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Straße nach Klein Linteln Warum sich der Radwegebau weiter verzögert

Drei neue Banner weisen bereits auf die nächste Sternfahrt hin. Zwei Menschen sind auf der Strecke in den vergangenen Jahren ums Leben gekommen.
04.09.2025, 14:19 Uhr
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Warum sich der Radwegebau weiter verzögert
Von Jörn Dirk Zweibrock

Seit mehr als 30 Jahren kämpfen die Menschen diesseits und jenseits der Kreisgrenze nun schon für einen Radweg auf dem rund zehn Kilometer langen Teilstück der Landesstraße (L) 171 zwischen Klein Linteln und Jeddingen (Kreis Rotenburg). Um auf die Gefahren im Straßenverkehr aufmerksam zu machen und die Notwendigkeit des Radwegebaus zu verdeutlichen, lädt die Interessengemeinschaft (IG) Pro Radweg für diesen Sonnabend, 6. September, zu einer weiteren Sternfahrt ein – der insgesamt siebten.

An der Kreisgrenze, auf Höhe der Gaststätte Waldesruh in Egestorf, hängen bereits drei neue Banner. „We have a dream“, steht auf einem Transparent, „Die Bagger müssen rollen“ auf den beiden anderen.

Fahrt zum Hof Tadel

Gleich zwei tödliche Fahrradunfälle haben sich in den vergangenen 15 Jahren auf diesem Teilstück der Landesstraße ereignet. Daraufhin wurde eine Petition gestartet, die als Geburtsstunde der IG Pro Radweg im Herbst 2018 gilt. Auch Schafwinkels Ortsvorsteherin Ingrid Müller und Rats- , Kreistags- und IG-Mitglied Frank-Peter Seemann kämpfen bereits seit Jahren für einen Radweg entlang der L 171.

Die angemeldete Versammlung beginnt an diesem Sonnabend im Kernort Kirchlinteln um 10.30 Uhr auf dem Parkplatz des Penny-Marktes, Hauptstraße 23b, unter der Leitung von Wilfried Lindhorst. Die Kundgebung auf dem Hof Tadel ist für 11.15 Uhr terminiert, unter anderem mit Reden der beiden Landtagsabgeordneten Dörte Liebetruth (SPD) und Eike Holsten (CDU) zum derzeitigen Stand des Radweges. Zur Stärkung warten Bratwurst, Butterkuchen und Getränke auf die Teilnehmer der Sternfahrt.

Zwei Bauabschnitte

"Auch wenn wegen planungsbedingter Verzögerungen aufgrund von Einwendungsfristen der Baubeginn nicht mehr im nächsten Jahr, sondern erst in 2027 erfolgen kann, steht nach Auskunft der Landesbehörde bereits jetzt fest, dass die Bauphase in zwei Abschnitten aufgeteilt wird und zunächst das längere Teilstück durch die Gemeinde Kirchlinteln (rund sieben Kilometer) nördlich der L 171 realisiert werden soll", teilt Co-Sprecher und IG-Gründungsmitglied Frank-Peter Seemann mit.

Den Planungen zufolge soll der Fahrradweg von Kirchlinteln aus gesehen auf der linken Seite der Landesstraße 171 (Nordseite) verlaufen. Das hätte den Vorteil, dass die Mitglieder des TSV Brunsbrock ihr Sportgelände in Kohlenförde künftig, ohne die Straße zu queren, mit dem Fahrrad erreichen könnten.

Dem Vernehmen nach müssen auf Kirchlintler Seite rund 30 Anlieger, auf Visselhöveder Seite hingegen deutlich weniger, ein Stück von ihrem Grund und Boden für den Bau des neuen Radwegs abgeben.

Mit sanftem Druck zum Ziel

In den vergangenen Jahren hat die IG Pro Radweg bereits über zehn Aktionen (Sternfahrten, Banner-Installationen) veranstaltet. Daneben haben auch mehrere Gespräche mit Landespolitikern und Verantwortlichen der Niedersächsischen Landesbehörde für Straßenbau und Verkehr in Verden stattgefunden.

Um die Bevölkerung für die Notwendigkeit des Lückenschlusses zwischen Klein Linteln und Jeddingen zu sensibilisieren, wollen die IG-Mitglieder bis zur Realisierung des Radwegs durch ihre Aktionen weiterhin "sanften Druck" auf die Entscheidungsträger ausüben. "Um weitere Unfälle zu vermeiden, bitten wir alle Bürgerinnen und Bürger aus Kirchlinteln und Visselhövede, gegenüber den Behörden und der Politik zu zeigen, dass eine umgehende Realisierung des Radweges erfolgen muss", betonen die Mitglieder der IG Pro Radweg immer wieder.

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