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Gemeinde Sottrum Achim Figgen (CDU) übernimmt Bürgermeisteramt von Hans-Jürgen Krahn

Der Kandidat war konkurrenzlos, die Abstimmung im Gemeinderat nur noch Formsache. Ab dem 1. Januar 2025 leitet der 55-Jährige die Geschicke der größten Mitgliedsgemeinde innerhalb der Samtgemeinde Sottrum.
17.12.2024, 14:49 Uhr
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Achim Figgen (CDU) übernimmt Bürgermeisteramt von Hans-Jürgen Krahn
Von Lars Köppler

Achim Figgen wird neuer Bürgermeister der Gemeinde Sottrum. Der Christdemokrat übernimmt ab dem 1. Januar 2025 die Aufgaben von seinem Parteifreund Hans-Jürgen Krahn, der sein Amt auf eigenen Wunsch niederlegt. Das letzte Wort hatte nun der Gemeinderat, der am Montagabend im Rathaus mit 15 Ja-Stimmen – bei drei Enthaltungen – den lang gehegten Traum des neuen Amtsinhabers erfüllte. Der 55-jährige CDU-Mann Figgen galt schon im Vorfeld als Favorit auf den Posten und hatte bei der geheimen Wahl keine Konkurrenz. Krahn kann sich nun – genau an seinem 66. Geburtstag – wie geplant aus der Verantwortung für die Gemeinde Sottrum als Bürgermeister zurückziehen, weil er künftig kürzertreten möchte.

Figgen, der wie Kanzlerkandidat Friedrich Merz aus Brilon im Saarland stammt, ließ in seiner kurzen Erklärung sogleich vollen Elan und Tatendrang erkennen. "Ich bedanke mich für die Zustimmung und das Vertrauen, das in mich gesetzt wird. Ich freue mich auf die Aufgaben und bin mir sicher, dass wir die gute Zusammenarbeit, die die Ratsarbeit in den vergangenen Jahren geprägt hat, auch im nächsten Jahr fortsetzen können", so der Christdemokrat, der später in seiner Haushaltsrede bereits andeutete, wie er die aktuelle Situation der Gemeinde einschätzt. "Bei den Zahlen kann einem wahrlich angst und bange werden", nahm Figgen kein Blatt vor den Mund. Schönreden ist nicht sein Ding. "Festzuhalten ist, dass ein Ergebnishaushalt mit einem Minus von 1,5 Millionen Euro beim ordentlichen Ergebnis – trotz der eben beschlossenen Steuererhöhungen und einiger Kürzungen vor allem beim Personal – Sorgen bereiten muss", so Figgen weiter. Die Probleme sehe er definitiv auf der Ausgabenseite.

Attraktive Gemeinde

Doch trotz der finanziell angespannten Lage "ist und bleibt Sottrum eine attraktive Gemeinde, sowohl als Standort für Unternehmen als auch als Wohnort", betont der neue Bürgermeister. Die Versorgungseinrichtungen (Kita, Schulen, Schwimmbad, Ärzte, Einkaufsmöglichkeiten) könnten sich sehen lassen und es gebe ein gutes Angebot an Vereinen und Sportmöglichkeiten. "In den letzten Jahren wurde viel investiert in Kindergärten und -krippen, aber auch in kulturelle Einrichtungen wie das europäische Kultur- und Heimathaus und das Brettmannhaus, die allen Menschen offen stehen und das Angebot deutlich verbessern", hebt Figgen die positive Entwicklung der Gemeinde im Bereich der Infrastruktur hervor. Aber: "Wir werden uns gleich zu Jahresbeginn die freiwilligen Leistungen anschauen müssen, um Kürzungspotenzial zu identifizieren. Aber ganz egal, was wir hier einsparen, es wird nur ein Tropfen auf dem heißen Stein sein."

Seit 1997 ist Figgen an der Wieste zu Hause, für seinen Job ist er damals mit seiner Frau aus München in den Norden gezogen. Vielen Rotenburgern ist Figgen derweil als Geschäftsführer des Flugplatzes bekannt. Zuvor war er 20 Jahre lang bei Aero International, einem Onlineportal für Zivilluftfahrt, unter anderem als stellvertretender Chefredakteur aktiv. Parallel zu seinem Hauptjob am Flugplatz übernimmt er für die Stadtwerke Rotenburg, die auch Besitzer des Flugplatzes sind, die Projektkoordination. Im Lions Club Ottersberg-Wümme mischt der Saarländer ebenfalls mit, ebenso ist er Mitglied im TV Sottrum und im hiesigen Heimatverein.

Erste Ziele schon definiert

Politisch kann Achim Figgen reichlich Erfahrung vorweisen, ließ er sich doch vor 13 Jahren erstmals in den Sottrumer Gemeinderat wählen. Seit 2021 ist er zudem im Samtgemeinderat aktiv, dort sogar als Vorsitzender. Dieses Amt möchte er nun jedoch aus Gründen der Neutralität abgeben. Nicht nur mitreden, sondern aktiv gestalten ist die Devise von Figgen, der aus diesem Grund schon seit einiger Zeit mit dem Amt des Bürgermeisters geliebäugelt hatte. In den nächsten Monaten gehe es laut Figgen nunmehr darum, die Bauplatzvergabe im Lubaszring auf den Weg zu bringen. "Und wir werden uns weiterhin intensiv mit dem interkommunalen Gewerbegebiet zwischen Reeßum und Sottrum auseinandersetzen sowie mit dem Innenentwicklungskonzept für den Ortskern", kündigt Figgen an.

Für Hans-Jürgen Krahn endet derweil zum Jahreswechsel eine nach eigener Wahrnehmung aufregende Reise nach 15 Jahren als Bürgermeister der Gemeinde Sottrum. Er gehe nicht mit Wehmut, aber mit Dankbarkeit", erklärte der Politik-Profi. "Es war mir Ehre, als Bürgermeister der Gemeinde Sottrum gedient zu haben", schob der Werder-Fan hinterher, der sich immer mal wieder spaßige Frotzeleien mit HSV-Fan Holger Bahrenburg liefert. Nicht von ungefähr erhielt Krahn als Abschiedsgeschenk neben einem Blumenstrauß und einem Wein aus der französischen Partnergemeinde Sauveterre auch noch Karten für ein Werder-Heimspiel seiner Wahl.

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