Schon seit ein paar Jahren gehört Paulina zu den Löschdinos, der Bierdener Kinderfeuerwehr. Unter den Blicken der Jury hat die Neunjährige am Sonnabend ihr Können gezeigt. Unter Zeitdruck musste sie ihre Handschuhe anziehen, den Feuerwehrschlauch vom Verteiler erst abkoppeln, den Schlauch ausrollen und dann wieder ankoppeln. Im Team galt es für sie und ihre Gruppe, nacheinander eine Station des Parcours zu meistern. Sie mussten einen Knoten machen, im Slalom um Pylonen laufen, Jacke, Helm und Handschuhe anziehen, einen Abschnitt der Strecke rennen, Stiefel anziehen und über die Ziellinie hüpfen. Und das alles auf Zeit. „Wir haben bei den Diensten vorher geübt“, erzählte Betreuerin Nicole Hagens. „Einige können den Parcours schon, die anderen wachsen mit der Zeit hinein.“
"Schön und cool"
Paulina gehörte zu denen, die ihn schon kennen. Am Stadtfeuerwehrtag im Jahr zuvor war sie den Slalom gelaufen. Dennoch habe ihr das Üben in diesem Jahr Spaß gemacht. Wie sie den Stadtfeuerwehrtag findet: „Er ist schön und cool“, sagt sie. Und die Löschdinos? „Es macht alles Spaß.“ Für sie steht schon fest, dass sie im nächsten Jahr in die Jugendfeuerwehr wechseln wird.
Die Wettbewerbe, die für Kinder, Jugendliche und Erwachsene ausgerichtet wurden, sollen vor allem den Gemeinschaftssinn stärken. „So sehen sie, dass es nur miteinander geht“, sagte Hagens. Die Kinder feuern sich einander an, seien aber auch ehrgeizig. Dennoch gehe es darum, dass alle mitziehen.

Wasser marsch – das Team aus Uesen bei der Löschübung.
In diesem Jahr richtete die Feuerwehr Uesen, die derzeit um die 30 aktiven Mitglieder zählt, im Industriegebiet auf dem Gelände der Firma Boysen den Tag aus. Die Fahrzeuge aller Wehren standen aufgereiht auf der Wiese und konnten begutachtet werden. Ende kommenden Jahres wird die Uesener Wehr ein neues Löschfahrzeug erhalten, das das 25 Jahre alte Fahrzeug ablösen wird, erzählte der stellvertretende Ortsbrandmeister Lars Fehsenfeld. „Wir sind von vielen gut unterstützt worden. Für uns ist der Tag intern eine riesige Herausforderung“, sagte Ortsbrandmeister Uwe Holtkamp. Diese haben sie mit Unterstützung der Stadtfeuerwehrkameraden und dem Bauhof geschafft. „Unsere Leute sind alle zufrieden und das schweißt zusammen.“
Jeder kennt seine Aufgabe
Die Zusammenarbeit war zudem das, was bei allen Wettbewerben zählte. Und wovon die Zuschauer einen guten Eindruck erhalten haben, ebenso von den Aufgaben und möglichen Abläufen während eines Einsatzes. Die Jugendlichen mussten über Hindernisse klettern und springen, Schläuche ausrollen und an Verteilern anschließen sowie bestimmte Knoten beherrschen. Immer an ihrer Seite die Jury, die sich Notizen auf ihren Papierbögen auf den roten und blauen Klemmbrettern machten. „Es geht darum, dass die Handgriffe sitzen und jeder seine Aufgabe kennt“, erklärte Jugendwart Tim Planitzer. Auch er hat den Ablauf des Löschangriffs mit ihnen vor dem Wettbewerb geübt. „Die meisten machen das zweite Mal mit.“ Eine gute Vorbereitung auch auf den anstehenden Kreiswettbewerb. Wie bei den Kindern ist auch in der Jugendfeuerwehr die Nachfrage groß, was Fehsenfeld freut. „Sie sind wichtig für die Aktiven, davon haben wir die Jahre über von profitiert.“ Inzwischen seien die ersten Mitglieder der Kinderfeuerwehr unter den Erwachsenen aktiv.
Und auch die haben in Teams den Zuschauenden an den rot-weißen Absperrbändern gezeigt, wie sie mit Genauigkeit und Schnelligkeit nach Vorschrift die Schläuche anschließen, ordentlich ausrollen, in den vorgegebenen Markierungen agieren, die Kommandos punktgenau erfolgen und schließlich blaue Fässer mit dem Wasserstrahl von den Podesten fegen.
„Der Platz ist toll, die Stimmung gut, das hat die Ortsfeuerwehr Uesen gut organisiert“, fand Achims stellvertretender Stadtbrandmeister Andreas Weinberg. „Es ist eine der wenigen Veranstaltungen, an denen alle Feuerwehren der Stadt zusammenkommen.“ An diesem Tag gehe es daher auch darum, die Kameradschaft untereinander zu pflegen. „Das ist für den Zusammenhalt wichtig.“ Sich zu kennen könne bei gemeinsamen Einsätzen nur förderlich sein.