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Angebote für Kinder Mehr als nur Schaukeln und Rutschen

Im Südkreis Verden gibt es zahlreiche Spielplätze, die auch als Begegnungsstätten für Erwachsene immer wichtiger werden. Manche Plätze sind sogar als Aushängeschild für die Gemeinde bedeutsam.
24.07.2023, 13:06 Uhr
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Von Andrea Kreutzer

„Können wir zum Spielplatz, biiiiitte?!“ – wer Kinder hat, wird diese Frage kennen. Gerade in den Ferien zieht es den daheimgebliebenen Nachwuchs verstärkt zu den Schaukeln und Rutschen. Also werden Matschhosen (für alle Fälle), ein kleiner Snack eingepackt und los geht‘s.

Die Auswahl im Verdener Südkreis ist jedenfalls groß. Allein in der Domstadt haben Kinder und Eltern die Qual der Wahl: „Wir verfügen über etwa 50 städtische Spiel- und Bolzplätze“, berichtet Lars Becherer, der bei der Stadt Verden im Fachbereich Straßen und Stadtgrün zuständig ist für Grünflächen und Freizeitanlagen. Zu diesen Plätzen kommen noch die öffentlichen Anlagen von Schulen und Kitas, die am Nachmittag oder am Wochenende häufig auch von der Öffentlichkeit genutzt werden können.

Altersstruktur im Blick

„Spielplätze und Treffpunkte sind ein wichtiger Teil der Infrastruktur für eine familienfreundliche Stadt“, sagt Becherer und erläutert, dass bei der Planung eines Spielplatzes immer auch die Altersstruktur im jeweiligen Stadtteil eine Rolle spielt. Das jährliche Investitionsbudget für den Rahmenplan Spielplätze und Treffpunkte beträgt seit 2022 pro Jahr 100.000 Euro, wie Becherer sagt. Im Zuge der Aufwertung des Waldspielplatzes fallen für die Anschaffung einer eigens dafür konstruierten aufwendigen Spielkombination Kosten zwischen 20.000 bis 30.000 Euro an. Für die Ersatzbeschaffung von Spielgeräten seien stadtweit 15.000 Euro jährlich verfügbar.

Neben zahlreichen kleineren Spielplätzen, die in allen Wohngebieten zu finden sind, in denen viele Familien mit Kindern leben, gibt es einige Spielplätze mit übergeordneter Bedeutung im Stadtgebiet, die auch als Begegnungsstätten für verschiedene Generationen bezeichnet werden können. Dazu zählen beispielsweise die Spielplätze beim Allerpark, im Bürger- und im Rhododendronpark, außerdem der Platz am Schulberg in Walle sowie der Spielplatz Halsestraße. Die beiden Plätze am Ziegeleiweg und der große Waldspielplatz seien darüber hinaus ebenfalls Ziele von Familien aus allen Stadtteilen Verdens, so Becherer.

Große Umfrage

Schon vor etlichen Jahren habe die Stadt durch eine große Umfrage zu ermitteln versucht, was genau sich die Eltern und Kinder auf einem Spielplatz wünschen. „Vor Kurzem gab es eine erneute stadtweite Beteiligung zur Fortschreibung des Rahmenplans.“ Seit einigen Jahren richte der Fachbereich dabei ein immer größeres Augenmerk darauf, dass zumindest einige der Spielgeräte auch von Kindern mit körperlicher Beeinträchtigung genutzt werden könnten.

Um die Instandhaltung der Spielplatz-Randgebiete, den Beschnitt von Büschen und Sträuchern in der direkten Umgebung und um die Beseitigung von Unkraut kümmert sich auf den Verdener Spielplätzen eine Pflegekolonne des städtischen Betriebshofs. 

Für die Sicherheit auf Kinderspielplätzen gibt es eine spezielle Norm, in der festgeschrieben ist, welche Inspektionen und Prüfungen in welchen Abständen Pflicht sind. Dabei wird zwischen Sicht- und Funktionskontrollen unterschieden, wie Lars Becherer erläutert. „Verden hat dafür einen ausgebildeten Spielplatzprüfer.“ Während die visuellen Kontrollen insbesondere während der Saison wöchentlich stattfinden, erfolgen die Funktionskontrollen vierteljährlich.

Auch in Dörverden steht den Kindern und ihren erwachsenen Begleitern eine große Zahl an Spielmöglichkeiten zur Verfügung: „Bei uns gibt es insgesamt 19 öffentliche Spielplätze“, berichtet Jonas Diering, der bei der Gemeinde Dörverden für den Fachbereich Bauen zuständig ist. Im Haushaltsjahr 2022 seien für die Bewirtschaftung und den Unterhalt der Spielplätze sowie für die Beschaffung neuer Spielgeräte insgesamt 32.000 Euro bereitgestellt worden. Anders als in Verden steht die Gemeinde im Hinblick auf die Barrierefreiheit auf öffentlichen Spielplätzen allerdings noch ganz am Anfang: „Da gibt es bislang noch keine konkreten Planungen, aber zukünftig soll diesem Thema eine größere Aufmerksamkeit gewidmet werden“, so Diering.

"Als Aushängeschild bedeutsam"

Im Rathaus Kirchlinteln wird mit Nachdruck das Ziel verfolgt, die Voraussetzungen für eine kinder-, jugend-, behinderten- und familienfreundliche Gemeinde zu schaffen, wie Bürgermeister Arne Jacobs betont. Spielplätze seien folglich nicht nur als Ort für Kinder anzusehen, sondern als mögliche Treffpunkte für Jung und Alt, wo beispielsweise auch Jugendliche Fußball oder Basketball spielen können und Sitzgelegenheiten zum Picknicken einladen. „Insbesondere der Waldspielplatz und der Moorkieker sind für die Gemeinde Kirchlinteln auch überregional als Aushängeschild bedeutsam und sollen zwingend weiter betrieben werden.“

100.000 Euro stellt Kirchlinteln jährlich für Spiel- und Bolzplätze zur Verfügung, hinzu kommen die Personalkosten der Bauhof-Mitarbeiter für Kontrollen, Reparaturen sowie für die Grünpflege. Während die vorgeschriebenen Kontrollen auch von offizieller Seite vorgenommen werden – zum Beispiel die jährliche Hauptuntersuchung sämtlicher Spielgeräte (TÜV) – gibt es eine politische Initiative, die sich unter Einbeziehung der Ortschaften unter anderem mit der Frage beschäftigt, welche Spielplätze gegebenenfalls aus der Ortschaft selbst gepflegt werden könnten. „Außerdem wollen wir ermitteln, ob alle Plätze überhaupt benötigt werden oder ob es sinnvoll wäre, einige zusammenzulegen und dabei die Spielmöglichkeiten zu optimieren und die Aufenthaltsqualität insgesamt zu steigern“, erzählt Jacobs. Derzeit gibt es innerhalb der Gemeinde insgesamt 45 Spiel- und Bolzplätze für die etwa 1700 Kinder und Jugendlichen unter 16 Jahren.

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