Das Bild, das sich am Mittwochmittag auf der Embser Landstraße in Höhe des Fritz-Lieken-Ecks bot, war auch für erfahrene Einsatzkräfte der Polizei und Feuerwehr nicht leicht zu verarbeiten. Ein völlig zerstörter Pkw stand am Straßenrand, wenige Meter weiter die Böschung hinunter war ein weiteres Auto fast völlig unter einem Linienbus begraben. Gegen 13 Uhr hatte sich dort ein schwerer Verkehrsunfall zwischen einem Linienbus und einem Pkw ereignet, bei dem ein Fahrer ums Leben gekommen ist und mehrere Menschen verletzt wurden.
Die 31-jährige Fahrerin des Busses wollte nach Angaben der Polizei vom Fritz-Lieken-Eck nach links auf die Embser Landstraße in Richtung Innenstadt abbiegen. Der Bus habe jedoch am Einmündungsbereich nach Aussage der Fahrerin nicht auf ihre Bremsversuche reagiert und so fuhr er ungebremst auf die Embser Landstraße. Dort stieß er dann mit einem entgegenkommenden BMW-Fahrer zusammen, der in Richtung Embsen unterwegs war. Dieser konnte nicht mehr rechtzeitig bremsen und wurde seitlich von dem Bus gerammt. Das Auto wurde durch den massiven Aufprall auf den Gehweg geschleudert, wo er schließlich völlig beschädigt liegen blieb.
Der Bus jedoch fuhr in seinem eingeschlagenen Radius weiter und so eine drei Meter tiefe Böschung hinunter. Dort landete er auf einem geparkten Auto, beschädigte auch dieses und wurde lediglich durch die geparkten Autos ausgebremst. Der 49-jährige BMW-Fahrer und seine 57-jährige Beifahrerin wurden bei dem Unfall schwer verletzt und mussten umgehend ins Krankenhaus gebracht werden. Der Fahrer verstarb schließlich im Krankenhaus, die Beifahrerin schwebt nicht mehr in Lebensgefahr, gilt jedoch als schwer verletzt. Die drei Insassen des Busses wurden bei dem Unfall leicht verletzt.
Stundenlange Bergungsarbeiten
"Die Busfahrerin war nicht ortskundig und hatte deshalb einen weiteren Mitarbeiter des Busunternehmens vorne mit im Fahrzeug sitzen", erklärte Polizeisprecher Jürgen Menzel. "Darüber hinaus befand sich noch ein Fahrgast in dem Bus." In dem Auto auf dem Parkplatz habe glücklicherweise niemand gesessen.
Neben drei Streifenwagen der Polizei waren auch rund 20 Helfer der Feuerwehr im Einsatz. "Wir wurden zur Unfallstelle gerufen, weil die Fahrzeuginsassen zunächst im Auto eingeklemmt waren", sagte Thomas Köster, Ortsbrandmeister der Feuerwehr Achim und Einsatzleiter. "Als wir ankamen, hatte die Polizei die beiden Personen jedoch schon befreit." Dennoch blieben die Einsatzkräfte noch weiter vor Ort.
Schwierig gestaltete sich nämlich vor allem auch die Bergung des großen Linienbusses. "Wir wollen versuchen, den Bus vorne anzuheben und dann nach vorne wegziehen", erklärte Günther Bormann vom Abschlepp- und Bergungsdienst am Nachmittag. "Das wird aber sicherlich einige Stunden dauern. Problematisch war dies auch, weil sich noch mehrere Autos auf dem Parkplatz befanden und deren Besitzer nicht so schnell von der Polizei ausfindig gemacht werden konnten. "Zur Not müssen wir erst die unbeschädigten Autos versetzen, um dann genug Platz für die Busbergung zu haben", sagte Bormann.
Die Polizei nahm noch am Unfallort weitere Ermittlungen zur Unfallursache auf. "Zunächst wird sich ein Gutachter von uns die Situation vor Ort genau anschauen", erklärte Jürgen Menzel. Im Anschluss werde es dann noch nähere Untersuchungen am Bus geben, um zu ermitteln, ob und warum die Bremsen möglicherweise nicht reagierten. Nach Angaben der Polizei entstand durch den Unfall an allen beteiligten Fahrzeugen insgesamt ein Schaden "im hohen fünfstelligen Bereich". Durch die Sperrung der Embser Landstraße kam es ab Mittwochmittag zu starken Verkehrsbehinderungen im gesamten Achimer Stadtgebiet.
(Diese Meldung wurde um 18.08 Uhr aktualisiert.)

Der Bus rollte nach dem Zusammenstoß offenbar einen Abhang hinunter und begrub ein parkendes Auto unter sich.