Uphusen. Es musste ja so kommen: Robert Littmann, erst unter der Woche vom Fußball-Oberligisten TB Uphusen verpflichtet, wurde auf Anhieb zum Matchwinner. Es war der Routinier, der eine dritte Heimniederlage in Folge verhinderte. Als Littmann nach 60 Minuten gegen den Aufsteiger BW Tündern eingewechselt wurde, führten die Gäste noch mit 1:0. Eine halbe Stunde später aber feierten die Uphuser ihren zweiten Saisonsieg. Mit 2:1 (0:1) setzte sich der TBU durch. Littmann war der entscheidende Mann: Er erzielte beide Treffer für die Elf von Coach Fabrizio Muzzicato.
Dass Littmann viel Humor besitzt, stellte er nach seinem Doppelpack unter Beweis. „Dass ich solch einen Einstand hinlege, kam natürlich mit Ansage“, sagte der Innenverteidiger augenzwinkernd, der bis April 2019 noch für den Bezirksligisten TSV Etelsen auf dem Platz stand. Kurz darauf wurde er aber ernster. Denn auch Littmann – obwohl erst seit wenigen Tagen ein Teil des TBU-Kaders – wusste genau, wie wichtig der Sieg für seinen neuen Klub war. Hätten die Uphuser verloren, wären sie einer mittelgroßen Krise nähergekommen. Es sollte aber anders kommen, weil Littmann auf Anhieb zeigte, dass er für den Oberligsten mit seiner Erfahrung eine Bereicherung ist. „Es ist wichtig, mal wieder drei Punkte geholt zu haben – vor allem für das Selbstvertrauen“, meinte Littmann.
Glück für die Gastgeber
Als Littmann von Muzzicato in Richtung Bank gerufen wurde, um ihn kurz darauf für Eugen Uschpol einzuwechseln, lagen die Gastgeber mit 0:1 zurück. Sie durften sich glücklich schätzen, dass sie bis dahin nur einen Gegentreffer kassiert hatten. Das Tor von BW Tündern resultierte aus dem einzigen Abschluss der Gäste vor der Pause. Die Uphuser verteidigten schlecht, sodass eine hohe Flanke durch den Strafraum der Gastgeber segeln durfte: Am langen Pfosten stieg Robin Tegtmeyer am höchsten und nickte zur überraschenden Gästeführung ein (38.). Zuvor hatten die Uphuser wieder einmal ihre Schwäche im Abschluss demonstriert und gute Möglichkeiten vergeben.
Beides – der Gegentreffer und die unzureichende Chancenverwertung – zeigten Wirkung. „Vor allem in der zweiten Halbzeit war bei uns viel Unruhe im Spiel“, stellte Muzzicato fest. „Es wird dann auch psychologisch, wenn vorne die Tore nicht gemacht werden. Dann macht die Defensive der Offensive Vorwürfe.“ Erstere durfte aber froh sein, dass Tündern das Spiel nicht frühzeitig entschieden hat. Vor allem über Konter war der Gast aus Hameln gefährlich. Aber entweder wurde bei diesen schnellen Vorstößen neben das Tor geschossen oder Keeper Christian Ahlers-Ceglarek war zu Stelle.
Dass die Gäste frei vorm Tor auftauchten, lag auch an der Leistung von TBU-Verteidiger Eugen Uschpol. Die wurde zunehmend schwächer. Und daher wechselte der Trainer Littmann ein. Als dieser auf dem Feld stand, wurde Uphusen in der Tat wieder besser. Allerdings tat sich ein altbekanntes Problem auf: Wieder wurden allerbeste Chancen nicht genutzt. Die Zuschauer rauften sich die Haare. Also musste es Littmann quasi im Alleingang richten: In der 88. Minute köpfte er eine Ecke von Ricardo Marafona da Costa zum 1:1 ins Tor. Drei Zeigerumdrehungen später schnappte er sich den Ball, nachdem dem TBU in aussichtsreicher Position ein Freistoß zugesprochen wurde. Littmann nutzte die Möglichkeit und krönte sich zum Matchwinner – 2:1.
Muzzicato war überglücklich, dass er wieder einen Sieg seines Teams zu sehen bekam, obwohl er diesen nicht als wirklich verdient einstufte: „Lange Zeit sah es ja wieder nach einer typischen Geschichte des TB Uphusen aus. Zum Glück wurde aber diesmal eine andere Geschichte geschrieben.“ Und das auch, weil der Coach nun einen neuen Protagonisten in seinen Reihen hat: Robert Littmann.