Das Pensum, welches Petra Mattfeldt beim Schreiben an den Tag legt, ist wahrlich beachtlich. Ob unter ihrem richtigen Namen oder ihren Pseudonymen, jedes Jahr bringt die Bestsellerautorin aus Langwedel verlässlich mehrere neue Bücher auf den Markt. Alleine in diesem Jahr werden es sieben Stück sein. Dennoch nimmt sie sich auch immer wieder gerne die Zeit, um ganz neue Projekte anzuschieben. So hat sich Mattfeldt für eine neue Buchreihe nun mit Axel Petermann, Deutschlands wohl bekanntestem Profiler, zusammengetan. An diesem Mittwoch, 28. Juni, erscheint das erste Gemeinschaftswerk "Im Kopf des Bösen – Der Sandmann".
Die Autorin und der ehemalige Leiter der Bremer Mordkommission sind schon lange befreundet. Kennengelernt hatten sie sich einst durch einen Fall, bei dem Petermann der Ermittler gewesen ist und Mattfeldt Mann als Anwalt die Nebenklage vertreten hatte. In der Folge riss der Kontakt nie ab und es gab immer wieder Berührungspunkte, wie die 51-Jährige erzählt. So habe es etwa eine gemeinsame Lesung gegeben und schon bei einem ihrer ersten veröffentlichten Romane "Sekundentod" sei die Figur des Ermittlers stark an Petermann angelehnt gewesen. "Er hatte mir da auch schon geholfen", erinnert sich Mattfeldt. Immer wieder hätten die beiden überlegt, ein gemeinsames Buchprojekt zu starten, bis es im vergangenen Jahr dann auch wirklich losging. "Wir haben gesagt, wenn wir es jetzt nicht machen, dann wohl gar nicht mehr", erzählt Mattfeldt.
Wahre Fälle als Grundlage
Unter der Überschrift "Im Kopf des Bösen" ist eine ganze Reihe geplant. "Wir nehmen wahre Fälle und betrachten die Grundmotivation des Täters", erklärt die Langwedelerin, die für den Schreibpart verantwortlich ist. Petermann, der sich ebenfalls als Bestsellerautor bezeichnen darf, bringt seine große Expertise im Bereich Profiling mit ein. Die Fallanalytikerin Sophie Kaiser als Hauptermittlerin in der Reihe habe in ihrer Vorgehensweise entsprechend auch viel mit der des 70-Jährigen gemein. Natürlich werden die realen Fälle nicht einfach nacherzählt, sondern dienen nur als Kern und werden in Grundzügen in einen Spannungsroman eingebaut. Dem ersten Buch etwa liegen die Taten des Serienmörders Adolf Seefeld zugrunde, der in den 1930er-Jahren mehrere Kinder missbraucht und getötet hat und als "Der Sandmann" in die Kriminalgeschichte einging. Der Roman spielt jedoch in der heutigen Zeit, entsprechend kommen also beispielsweise auch alle modernen Ermittlungsmöglichkeiten zum Tragen. Was aber trotz all der Adaptionen ins 21. Jahrhundert bleibt, ist die damalige Motivation des Täters.
"Für Axel ist es wichtig, den Täter zu verstehen, aber kein Verständnis für die Taten zu haben", fasst Mattfeldt die Motivation ihres Projektpartners zusammen. Die bisherige Zusammenarbeit sei im Übrigen "mehr als nur harmonisch" verlaufen. Nachdem die beiden das Konzept gemeinsam erarbeitet hatten, habe er ihr beim Schreiben alle Freiheiten gelassen. Und viel zu beanstanden hatte der Oyten lebende Profiler letztlich dann auch nicht. "Ich weiß, wie er denkt", sagt Mattfeldt, die dennoch zuletzt das Gefühl gehabt habe, noch viel von ihm zu lernen. Jedoch habe auch Petermann seinerseits genau umgekehrt diese Form der Wertschätzung an sie ausgesprochen, gibt die 51-Jährige einen Einblick in die gut laufende Gemeinschaftsproduktion. Im kommenden Jahr soll bereits der zweite Band von "Im Kopf des Bösen" erscheinen. Und das ist immer noch erst der Anfang. "Wir haben eine ganze Liste an Fällen, die wir abarbeiten wollen", lässt Mattfeldt wissen.
Die Premieren-Lesung von “Im Kopf des Bösen – Der Sandmann” mit Petra Mattfeldt und Axel Petermann findet an diesem Mittwoch, 28. Juni, ab 19.30 Uhr in der Thalia-Buchhandlung an der Obernstraße in Bremen statt. Weitere Lesungen sind ebenfalls schon geplant, unter anderem auch im Verdener Kino am 25. August. Eine Auflistung aller Termine sowie weitere Informationen zu dem Projekt im Internet unter www.imkopfdesboesen.de.