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Mobilität in Achim, Ottersberg und Oyten Interesse am Gemeinschaftsprojekt

Das Interesse von Firmen und Kommunen am Mobilitäts-Projekt von Achim, Ottersberg und Oyten ist vorhanden. Als erstes Unternehmen wird Amazon die regionale App nutzen und der Belegschaft Bikesharing anbieten.
02.12.2021, 16:13 Uhr
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Interesse am Gemeinschaftsprojekt
Von Kai Purschke

Die gemeinsame Anstalt des öffentlichen Rechts (AöR), zu der sich Achim, Ottersberg und Oyten unter dem Namen "AZweiO" zusammengeschlossen haben, hat mit ihrem Mobilitätsprojekt weitere Vorhaben realisiert. Nachdem im Sommer dieses Jahres die erste neue Fahrradabstellanlage für 152 Räder am Achimer Bahnhof mit einem App-gesteuerten Zugangssystem ausgestattet worden ist, konnten inzwischen auch die bestehende Abstellanlage am Bahnhof Baden entsprechend umgerüstet werden. Im kommenden Jahr sind dann der Bahnhof Sagehorn in Oyten und der Bahnhof in Ottersberg an der Reihe. Das hat die Projektverantwortliche der Stadt Achim, Stefanie Schleef, nun den Ratsfraktionen mitgeteilt, die über den Sachstand zum Projekt "Mobilitäts-Region" in der öffentlichen Sitzung des Ausschusses für Wirtschaft, Stadtentwicklung und Klimaschutz am Dienstag, 7. Dezember, ab 17 Uhr im Rathaus detailliert unterrichtet werden.

Die Mobilitäts-App soll insbesondere Pendlern eine Alternative zum motorisierten Individualverkehr bieten. Gerade den ansässigen Unternehmen eröffnet die App laut Stefanie Schleef eine Möglichkeit, ihren jeweiligen Firmenstandort für die Mitarbeiter besser erreichbar zu machen, außerdem stelle das Angebot ein Instrument für Mitarbeiterakquisition aber auch -bindung sowie fürs Gesundheitsmanagement dar. "Die Mobilitäts-App kann unternehmensindividuell angepasst werden und bietet maßgeschneiderte Lösungen", verspricht die AZweiO und hat bereits ein namhaftes Unternehmen gewonnen: Amazon. 

Ab März 2022 wird Amazon seinen Mitarbeitern ein „unternehmensbezogenes Bikesharing“ mit insgesamt 100 Leihfahrrädern anbieten. Sie hätten dann die Möglichkeit, mit Bus und Bahn nach Achim zu pendeln und zukünftig von den Bahnhöfen in Achim und Achim-Baden mit den Leihfahrrädern über den neuen Fahrradweg zum Unternehmensstandort und zurückzufahren. Am Logistikzentrum werde Amazon eine kompatible Fahrradabstellanlage errichten. "Mit dem Schichtarbeitszeitmodell kann so ein rotierender Fahrradkreislauf vom Unternehmensstandort zu den jeweiligen Bahnhöfen aufgebaut werden", erklärt Stefanie Schleef. Die Nutzung erfolge ausschließlich über die App: sowohl die Reservierungs- und Buchungsfunktionen der Leihfahrräder als auch das Zugangssystem zu den Abstellanlagen.

Wobei sich vermutlich im kommenden Jahr auch klären wird, ob mehr Züge eingesetzt werden können, um das Gedränge zum Schichtwechsel an den Achimer Bahnhöfen zu entzerren. Denn das Anliegen der Stadt, dass die Amazon-Belegschaft vorrangig den ÖPNV nutzen möge, stieß bei den Mitarbeitern des Versandhändlers bereits auf offene Ohren.

Aktuell führt die AZweiO Gespräche mit den Waldheim-Werkstätten zur Übernahme von Serviceleistungen im Rahmen des Bikesharings, informiert Stefanie Schleef. Die Waldheim-Werkstätten sehen demnach einen Bedarf für die eigenen Mitarbeiter – und auch die Stadt Verden plane ein Bikesharing, das mit der App der AZweiO verknüpft werden könnte. Weitere Interessenten seien Kirchlinteln, Thedinghausen, Stadt Nienburg, der Landkreis Schaumburg-Lippe und die Stadt Bückeburg, die sich über das Projekt informiert hätten.

Auch der große Nachbar Bremen zeige ein "starkes Interesse". Andererseits: "Für uns ist in diesem Zusammenhang der Standort Bremen-Mahndorf von großem Interesse. Denn über diesen Pendlerbahnhof wickeln wir die Pendlerverkehre ins Gewerbegebiet Bremer Kreuz ab und auch im Hinblick auf Achim-West, ist dieser Bahnhof von Bedeutung". So würden aktuell Gespräche geführt, um beispielsweise im kommenden Jahr 2022 einen gemeinsamen Förderantrag in der Metropolregion zu stellen. 

Ein weiterer Ansatz, der mit der App verfolgt wird, ist das Belohnungsprinzip. So könnten Bürger, Pendler und Schüler motiviert werden, sich nachhaltig und umweltfreundlich zu bewegen, indem sie dadurch sogenannte Zeitmeilen sammeln und mit ihrem umweltfreundlichen Mobilitätsverhalten etwa Einkaufsgutscheine für die Innenstadt oder den Wochenmarkt erhalten. "Genauso können Anreize für öffentliche Einrichtungen wie das Schwimmbad oder kulturelle Veranstaltungen gesetzt werden", erklärt Stefanie Schleef.

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