann und seiner Ehefrau Concordia wieder", weiß Holger Bahrenburg zu berichten, der auch das große Engagement der Bürger in der Planungsphase hervorhebt.

Wöchentliche Besprechungen

Immer wieder haben sich die Verbandsmitglieder Lühr Klee, Klaus Wirth, Torben Böhrs und Architekt Karsten Buthmann zu Vorbesprechungen und den wöchentlichen Baubesprechungen mit den Planungsbüros getroffen, um bei dem Projekt nichts dem Zufall zu überlassen. Auch eine Drohne, gesteuert von einem versierten Verbandsmitglied, kam auf der Baustelle im Schatten der Mühle zum Einsatz. Im Brettmann-Haus, in dem bis vor einigen Jahren die Müller-Familie zu Hause war, sollen nach dem Wiederaufbau vielfältige Veranstaltungsformate angeboten werden. Dazu gehören Theatervorführungen genauso wie Lesungen und musikalische Darbietungen, um nur einige Möglichkeiten zu nennen. Auch für die etablierten Veranstaltungen wie das Mühlenfest, das Apfelfest und das Wikingerturnier kann das Haus nach dem Konzept genutzt werden. Zudem soll nach der Fertigstellung kein Verein mehr aus Platzmangel für die Jahreshauptversammlung nach Sottrum auszuweichen müssen. Eine Vision der Macher geht zudem dahin, die Außenterrasse bei schönem Wetter für ein Sonntagscafé mit Blick auf die idyllische Wieste-Landschaft zu nutzen.

Eine Konkurrenz zum Sottrumer Heimathaus-Ensemble soll das Brettmann-Haus allerdings nicht darstellen. Der Verband betont, dass es "eine Ergänzung und Erweiterung der Nutzungsformen ermöglichen" soll. Weitere Informationen zum Verband, dem Nutzungskonzept und dem Projekt "Brettmann-Haus" gibt es im Internet unter https://www.brettmannhaus.de.

Zur Startseite
Mehr zum Thema

Das könnte Sie auch interessieren

Rätsel

Jetzt kostenlos spielen!
Lesermeinungen (bitte beachten Sie unsere Community-Regeln)