Die Pläne für die Neugestaltung des sogenannten Runken-Quartiers liegen nun ab Montag, 27. Dezember, vier Wochen lang öffentlich aus. So lange haben interessierte Bürger Zeit, sich die Aufstellung des Bebauungsplanes Nr. 227 „Runken-Quartier“ (Teil A), der im beschleunigten Verfahren realisiert werden soll, anzusehen und gegebenenfalls Stellungnahmen dazu abzugeben. Die Stadtverwaltung weist darauf hin, dass außerhalb dieser Frist eingereichte Stellungnahmen unberücksichtigt bleiben könnten.
Die geplante Schaffung von Mehrfamilienhäusern mit kleinen Wohnungen bis zu 75 Quadratmetern und mit einem Anteil an 20 Prozent preisgebundenen Wohneinheiten, einer Pflegeeinrichtung, einer Quartiersgarage und nicht störender Gewerbebetriebe soll auf einem Areal zwischen Bremer Straße, Roggenkamp und Weizenkamp in Achim-Bierden realisiert werden. Durch die Bebauungsplanaufstellung sollen die planungsrechtlichen Voraussetzungen dafür geschaffen werden.
Für die öffentliche Auslegung der Planungsunterlagen hatte der zuständige Fachausschuss Anfang Dezember einstimmig votiert. Während der Teil B später geplant werden soll, umfasst der hier betroffene Teil A die Baurechte für die geplanten Vorhaben der Investoren „Runken-Quartier GmbH & Co. KG“ (etwa 58 Wohneinheiten, Quartiersgarage und nicht störendes Gewerbe), Specht-Gruppe (etwa 80 Pflegeplätze) und Kreisbaugesellschaft (etwa 24 Wohneinheiten). Neben der Specht-Gruppe und der Kreisbaugesellschaft gehören Dirk Oelbermann sowie Nina und Rolf Müller zu den Investoren, die das nach der früher dort befindlichen Textilfabrik Runken benannte Quartier erschaffen wollen.
Autos sollen in Garage bleiben
Wie berichtet, hatte Stadtplanerin Layla Smorra den Fraktionen erklärt, dass im Runken-Quartier Flachdächer zu 80 Prozent begrünt werden sollen, wenn auf ihnen keine Fotovoltaikanlage installiert wird. In der Quartiersmitte soll ein Platz entstehen, der als Begegnungs- und Grünfläche konzipiert wird. Größere Diskussionen gab es in der jüngeren Vergangenheit über die Verkehrsanbindung des Quartiers, das nach Vorstellungen der Stadtplaner arm an Autos sein soll. Im Bebauungsplan sei zwar ein Stellplatzschlüssel von 1,35 festgelegt – er könne aber auf bis zu 1,0 reduziert werden, wenn der Investor tatsächlich 58 Wohneinheiten schafft. In dem Fall wäre kein Platz für einen größeren Stellplatzschlüssel.
So müsse sich der Investor entscheiden, ob er mehr Wohnungen realisieren oder alternative Mobilitätsformen wie Carsharing oder Lastenräder anbieten will. Zentraler Aspekt des Mobilitätskonzeptes ist laut Stadtverwaltung die Quartiersgarage, in der die kostenlosen und frei erreichbaren Stellplätze zentralisiert werden sollen. Die künftigen Anwohner sollen dort ihr eigenes Auto unterbringen müssen, damit dies umständlicher zu nutzen sei als Fahrräder, das Car-Sharing oder der ÖPNV. Das von der Stadtverwaltung favorisierte Konzept dahinter sieht im Sinne des Klimaschutzes vor, dass Anwohner für kurze Touren nicht unbedingt ihr Auto aus der Quartiersgarage holen wollen.
Das Parkhaus soll von der Bremer Straße aus direkt angefahren und auch wieder auf dem direkten Wege zur Bremer Straße hin verlassen werden können. Daher müsse der Weizenkamp nur zur Erschließung von zehn weiteren Stellplätzen am Winterweg und für Besucher- sowie Anlieferungsverkehre der Bewohner des Runken-Quartiers herhalten.
Die Pläne liegen von Montag, 27. Dezember, bis Freitag, 28. Januar 2022 im Fachbereich Bauen und Stadtentwicklung im Achimer Rathaus (Zimmer 323) aus. Die Besuchszeiten dafür lauten montags, mittwochs und freitags von 9 bis 12 Uhr sowie dienstags und donnerstags von 9 bis 18 Uhr. Wegen der Pandemie müssen Termine unter der Telefonnummer 0 42 02 / 9 16 04 16 vereinbart werden. "Der Eintritt ins Rathaus ist nur mit medizinischer Maske möglich", betont die Stadtverwaltung. Termine außerhalb der genannten Besuchszeiten können ebenfalls telefonisch vereinbart werden. Außerdem stehen die vollständigen Planunterlagen ab dem 27. Dezember auch auf der Internetseite der Stadt Achim unter www.achim.de/b227 als Download zur Verfügung.