Die Durststrecke für Verdener Cineasten ist beendet. Nach der Sommerpause hat das Kommunale Kino (Koki) wieder ein abwechslungsreiches Programm für August zusammengestellt. Los geht es bereits in dieser Woche. Alle Filme starten mittwochs um 20 Uhr im Cine City, Zollstraße 1.
"Von Vätern und Müttern": Diese dänische Komödie ist an diesem Mittwoch, 7. August, zu sehen. Zur Handlung: Das Ehepaar Piv und Ulrik hat gerade seine Tochter Hannah an einer neuen, renommierten Schule untergebracht – nicht der erste Wechsel für die Zwölfjährige – und muss sich bereits beim ersten Elterntreffen mit dem jährlich stattfindenden gemeinsamen Ausflug von Eltern und Schülern in eine ländliche Ferienanlage auseinandersetzen. Vor Ort zeigt sich schnell, dass hier zwar tagsüber die Jugend im Mittelpunkt steht, die Eltern die Abende jedoch für ausgiebige Exzesse nutzen. Da fließt nicht nur der Alkohol, auch der eine oder andere Joint macht die Runde, und im Gestrüpp entwickeln sich heimliche Affären. Ulrik macht brav mit, zumindest bei den ersten zwei Aktivitäten, und als er am nächsten Tag verkatert aufwacht, ist der Knatsch mit seiner einen Tag später anreisenden Gattin programmiert. Insgeheim wird immer wieder auch die Hackordnung unter den Eltern ausgefochten. Und die Snobs wollen Piv und Ulrik das Feld natürlich keineswegs kampflos überlassen. Um dazuzugehören, müssen die beiden zahlreiche Hürden meistern.
"Bernhard Hoetger – Zwischen den Welten": Der Film ist eine deutsche Künstlerbiografie des Bildhauers und Architekten Bernhard Hoetger. Das Koki zeigt den Film am Mittwoch, 14. August. Seine Bauwerke und Plastiken erregen heute noch Aufmerksamkeit, der Erschaffer ist jedoch nahezu vergessen: der Bildhauer und Architekt Bernhard Hoetger. Er zählt zu den Avantgardisten der modernen Kunst im frühen 20. Jahrhundert. Mit seinem Talent gewann er zahlreiche Mäzene, darunter Ludwig Roselius, der ihn mit der Gestaltung der Böttcherstraße in Bremen beauftragte. In Worpswede prägte Hoetger gemeinsam mit dem Maler Heinrich Vogeler das Bild des Künstlerdorfes. Zunächst für seine offene Kunst gefeiert, wendete er sich später auf der Suche nach der „Urkunst“ einem „nordischen“ Weg zu. Trotz seiner früheren Anerkennung wird Hoetgers Kunst unter der Naziherrschaft als entartet eingestuft. Der Film von Gabriele Rose erzählt das Schicksal dieses eigenwilligen Künstlers. Hoetger wird verkörpert von dem Schauspieler Moritz Führmann. An seiner Seite spielen unter anderem Florian Lukas als Heinrich Vogeler, Katharina Stark als Paula Modersohn-Becker und Ulrich Gebauer als Ludwig Roselius.
"Kleine schmutzige Briefe": Die Komödie ist am Mittwoch, 21. August, zu sehen. Sie entwirft auf Basis eines realen Falls ein Sittengemälde im England der 1920er-Jahre. Regisseurin Thea Sharrock setzt es mit einem spielfreudigen Ensemble als pointierte Komödie in Szene. Die Junggesellin Edith Swan lebt als älteste Tochter noch immer bei ihren strenggläubigen Eltern Edward und Victoria in der Stadt Littlehampton. Nebenan wohnt seit einiger Zeit die verwitwete junge Irin Rose Gooding mit ihrer Tochter Nancy und ihrem Freund Bill. Anfangs waren die fromme, sehr gehemmt wirkende Edith und die freigeistige Rose gut befreundet, doch dann kam es zum Zerwürfnis. Nun erhält Edith äußerst obszöne Schreiben – und insbesondere der verbitterte Edward ist sich absolut sicher, dass Rose die Verfasserin sei. Schließlich fluche diese „wie ein Kesselflicker“. Der Polizeichef Spedding und der eifrige Constable Papperwick lassen sich rasch überzeugen; Rose wird umgehend verhaftet. Da sie die Kaution nicht aufbringen kann, landet sie zunächst im Gefängnis. Die zielstrebige Polizeibeamtin Gladys Moss, die von ihren Kollegen nicht ernst genommen wird, zweifelt allerdings an der Schuld von Rose und stellt eigene Ermittlungen an. Zum einen ist „Kleine schmutzige Briefe“ eine Ansammlung schrulliger Figuren. Zum anderen gelingt es dem Film, diesen typisierten Gestalten spannende Züge zu verleihen und so im Laufe des Plots wiederholt für Überraschungen zu sorgen. Das liegt nicht zuletzt an der hervorragenden Besetzung.
"Amsel im Brombeerstrauch": Dieses georgische Drama ist der letzte Film im August, er läuft am Mittwoch, 28. August, im Cine City. Die gefeierte Schriftstellerin Tamta Melaschwili, bekannt für ihr Engagement für Frauenrechte, ist die literarische Stimme der jungen Generation in Georgien. In ihrem Roman „Amsel, Amsel, Brombeerbusch“ erzählt sie die Geschichte der 48-jährigen, alleinstehenden Frau Etero. Unter dem Titel „Amsel im Brombeerstrauch“ wurde der Roman nun von der georgischen Regisseurin Elene Naveriani verfilmt. Etero lebt in einer georgischen Provinzstadt. Sie stürzt beim Brombeerpflücken von einem Felsvorsprung und verletzt sich lebensgefährlich. Mit viel Glück kann sie sich retten. Nach dieser Nahtoderfahrung ist sie nicht mehr dieselbe und beginnt, ihr Leben infrage zu stellen. Nach dem beinahe tödlichen Sturz trifft Etero in ihrer Drogerie auf den Lieferanten Murman. Ohne den sonstigen Abstand zu wahren, nähert sich die Frau dem freundlichen Mann. Sie lieben sich leidenschaftlich im Lagerraum und werden ein Paar.