Nun überflüssig für die einen, wertvoll für die anderen: Ausgediente Elektrogeräte enthalten recycelbare Metalle, aus denen wieder neue Geräte hergestellt werden können. Um es für die Verbraucher einfacher zu machen, die Altgeräte loszuwerden, ist die Rücknahmepflicht für Händler ausgeweitet worden. Neben Wertstoffhöfen und Fachhändlern sind nun auch Supermärkte eine Anlaufstelle. Ab einer entsprechenden Größe und wenn sie wiederkehrend oder dauerhaft Elektro- und Elektronikgeräte im Angebot haben, sind sie jetzt dazu verpflichtet, ausgediente Geräte anzunehmen. Auch im Landkreis Verden ist demzufolge die Abgabe in Supermärkten inzwischen möglich.
Aluminium und Messing, Eisen, Stahl oder auch Kupfer, all diese Metalle können in Elektrogeräten enthalten sein und im Sinne der Nachhaltigkeit wiederverwertet werden. Voraussetzung ist, dass die Verbraucher sie fachgerecht entsorgen. Selbst Kunststoffe können teilweise recycelt werden. Dessen sind sich auch die Betreiber der Rewe- und Penny-Märkte im Landkreis Verden bewusst. „Seit dem 1. Juli kommen wir der gesetzlichen Rücknahmepflicht nach“, berichtet Rebecca Lehners, Pressesprecherin der Rewe-Group. Die Rückgabe eines Altgerätes könne an der Kasse angemeldet werden, woraufhin ein Mitarbeiter das Gerät entgegennimmt.
Mehrheit der Märkte betroffen
Auf ähnliche Art und Weise geht es im E-Center in Verden vonstatten. In sämtlichen Edeka-Märkten werde sichergestellt, dass alle Märkte mit einer Gesamtverkaufsfläche von mindestens 800 Quadratmetern Elektroaltgeräte zurücknehmen, erklärt der Unternehmenssprecher. Dies betreffe die Mehrheit der Märkte. Vorgeschrieben sei des Weiteren, dass Elektrokleingeräte mit einer Größe von maximal 25 Zentimetern selbst dann abgegeben werden können, wenn kein neues Gerät gekauft wird. „Dies betrifft beispielsweise Toaster, Haartrockner, Rasierer oder Kameras.“ Werde ein neues Großgerät wie ein Bildschirm oder ein Fernseher gekauft, so könne das alte gleich da gelassen werden, es werde dann fachgerecht entsorgt. In Verden sei dafür kein zusätzliches Personal notwendig.
Wer bei Kaufland in Verden zum Beispiel einen alten Föhn, einen Toaster oder auch einen Wasserkocher abgeben möchte, der kann dies einfach an der Information anmelden. Dort würden die Geräte dann gesammelt und schließlich ans Zentrallager zurückgeschickt, von wo aus sie entsorgt würden, erklärt Hausleiter Robert Romanski. „Einen allzu großen Andrang erwarten wir hier nicht, da es eigentlich nur die genannten Kleingeräte betrifft.“
Umweltschutz und Ressourcenschonung
Auch für Netto Marken-Discount seien der Schutz der Umwelt und die Schonung von Ressourcen wichtige Anliegen, weshalb die aktuell bestehenden gesetzlichen Vorgaben selbstverständlich eingehalten würden, sagt Christina Stylianou, Leiterin Unternehmenskommunikation von Netto. Die Rückgabe von defekten Elektrokleingeräten sei daher bei dem Discounter genauso möglich wie die von größeren Geräten, sofern ein neues Gerät der gleichen Art gekauft werde.
Genauso ist die Rücknahme auch im Edeka in Kirchlinteln geregelt, erläutert Marktinhaber Matthias Nickchen: „Bislang ist jedoch noch kein Kunde da gewesen, der ein Gerät abgeben wollte.“ Abgegebene Kleingeräte würden zum nächsten Wertstoffhandel gebracht.
Mit der fachgerechten Entsorgung von Elektroschrott hat sich auch schon die Leitung von Edeka Schröder in Dörverden beschäftigt. Es gebe für den Markt verschiedene Möglichkeiten. Der Markt könne eine blaue Tonne anmieten, in der die Kunden ihre Kleingeräte selbst entsorgen, oder aber der Markt sammle die Geräte und bringe sie dann selbst zum Wertstoffhof. Beide Varianten seien für den Lebensmittelhändler mit Kosten verbunden, dennoch halte er die neuen Regelungen für sinnvoll, meint Geschäftsführer Eduard Schröder. So lasse sich vermeiden, dass Verbraucher ihren Elektromüll nicht fachgerecht entsorgten. „Noch wurde hier aber überhaupt nichts abgegeben.“ Oftmals würde es eben eine Zeit lang dauern, bis Gesetzesänderungen überall angekommen seien und die neuen Rückgabemöglichkeiten angenommen würden.