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Geschäftsbericht Der erfolgreiche Umschwung der Heinrich Hoppe GmbH aus Oyten

Die Entwicklung des Logistikdienstleisters in den vergangenen Jahren kann sich wahrlich sehen lassen. In 2025 gibt es aber auch noch einen anderen Grund zum Feiern: Das Familienunternehmen wird 100 Jahre alt.
02.02.2025, 15:21 Uhr
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Der erfolgreiche Umschwung der Heinrich Hoppe GmbH aus Oyten
Von Marius Merle

Die Heinrich Hoppe GmbH auf Wachstumskurs – so lassen sich die vergangenen Jahre des im Oytener Industriebetrieb angesiedelten Unternehmens zusammenfassen. Der jährliche Umsatz wurde zwischen 2017 und 2024 verfünfzehnfacht, von drei auf 45 Millionen Euro. Die Mitarbeiterzahl wuchs von 25 auf 150 an. Doch die positive Entwicklung ist nicht der einzige Grund zum Feiern für die Heinrich Hoppe GmbH: Der Logistikdienstleister feiert sein 100-jähriges Bestehen. Dabei ist es noch gar nicht solange her, als völlig unklar war, ob dieses Unternehmensjubiläum überhaupt zustande kommen wird. Durch die Wirtschaftskrise 2008 bis 2010 gingen große Kunden verloren. 2018 stand man am Scheideweg. "Die Frage war: Entweder wir machen einen Schritt nach vorne oder wir hören auf", erzählt Martin Delion, Geschäftsführer in vierter Familiengeneration.

Die Wahl fiel glücklicherweise auf den Schritt nach vorne in Form einer Expansion. Da dies in Achim nicht möglich gewesen ist, folgte die Umsiedlung der Spedition nach Oyten. Rund zehn Millionen Euro wurden für den neuen Firmensitz an der Straße An der Autobahn in die Hand genommen. Und der Umzug war gerade erst erfolgt, da brach die Corona-Pandemie mit all ihren Folgen aus. Was viele Unternehmen in wirtschaftliche Schwierigkeiten stürzte, war für die Entwicklung der Heinrich Hoppe GmbH ein Glücksfall. Denn beim Neubau wurde zunächst mit 30 bis 40 Prozent Leerstand bei den Lagerflächen gerechnet. Diese waren durch die coronabedingten Störungen in Lieferketten plötzlich aber sehr gefragt. "Es dauerte keine drei Monate, dann waren sie voll", erinnert sich Delion. Man habe also durchaus Glück gehabt, aber auch viel dafür getan. "Wir sind alle bis an unsere Grenzen gegangen", lobt der 37-Jährige den Einsatz der Belegschaft in dieser arbeitsreichen Zeit.

Anfänge mit dem Pferdewagen

Gegründet worden war das Unternehmen 1925 von Heinrich Hoppe Senior. Noch mit dem Pferdewagen wurden damals Waren transportiert, der erste Lastwagen kam erst neun Jahre später. Mitte des 20. Jahrhunderts entwickelte sich die Firma Stück für Stück weiter, bis der Platz an der Georgstraße in Achim nicht mehr ausreichte, sodass Anfang der 80er-Jahre der Umzug an den neuen Standort an der Industriestraße/Mittelweg erfolgte. 95 Jahre blieb die Heinrich Hoppe GmbH mit ihrem Firmensitz in Achim, dann ging es in Oyten weiter. Ein Grund, warum das Unternehmen seit dieser Umsiedlung so stark gewachsen ist, sind auch zwei Firmenübernahmen. 2022 kam es zum Kauf der Achimer Transport Management GmbH, zwei Jahre später von V. Alexander Transport Systems aus Bremen. Dadurch hat sich das Portfolio bei den Logistikdienstleistungen in den vergangenen Jahren erheblich erweitert. Lag der Fokus jahrzehntelang auf dem Landverkehr, spielen See- und Luftfracht inzwischen eine ebenso wichtige Rolle. Hinzu kommt das Lagergeschäft, an insgesamt fünf Standorten bewirtschaftet der Logistikdienstleister inzwischen 75.000 Quadratmeter Lagerfläche.

Dass Martin Delion einmal das Familienmitglied wird, das das Unternehmen auf Wachstumskurs trimmt, war dabei gar nicht geplant. "Das war nicht zu erahnen", sagt er selbst. Der gelernte Speditionskaufmann hatte zunächst bei einem Unternehmen in Bremen gearbeitet, bis es ihn 2017 doch zum Betrieb der Familie führte. Seine Mutter Elke Delion ist weiterhin als Geschäftsführerin aktiv. "Und sie ist auch noch fast täglich im Büro", sagt Martin Delion. Wichtig ist es der Familie, der Region durch Spenden etwas zurückzugeben. So dürfen sich aktuell etwa die Wühlmäuse und alle Kitas in der Gemeinde Oyten über jeweils 500 Euro freuen. Ihr Jubiläum begeht die Heinrich Hoppe GmbH unter dem Motto "100 Jahre Fernweh". Mehrere Feierlichkeiten sind dafür geplant, dazu zählen ein Gala-Abend für die Kunden und ein Fest auf dem Hof für die Mitarbeiter.

Wachstum hat "Tribut gefordert"

Und wenn der letzte Korkenknall verhallt ist: Soll der steile Wachstumskurs auch in den nächsten Jahren vorangetrieben werden? "Ich habe keine Agenda, wie viel ich wachsen will", sagt Delion. Grundsätzlich sei es nun aber erst einmal das Ziel, die neu entstandenen Strukturen zu festigen. Das Wachstum in dieser Form habe schon "Tribut gefordert", räumt Delion ein und lobt die Mitarbeiter. "Ohne das Team wäre es nicht möglich gewesen", sagt er. Doch die harte Arbeit hat sich definitiv ausgezahlt. "Das 99. Jahr war das beste in der Historie." Wenn das mal keine Grundlage für die Feierlichkeiten zum Jubiläum ist.

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