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Verkehr Neuer Abstandsmesser im Kreis Verden erwischt Dutzende Autofahrer

Im Kampf gegen zu dichtes Auffahren: Der Landkreis Verden setzt auf ein neues Kontrollsystem zur Abstandsmessung. Die Anschaffung soll die Verkehrssicherheit verbessern und Unfälle verhindern.
12.09.2025, 09:40 Uhr
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Neuer Abstandsmesser im Kreis Verden erwischt Dutzende Autofahrer
Von Lina Wentzlaff

Ob auf der Autobahn, der Landesstraße oder im Ortsverkehr – wer zu dicht auf das vor ihm fahrende Auto auffährt, erhöht das Risiko eines Unfalls erheblich. Im Kreis Verden ist ein zu geringer Sicherheitsabstand zu vorausfahrenden Fahrzeugen der Verkehrsunfallstatistik zufolge immer noch eine der Hauptursachen für schwere Verkehrsunfälle. Um die Sicherheit auf den Straßen zu erhöhen, hat der Landkreis nun in eine neue Abstandsmessanlage investiert. Die Anlage soll helfen, Verstöße besser festzustellen und zu ahnden.

Bereits seit 2013 führt die Polizeiinspektion Verden/Osterholz Kontrollen zum Sicherheitsabstand auf den Autobahnabschnitten durch, die durch den Landkreis Verden führen. Zwar verwendeten die Beamten dafür bereits ein Messgerät, dieses war allerdings inzwischen technisch überholt. "Die Qualität der Videoaufzeichnungen wurde immer schlechter", berichtet Nicole Söhn, Leiterin der Bußgeldabteilung des Landkreises Verden. Das habe die Ahndung der Verstöße immer schwieriger gemacht.

Kooperation von Landkreis und Polizei

Das neue digitale Verkehrskontrollsystem wird künftig gemeinsam von Polizei und Landkreis genutzt. Das Fahrzeug mitsamt Anlage soll bei der Autobahnpolizeistation Langwedel abgestellt werden. Da die Station durchgehend besetzt ist, könne dadurch sichergestellt werden, dass das Fahrzeug jederzeit, sowohl für den Landkreis als auch für die Polizei, verfügbar ist und auch kurzfristig eingesetzt werden kann. "Die enge Zusammenarbeit und das Vertrauen zwischen Landkreis und Polizei freut uns sehr", betont Daniel Golon, Leiter Einsatz bei der Polizeiinspektion Verden/Osterholz. "Mit dem neu beschafften Verkehrskontrollsystem können wir die Abstandsmessungen deutlich präziser durchführen."

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Dabei zeichnen die Abstandsmessgeräte die Verkehrssituationen auf. Anhand der ausgewerteten Videoaufzeichnungen können die Geschwindigkeiten der Fahrzeuge und deren Abstände zu vorausfahrenden Fahrzeugen bestimmt werden. Ziel der Messungen sei es, die Verkehrssicherheit zu erhöhen und Unfällen vorzubeugen.

45 Verstöße innerhalb einer Stunde

Bereits im ersten Messlauf des Gerätes wurden innerhalb einer Stunde 45 Verstöße festgestellt, berichtet der Landkreis. Geahndet wird ab einem Abstand von fünf Zehnteln des halben Tachowertes. Ist also jemand mit 100 Kilometern pro Stunde unterwegs, muss er einen Abstand von 50 Metern zum vorausfahrenden Fahrzeug einhalten. Die Fünf-Zehntel-Grenze liegt dann bei 25 Metern. Wer dichter auffährt, muss mindestens mit einem Bußgeld und einem Punkt rechnen. Die Kosten für die Beschaffung für das neue Gerät belaufen sich auf rund 320.000 Euro für das Verkehrskontrollsystem und rund 50.000 Euro für das Trägerfahrzeug.

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