Jan Twietmeyer konnte es nicht fassen. Der Trainer des Fußball-Bezirksligisten FC Verden 04 II haderte extrem mit der 0:1 (0:1)-Heimniederlage seines Teams gegen den SV Vorwärts Hülsen, also just gegen seinen Ex-Verein. „Wir müssen das Spiel mit 5:0 gewinnen“, ärgerte sich Twietmeyer. Er sprach von 80 Prozent Ballbesitz und zahlreichen Großchancen, die ungenutzt blieben. Der Einzige, der vor der Pause Zählbares zustande brachte, war Tjare Müller, und der spielt für Hülsen. Bereits nach zehn Minuten sorgte er mit einem platzierten Schuss von der Strafraumgrenze für die 1:0-Führung der Gäste und damit letztlich für den Endstand.
Der wiederum fuchste Twietmeyer mächtig, und zwar ausdrücklich nicht, weil es gegen seinen ehemaligen Klub passierte, sondern weil das Zustandekommen einfach höchst unglücklich gewesen sei. „Wahrscheinlich wissen die Hülsener selber nicht, warum sie hier gewonnen haben“, vermutete der FC-Coach. Doch da irrte er. SVV-Trainer Uwe Bischof wusste Selbiges nämlich ganz genau. Dabei gab er Jan Twietmeyer sogar Recht. Einerseits. „Vor der Pause waren die Verdener klar besser“, bestätigte er. Aber nach dem Wechsel sei es eine ganz andere Partie gewesen. „Verden agierte jetzt nicht mehr so geordnet wie zuvor“, hatte Bischoff beobachtet.
Seine Mannschaft hätte dagegen sehr strukturiert verteidigt und es bei diversen Kontern sogar versäumt, den Sack zuzumachen. Unter anderem hätte Torschütze Müller auf 2:0 erhöhen können, scheiterte diesmal aber an FC-Keeper Andre Reckleben. Auf der anderen Seite hatte Schlussmann Dennis Richter zuvor etliche Gelegenheiten der Gastgeber zunichtegemacht. So blieb es beim Auswärtserfolg der Hülsener, „den wir gerne mitnehmen“, wie Uwe Bischoff zufrieden anmerkte. Er sprach von einem gelungenen Saisonstart mit sieben Punkten aus vier Begegnungen.
Sieben Punkte könnten die Verdener jetzt auch haben: Wenn sie ihre Chancen am Sonntag effektiver genutzt hätten ...