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Lockerung der Corona-Beschränkungen Ein Wiedersehen unter Vorbehalt

Seit Anfang dieser Woche dürfen Restaurants in Niedersachsen wieder den Betrieb aufnehmen. Auch Gastwirte im Landkreis Verden haben ihre Lokale unter zahlreichen Auflagen bereits wieder geöffnet.
12.05.2020, 17:17 Uhr
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Von Antonia Blome

Tische werden verrückt, Desinfektionsmittelspender aufgestellt und Schutzmasken verteilt – nach knapp acht Wochen Stillstand dürfen Restaurants, Cafés, Biergärten und Gaststätten in Niedersachsen seit Montag wieder Gäste empfangen. Zahlreiche Auflagen wegen der Corona-Pandemie machen die Wiedereröffnungen aber zu einem schwierigen Unterfangen, das sorgfältiger Vorbereitung bedarf. Auch Gastwirte im Landkreis Verden arbeiten mit Hochdruck daran, ihrer Kundschaft einen Restaurantbesuch zu ermöglichen.

„Wir versuchen, möglichst an alles zu denken“, erzählt Nicolle Stauga, Wirtin der Verdener Domschänke, die am Dienstag wieder den Betrieb aufgenommen hat. „Wir bringen die Gäste zu Tisch, die Mitarbeiter tragen Mundschutz und am Tresen sogar mitunter Handschuhe.“ Im Achimer Restaurant Atrium herrscht für die Besucher seit der Wiedereröffnung am Anfang der Woche beim Betreten und auf dem Weg zur Toilette Maskenpflicht, wie Inhaber Frank Adler erzählt. Gemäß Vorschrift seien die insgesamt 107 Plätze außerdem auf knapp 40 reduziert worden.

Angesichts dieser zahlreichen Auflagen versucht der Verdener Kreisverband des Deutschen Hotel- und Gaststättenverbands (Dehoga) seine Mitglieder nun zu unterstützen. In den vergangenen Tagen hat sich der Kreisverband laut Schriftführer Tim Heitmann intensiv mit den neuen Informationen auseinandergesetzt und für seine Mitglieder ein Schulungsangebot geschaffen. Im Zuge der Schulungen werde insbesondere auf den Infektionsschutz für Gäste und Mitarbeiter eingegangen.

Das Thedinghauser Restaurant Romance ist derweil ab diesem Mittwoch wieder persönlich für seine Gäste da. Reservierungen seien nicht notwendig, die Kontaktdaten der Gäste würden aber aufgenommen. Betreiber Jacek Osiecki sieht der Wiedereröffnung mit gemischten Gefühlen entgegen. Es sei eine Erleichterung, endlich wieder den Betrieb aufnehmen zu dürfen, ein ganz großer Ansturm sei allerdings nicht zu erwarten. Für diejenigen, die noch nicht wieder im Restaurant speisen möchten, gebe es daher die Möglichkeit, alle Gerichte zum Mitnehmen zu bestellen.

Matthias Bitter vom Oytener Restaurant zum Alten Krug ist dagegen positiv gestimmt: „Wir wissen zwar noch nicht, was alles auf uns zukommt, sind aber erleichtert und freuen uns, wieder etwas zu tun zu haben.“ Seit der Wiedereröffnung am Montag gebe es unter anderem keine Tischdekoration mehr und die Gäste würden einzeln hereingelassen. „Wir sind ein großer Laden und haben auf jeden Fall die Möglichkeit, die Gäste mit genügend Sicherheitsabstand zu platzieren“, erzählt der Gastronom. Dennoch werde darauf geachtet, die Reservierungen der Gäste zu verteilen, sodass es keinen allzu großen Andrang gibt.

Die Mitarbeiter des Restaurants befänden sich nun noch immer in Kurzarbeit. Ein großes Problem sei, dass Veranstaltungen wie Hochzeiten und Bankette wegfallen. Finanzieller Hilfe des Staates gegenüber ist Matthias Bitter angesichts der Situation daher nicht abgeneigt, wie er sagt. Sorgen um die Einnahmen macht sich derweil auch Frank Adler vom Atrium: „Die Wiedereröffnung wird den Verlust nicht aufholen, wir werden nicht mehr als 30 oder höchstens 50 Prozent der alten Umsätze generieren können.“

In der Verdener Domschänke freut man sich laut Nicolle Stauga derzeit über jeden Gast. „Je mehr Gäste kommen und sich an die Regeln halten, desto länger können die Gastronomen den Betrieb weiterführen“, ruft sie in Erinnerung. Wenn auch aus ihrer Sicht notwendig, bedauerlich seien die vielen Einschränkungen trotzdem. „Wir haben eine enge Verbindung zu unseren Gästen und haben zum Beispiel Hochzeiten oder Taufen mit ihnen gefeiert“, erzählt sie. Nun seien das Reden beim Servieren sowie die sonst üblichen Umarmungen nicht mehr erlaubt, dabei mache gerade diese Verbindung die Arbeit als Gastronom aus. „Dennoch sind wir hochmotiviert und freuen uns auf ein schönes Wiedersehen.“

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