Akkurat geschnittene Grünflächen, ein blank geputzter Fuhrpark, bestes Wetter und eine eingeschworene Gemeinschaft. So sei das üblich, erklärte Gruppenführer Tim Hagens, und in jedem Jahr würde sich die gastgebende Ortsfeuerwehr ordentlich ins Zeug legen, um den Kameraden aus den fünf anderen Teilen der Stadt und ihren Familien am sogenannten Stadtfeuerwehrtag interessante und abwechslungsreiche Stunden zu bereiten. Diesmal sei Bierden dran, der Ablauf durchgetaktet und die Stimmung wie gewohnt bestens. Klaus Mindermann, Ortsbrandmeister des direkt an der Weser gelegenen Stadtteils, unterstrich die positive Darstellung seines Vorredners und verwies auf allerlei Wettbewerbe, die zur Pflege der Kameradschaft dienten und dazu, Spaß und gute Laune zu verbreiten, besonders auch unter den Kindern.
Geschicklichkeit und Tempo waren zum Beispiel gefragt beim Stiefelwettbewerb. Hier galt es, so schnell wie möglich in das feste Schuhwerk zu schlüpfen und zum Abschluss eine Schleife zu binden – eine Technik, der nicht mehr jedes Kind gewachsen zu sein schien. Simulierte Löschangriffe, Kuppel- und Funkübungen indes gehörten zum Pensum der erwachsenen Brandschützer, während der Nachwuchs sich in Helm und Uniform fotografieren lassen konnte und in verschiedenen Fahrzeugen Platz nehmen durfte. „Um den Fortbestand der Kinder- und Jugendwehren müssen wir uns keine Gedanken machen“, glaubt Mindermann und beziffert die Zahl der sechs- bis zehnjährigen Mitglieder stadtweit auf etwa 100.
Gute Nachwuchsarbeit
Die Gruppe der Zehn- bis 18-Jährigen umfasse im Übrigen ähnlich viele Mädchen und Jungen. Ganz besonders stolz sind die Verantwortlichen darauf, dass in diesem Jahr acht Mitglieder der Jugendwehr mit Erreichen der Volljährigkeit in die Freiwillige Feuerwehr Bierden übernommen werden konnten. Nicht nur die Aktiven und deren potenzieller Nachwuchs, sondern auch die Altersabteilungen spielten in den Ortsfeuerwehren eine tragende Rolle, erklärte Klaus Mindermann. Besonders erwähnenswert fand er das vitale Interesse des 90-jährigen Günther Heidorn, der sich für die Belange der Ortsfeuerwehr trotz seines hohen Alters immer noch interessiere und das Geschehen aktiv verfolge.
So wie in jedem Jahr erfolgte am späten Nachmittag die Siegerehrung für die Kids. „Da werden symbolhaft kleine Pokale und Süßes verteilt“, informierte der Ortsbrandmeister und verwies auf die Abendveranstaltung im Gasthaus zur Linde, während der die Leistung der Erwachsenen im Fokus stünde. „Und natürlich das gemütliche Beisammensein."
Neue Uniform
Jens Placke hatte sich trotz der sommerlichen Temperaturen in seiner relativ kompakt wirkenden neuen Arbeitsuniform auf den Festplatz begeben; beige die Grundfarbe mit abgesetzten Applikationen. Im letzten Jahr sei der Wechsel erfolgt, die marineblaue Version gehöre mittlerweile der Vergangenheit an, berichtete der 52-Jährige mit Blick auf die neue Uniform. Den Grund für den Wechsel der Bekleidung lieferte Stadtbrandmeister Frank Boblat: „Auf dem hellen Untergrund ist die Verschmutzung der Kleidung schneller sichtbar“. Das sei aus hygienischen Gründen wichtig, zumal auch krebserregender Ruß leicht zu erkennen sei. „Die Ausgehuniform wurde jedoch beibehalten – dunkelblau, das gewohnte Bild."
Am Rande des lockeren Geschehens zeigten sich händchenhaltend Elena Wilkens und Jorrit Küsel, beide Mitglieder der Freiwilligen Feuerwehren. Während Wilkens der Sektion Achim angehört, mischt Küsel in Posthausen mit. Kennengelernt hat sich das Paar vor knapp vier Jahren bei einem Zeltlager der Jugendfeuerwehr. Anne Liebe aus Achim indes hatte sich mit ihrem sechsjährigen Sohn Maximilian auf den Weg nach Bierden gemacht. Der habe sich mit seinem besten Freund zum Mitmachen verabredet, verriet die junge Arzthelferin.