Ein bisschen Schnee hätte zum Thema gepasst. „Aber das haben wir nicht hingekriegt“, sagt Monika Berlitz, die in Verden das Hilfsprojekt Weihnachten im Schuhkarton organisiert. Aber ansonsten hat die rührige Verdenerin wieder alles im Griff. Die Aktion, die alleine in der Kreisstadt im vergangenen Jahr 1203 Kartons für hilfsbedürftige Kindern erbracht hat, startet wieder. Päckchen für Mädchen und Jungen können ab kommenden Montag, 15. Oktober, abgegeben werden. Die Aktion dauert vier Wochen und endet am 15 November. Im Vorjahr wurden in dieser Zeit insgesamt mehr als 406 000 Pakete gepackt.
Seit 14 oder 15 Jahren betreut und organisiert Monika Berlitz Weihnachten im Schuhkarton in der Allerstadt. Sie ist auch die hiesige Initiatorin. „Mitgekriegt habe ich das ursprünglich in Langwedel in einer Annahmestelle. Dann habe ich selbst angefangen, Pakete zu packen und das Projekt im Familien- und Freundeskreis bekanntgemacht“, erzählt sie. Am Ende kamen so 120 Pakete zusammen, und Monika Berlitz hatte eine Aufgabe gefunden. „Ich habe dann gesehen, dass es das Projekt in Verden noch nicht gibt und eben damit angefangen“, schildert sie die Anfänge. Auch in der Kreisstadt sei das Hilfsprojekt „sehr gut angelaufen“.
Mittlerweile etabliert
Mittlerweile habe sich Weihnachten im Schuhkarton etabliert, wobei die Organisatorin Wert darauf legt, dass es kein Schuhkarton sein müsse. Die Spender müssen sich allerdings im Vorfeld entscheiden, für welche Zielgruppe sie ihr Paket packen wollen. „Man kann für ein Mädchen oder einen Jungen packen sowie für eine Altersgruppe. Also entweder von zwei bis vier Jahren, fünf bis neun Jahren oder zehn bis 14 Jahren“, erklärt Monika Berlitz. Wobei für die jüngeren Kinder in der Regel mehr Pakete gepackt würden. „Das liegt vermutlich daran, dass die Leute für diese Altersgruppe mehr Ideen haben“, vermutet sie. Deshalb wünscht sie sich, dass vermehrt Pakete für die älteren Kinder abgegeben werden. Neben Kleidung und Materialien für den Schulunterricht seien auch Spielsachen gefragt. „Es fehlt an allem“, betont die Verdenerin. Bei der Zusammenstellung des Inhalts empfiehlt sie einen Hygieneartikel (etwa Zahnpasta), ein Spielzeug, ein Kleidungsstück sowie etwas für den Schulunterricht. Zudem empfiehlt sie, lieber günstigere Sachen zu kaufen als teure Markenprodukte und mit dem gesparten Geld lieber ein zweites Päckchen zu packen und so ein weiteres Kind glücklich zu machen. Nicht in die Pakete gehören gebrauchte Gegenstände sowie Kleidung, Literatur, Lebensmittel und Flüssigkeiten sowie Kriegsspielzeug. Früher verboten, inzwischen erlaubt ist die Einfuhr gelatinehaltiger Lebensmittel wie Gummibärchen.
Ist die Abgabefrist abgelaufen, holt Monika Berlitz die Pakete an den Annahmestellen ab und schickt sie nach Berlin in die Zentrale. Dort werden die Pakete geöffnet, durchgesehen und wieder verschlossen. Dann werden sie an die bedürftigen Kinder verschickt. Kenntnis von den Verhältnissen in den jeweiligen Ländern haben die Ehrenamtlichen vom Verein Geschenke der Hoffnung in Berlin durch Kontaktleute vor Ort. „Diese Leute haben einen guten Draht zu Kirchengemeinden und Sozialbehörden und wissen deshalb, wer bedürftig ist“, erklärt Monika Berlitz das Verfahren.
Für sie persönlich sei die Aktion Weihnachten im Schuhkarton immer wieder eine „stressige Zeit mit viel Arbeit. Aber schließlich ist das für einen guten Zweck“, betont sie. Entscheidend sei, dass die Hilfe auch da ankomme, wo sie gebraucht werde. Etwa 40 Empfängerländer gibt es, dazu gehören Albanien, Botswana, Chile, Guinea, Haiti und die Ukraine.
Annahmestellen der Päckchen sind unter anderem: Subway, Buchhandlung Mahnke, E-Center, Expert Bening, Haus Melchers, alle Rewe-Märkte, Hol ab, Schuhplus in Dörverden, St. Sigismund Daverden, Massage Brown und Edeka in Langwedel.