Um die Zukunft des Sottrumer Bürgerbusses ist es derzeit nicht sehr gut bestellt. Seit mehr 13 Jahren rollt das markante rot-weiße Fahrzeug durch die Straßen der Samtgemeinde und sichert dabei zuverlässig die Mobilität vieler Bürger. Bis zu 24 ehrenamtliche Fahrer haben die Erfüllung des Linienverkehrs bis heute stets garantiert. Doch jetzt sendet der Verein "BürgerBus Samtgemeinde Sottrum" wegen Fahrermangels einen akuten Hilferuf. "Leider ist es uns bisher nicht gelungen, die ausgeschiedenen Fahrerinnen und Fahrer durch entsprechende Neuzugänge auszugleichen. Momentan wird der Busbetrieb von zwei aktiven Fahrerinnen und zwölf aktiven Fahrern abgesichert, was jedoch zu hohen Belastungen führt", schildert Friedhelm Brüns die prekäre Lage.
Dabei tut der Verein für sein Fahrpersonal so einiges. So wurde zur Ertüchtigung der Fahrerinnen und Fahrer in diesem Jahr erstmals ein Fahrsicherheitstraining für Kleintransporter unter der Leitung der Verkehrswacht Bremervörde-Zeven absolviert. Die achtstündige Schulung sei von den Teilnehmern als anspruchsvoll, spannend, lehrreich und nachhaltig beschrieben worden, sagt Brüns. "Sie garantiert allen Verkehrsteilnehmern einen erheblichen Zugewinn an Sicherheit." Und an Zuspruch aus der Bevölkerung mangelt es dem Bürgerbus mitnichten. Die Fahrgastzahlen sind deutlich um 30 Prozent angestiegen. "Das hindert uns an der notwendigen Ausdünnung des bestehenden Fahrplans. Dieser Zustand ist jedoch auf Dauer nicht haltbar", erklärt Brüns die Zwickmühle, in der sich seine Crew befindet.
Für das Allgemeinwohl
Doch welchen Ausweg aus der misslichen Lage könnte es geben? "Wir benötigen dringendst zusätzliche Fahrerinnen und Fahrer, die auf ehrenamtlicher Basis aktiv werden möchten und bereit sind, dem Allgemeinwohl einen Anteil ihrer Freizeit zur Verfügung zu stellen", nennt Friedhelm Brüns den Punkt, der sofort weiterhelfen würde. Der Zeitaufwand pro Einsatz beträgt viereinhalb Stunden. Die Anzahl und Termine der Fahreinsätze werden individuell abgestimmt. "Auch Fahrer, die sich nur zweimal pro Monat einsetzen lassen, sind uns herzlichst willkommen", sagt Brüns und fügt hinzu: "Der Fahreinsatz erfolgt erst nach ausreichender interner Schulung."
Das offizielle Fahrsicherheitstraining werde derweil weiter angestrebt. Für interessiertes Personal bestehe die Möglichkeit an der Teilnahme eines Fahreinsatzes. Wer den Sottrumer Bürgerbus künftig uneigennützig und ehrenamtlich innerhalb der Samtgemeinde Sottrum von A nach B steuern möchte, muss allerdings einige Voraussetzungen erfüllen. Etwa im Besitz des Pkw-Führerscheins Klasse B sein und einen Test bei einem Arbeitsmediziner zum Erwerb des Personenbeförderungsscheins durchlaufen. "Die anfallenden Kosten trägt der Verein", so Brüns. Eine Altersbegrenzung gibt es derweil nicht.
Wer sich für den Sottrumer Bürgerbus als Fahrer engagieren möchte, kann sich direkt beim Vereinsvorsitzenden Friedrich Brüns telefonisch unter 01 57 / 76 97 87 17 oder per E-Mail an Info@Buergerbus-Sottrum.de melden.