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Magdeburger Straße Auch nach Abzug des Altglascontainers bleibt das Müllproblem bestehen

Illegal entsorgter Müll ist in den vergangenen Jahren im Magdeburger Viertel immer mal wieder ein Problem gewesen. Der Landkreis wagte nun einen neuen Versuch, dem Herr zu werden  – bisher ohne Erfolg.
20.02.2024, 14:36 Uhr
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Auch nach Abzug des Altglascontainers bleibt das Müllproblem bestehen
Von Elina Hoepken

Blaue Müllbeutel, leere Farbeimer, ein Lattenrost, Kartons, ausrangierte Möbelstücke: So unansehnlich sah das Umfeld um den Altglascontainer an der Magdeburger Straße in den vergangenen Monaten aus. Der Landkreis Verden hatte nun Anfang Februar die Reißleine gezogen und den Altglascontainer vorübergehend für zwei Monate entfernt. Die Hoffnung war, dass damit auch die illegale Müllentsorgung aufhört.

Wie ist die Lage aktuell an dem Standort?

Bisher hat das Vorhaben des Landkreises wenig bewirkt. "Leider hat sich die Situation kaum gebessert", bedauert Henning Koröde, Sachgebietsleiter Abfall im Fachdienst Wasser, Abfall und Naturschutz des Landkreises Verden. Der Landkreis habe den Altglascontainer am 6. Februar vorläufig entfernt. Parallel dazu wurde dann auch der Sperrmüll und sonstiger Unrat, der sich dort angesammelt hatte, mit entfernt. Am 6. Februar war der komplette Platz also abfallfrei. Lange angehalten hat dieser Zustand allerdings nicht. Heute türmt sich schon wieder Müll auf der Fläche. Der Platz wird derzeit regelmäßig durch den Bauhof der Stadt Achim kontrolliert und gegebenenfalls gesäubert.

Wer haftet für die Entsorgung des Mülls?

Zunächst wird natürlich versucht, den Verursacher der illegalen Entsorgung ausfindig zu machen. In den Abfallablagerungen wird dazu nach Hinweisen gesucht. "Es ist erstaunlich, wie häufig tatsächlich Hinweise auf den Verursacher zu finden sind", berichtet Koröde. Wenn er gefunden wird, wird er selbst für die Entsorgung haftbar gemacht. Ansonsten gehen die Kosten zulasten der Allgemeinheit.

Was erhofft sich der Landkreis durch den Abzug des Altglascontainers?

"Offenbar ist bei den Verursachern ein Gewöhnungseffekt eingetreten, dass es völlig normal ist, sich sämtlicher Abfälle an dem Containerstellplatz zu entledigen und diese mit öffentlichen Geldern entsorgt werden", sagt Koröde. Mehrmals wöchentlich seien dort zuletzt – vor dem Abzug des Containers – größere Mengen an Müll gefunden worden. "Dies kann dauerhaft weder Anwohnern noch den Mitarbeitern der Stellplatzreinigung und auch nicht den Gebühren- und Steuerzahlern zugemutet werden", ist Koröde überzeugt. Unter diesen Umständen sei es nicht möglich, dort einen Stellplatz zu betreiben. Um den Stellplatz aber nicht sofort in Gänze aufzulösen, wurde er vorerst nur vorübergehend abgezogen. "Der Landkreis erhofft sich dadurch ein Umdenken bei den Verursachern beziehungsweise eine stärkere Sozialkontrolle über die Nutzerinnen und Nutzer, die den Standort erhalten möchten", erklärt Koröde das Vorgehen. Unterstützt werden soll dies auch durch ein zwischenzeitlich angeschafftes Schild, welches über Symbole verdeutlicht, dass dort keine Abfälle abgelagert werden dürfen.

Gibt es Beispiele, wo das funktioniert hat?

Im Landkreis Verden nicht. Allerdings war ein solches Vorgehen seitens des Landkreises bisher auch an keinem anderen Standort erforderlich. "Vermüllungen dieses Ausmaßes und in dieser Regelmäßigkeit sind kreisweit einzigartig", sagt Koröde ganz klar. Auch an anderen Stellplätzen seien gelegentlich illegale Ablagerungen zu finden. Diese erreichten aber nicht das Ausmaß, wie sie an der Magdeburger Straße regelmäßig zu beseitigen sind. Somit ist es auch das erste Mal, dass der Landkreis übergangsweise einen Container entfernt. "Es ist ein Versuch, mit dem Abzug des Containers über sechs bis acht Wochen hinweg das Problem einzudämmen", erklärt der Sachgebietsleiter.

Wie geht es weiter, wenn sich die Situation nicht verbessert?

Sollte das Vorgehen keine Wirkung zeigen, bleibt dem Landkreis keine andere Möglichkeit, als den Standort dauerhaft zu schließen. "Dieser Stellplatz war schon immer deutlich stärker von illegalen Beistellungen betroffen als andere Stellplätze", bedauert Koröde. "Über die Jahre hat sich die Situation aber immer weiter verschärft." Sollte es zu einem dauerhaften Abzug des Containers kommen müssen, befinden sich die nächstgelegenen Glascontainerstandorte dann am Freibad, beim Schützenhaus und auf dem Abfallhof an der Zeppelinstraße. 

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