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Verletzte bei Pferdeshow Schwerer Unfall auf der Tarmstedter Ausstellung

Im Rahmen einer Pferdeshow auf der Tarmstedter Ausstellung ist es zu einem schweren Unfall gekommen. Eine Beobachterin erzählt, wie es dazu kommen konnte.
15.07.2024, 08:47 Uhr
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Von Johannes Heeg André Fesser

Bei einem Unfall mit einer Kutsche auf der Tarmstedter Ausstellung sind zwei Personen verletzt worden, eine davon schwer. Die Polizei sucht nach Zeugen.

Der Unfall ereignete sich am Sonntag gegen 18 Uhr im Rahmen einer Pferdeshow, nur wenige Minuten vor dem Abschluss des Show-Tages auf dem Messegelände. Die Friesenpferde-Präsentation sollte die letzte Aktion im sogenannten Showring sein. Drei noch unbekannte junge Männer – alle etwa Mitte zwanzig Jahre alt – sollen nach Polizeiangaben während der Show zum Anfeuern mit ihren Händen gegen die Absperrbanner geschlagen haben. Dies sei ihnen mehrfach untersagt worden. Als die beiden Kutschpferde scheuten und durchgingen, kippte die Kutsche um.

Kathrin Stehr-Soltau ist stellvertretende Vorsitzende des Fachverbandes DFZ und hat das Geschehen nach eigenen Angaben aus unmittelbarer Nähe mitverfolgt. Die Geräusche, die von den Schlägen auf die Werbebanner ausgingen, seien sehr störend gewesen. Pferde seien und blieben Fluchttiere, betont Stehr-Soltau gegenüber unserer Redaktion. Infolge des Lärms und der Irritation hätten sich die Tiere, die als sogenanntes Tandem vor die hohe Kutsche gespannt gewesen wären, zweimal gedreht. Die Kutsche kippte zur Seite und auf die Absperrung.

Dabei zogen sich eine 51 Jahre alte Insassin, die unter die Kutsche geraten sein soll, schwere und der 75-jährige Kutscher leichte Verletzungen zu. Eine weitere, 17-jährige Mitfahrerin blieb den Angaben der Polizei zufolge unverletzt. Die 51-Jährige wurde im Rettungshubschrauber in eine Klinik geflogen. Beobachter zufolge habe der Rettungshubschrauber auf einem benachbarten Sportplatz landen können, sodass der Weg vom Unfallort zum Hubschrauber vergleichsweise kurz war. Auch die Erstversorgung durch den am Messegelände anwesenden Rettungsdienst habe nur Minuten nach dem Vorfall beginnen können.

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Den beteiligten Tieren soll nichts passiert sein. Sie werden im weiteren Showprogramm auf der Ausstellung, die am Montagabend endet, nicht mehr eingesetzt. Nach Informationen unserer Redaktion sind sie schon wieder zu Hause.

Laut Frank Löwenthat, der bei der Tarmstedter Ausstellung für das Tierschauprogramm zuständig ist, hat die Einrahmung des Showrings möglicherweise Schlimmeres verhindert. Während es andere Veranstaltungen dieser Art gebe, wo lediglich mit Flatterband gearbeitet werde, das um das Gelände gespannt wird, nutze man in Tarmstedt bereits seit einigen Jahren doppelte Barrieren. Nach dem Vorfall werde man aber darüber nachdenken, die Sicherheitsvorkehrungen ab dem kommenden Jahr abermals zu verschärfen.

Die Polizei sucht weiterhin nach den mutmaßlichen Verursachern. Sie hätten kurze, blonde Haare gehabt und Sonnenbrillen getragen, berichtet ein Sprecher. Zur Klärung des Vorfalls werden Zeugen gebeten, sich mit ihren Hinweisen unter der Telefonnummer 04283/955180 bei der Polizei zu melden.

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