Der September startet beim Verein "KiO – Kultur in Oyten" gleich mit zwei kulturellen Veranstaltungen, die den Bürgersaal im Oytener Rathaus mit Jazzklängen und Geschichten füllen werden. Unterschiedlicher könnten die Abende kaum sein, und doch verbindet sie eines: Sie stehen für anspruchsvolle Kultur, die das Publikum nach Wunsch von Björn Meyer und seinem KiO-Team gleichermaßen bewegen wie begeistern soll.
Konzert mit Wennrich, Biller & Knaus: Los geht es am Sonnabend, 6. September, auf musikalische Weise. "Wenn Hamburgs Jazzszene auf Oyten trifft, ist Gänsehaut garantiert", heißt es in der Ankündigung. An diesem Abend verwandelt sich das KiO in einen Jazzclub von internationalem Format. Die beiden Ausnahme-Musiker Johannes Wennrich (Gitarre) und Thomas Biller (Kontrabass) zählen seit Jahren zu den gefragtesten Größen der Hansestadt.
Ihre Vielseitigkeit und Spielfreude haben sie längst über Studioproduktionen hinaus zu gefragten Live-Künstlern gemacht – ob im Duo, mit Band oder an der Seite von bekannten Größen wie Reinhold Beckmann. Für das Programm „Jazzsongs“ haben sie sich mit einer Stimme zusammengeschlossen, die in Deutschland ihresgleichen sucht: Ulita Knaus. Sie ist nicht nur zweifach für den "Echo Jazz" nominiert, sondern auch eine Sängerin, die seit mehr als 25 Jahren Jazz auf höchstem Niveau verkörpert.
Vielseitige Interpretin
Bereits als Kind komponierte sie eigene Stücke, später studierte sie Jazzgesang in Amsterdam, tourte mit Latin- und Salsa-Orchestern und brillierte als vielseitige Interpretin. Wer sie einmal auf der Bühne erlebt hat, versteht sofort, warum sie mit Udo Lindenberg und Bobby McFerrin ebenso musizierte wie mit dem JazzHaus Orchester, so die Veranstalter. Im Jahr 2009 wurde sie mit dem Hamburger Jazzpreis ausgezeichnet – ein weiterer Meilenstein in ihrer Karriere.
Im Bürgersaal dürfen sich die Besucherinnen und Besucher nun auf einen Abend voller Eleganz, Spielfreude und Improvisationskunst freuen. Ab 19 Uhr ist Einlass, um 20 Uhr beginnt das Konzert. Karten sind im Vorverkauf für 15 Euro bei Papier Meyer in Oyten erhältlich, außerdem an der Abendkasse und online unter www.kultur-in-oyten.de.
Lesung mit Samer Tannous und Gerd Hachmöller: Ganz andere Töne erklingen dann am Sonntag, 7. September, wenn das KiO seine Türen für eine literarische Reise zwischen Syrien und Deutschland öffnet. Um 17 Uhr – Einlass ab 16 Uhr – stellen Samer Tannous und Gerd Hachmöller ihr neues Buch vor, das wie schon ihre erfolgreiche Spiegel-Kolumne mit viel Herz, Humor und klarem Blick die Eigenheiten des Alltags beleuchtet.
Seit nunmehr einem Jahrzehnt lebt der Syrer Samer Tannous mit seiner Familie in Deutschland. Seine Beobachtungen über deutsche Marotten und syrische Gelassenheit haben längst Kultstatus erreicht – nicht zuletzt, weil er es versteht, stets liebevoll und selbstironisch über die kleinen Stolpersteine im Zusammenleben zu berichten. Ob die geradezu preußische Ordentlichkeit am Hotelpool, der eiserne Wille zur Joggingrunde trotz Erkältung oder das manchmal so schwer verständliche deutsche Beharren auf Regeln: "Tannous schildert seine Erfahrungen so lebendig, dass sich das Publikum darin wiederfindet und zugleich aus einer neuen Perspektive betrachtet", beschreibt das KiO-Team seinen kulturellen Gast.
Fragen über Fragen
Gemeinsam mit dem Journalisten und Autor Gerd Hachmöller gelingt es Tannous zudem immer wieder, über die Alltagsbeobachtungen hinaus große Fragen zu stellen: Wie verändert einen das Leben in einem anderen Land über die Jahre? Wo liegt die Grenze zwischen Herkunft und Heimat? Und was bedeutet es, sich nach dem Sturz des Diktators Assad zu fragen, ob man noch Syrer oder längst Deutscher mit syrischen Wurzeln ist?
Das Publikum erwartet eine Lesung, die ebenso nachdenklich wie amüsant ist, und die zeigt, dass Kultur nicht nur Musik und Literatur, sondern auch Dialog und Begegnung bedeutet. Karten gibt es auch hier für 15 Euro im Vorverkauf bei Papier Meyer in Oyten, an der Abendkasse oder online unter www.kultur-in-oyten.de.