Bremen Stadtteile Osterholz Verden Diepholz Delmenhorst Wesermarsch Oldenburg Rotenburg Cuxhaven Bremerhaven Niedersachsen

Kinderbetreuung in Verden Die Kita in der Wilhelmstraße wird saniert und bekommt mehr Platz

Die Domgemeinde in Verden nimmt die Modernisierung ihrer Kita in Angriff. Bis 2026 soll das Gebäudeensemble erweitert und auf den neuesten Stand gebracht werden.
11.10.2024, 13:49 Uhr
Jetzt kommentieren!
Zur Merkliste
Die Kita in der Wilhelmstraße wird saniert und bekommt mehr Platz
Von Andreas Becker

Zu eng, nicht mehr zeitgemäß und bedarfsgerecht sowie sanierungsbedürftig – das Hauptgebäude der Kita in der Verdener Wilhelmstraße ist sichtlich in die Jahre gekommen. Doch das soll sich ändern. Bis Januar 2026 wird das Gebäudeensemble erweitert und modernisiert. Seit Jahresbeginn wird ein Verbindungstrakt zwischen dem Altbau aus den 1950er-Jahren (Kita) und der neueren Krippe (erbaut 2008) errichtet. Träger und Bauherr ist die Domgemeinde, die Finanzierung in Höhe von etwa 3,8 Millionen Euro übernimmt die Stadt Verden.

Wo vorher eine acht Meter breite Brachfläche zwischen den beiden Gebäuden klaffte, ist der Lückenschluss bereits vollzogen. Zwar wird in allen Räumen noch gearbeitet, aber der Neubau hat an den beiden Bestandsgebäuden bereits angedockt. Die Räume sind großzügig und hell. Projektleiter Georg Rolink und Kita-Leiterin Anke Witte führen sichtlich stolz durch die Baustelle. Rolink, ehemaliger Leiter der städtischen Hochbauabteilung, hat auf Bitten der Domgemeinde seinen Ruhestand unterbrochen. "Die Arbeit macht mir Spaß, und die Zusammenarbeit mit der Stadt funktioniert reibungslos", schwärmt er.

Gruppen mussten zusammenrücken

Anke Witte kann sich für die Auswirkungen der Bautätigkeit während des laufenden Betriebs weniger begeistern. "Wir sind alle froh, wenn es vorbei ist", sagt sie. Um die Betreuung aufrechterhalten zu können, mussten die Gruppen zusammenrücken und teilweise im Haus umziehen – nicht zum letzten Mal. Anfangs hätten die Kinder alles spannend gefunden, vor allem die großen Maschinen, zwischendurch sei es aber sehr laut gewesen. "Seit nur noch der Innenausbau im Verbindungstrakt gemacht wird, ist es viel angenehmer", so die Kita-Leiterin.

Seit dem Beginn der Arbeiten ist schon viel passiert, wie Rolink erzählt. Die Haustechnik ist installiert, die Fassade wird demnächst geschlossen, das Flachdach ist fertig, auch die Dachbegrünung gibt es schon. "Nächste Woche kommt der Estrich, dann folgen Fliesen, die Küche und Sanitäranlagen", zählt der Projektleiter auf. Mit den Malerarbeiten, die Ende Januar 2025 fertig sein sollen, ist der erste Bauabschnitt, also die Errichtung des Verbindungstrakts, abgeschlossen. "Dann ziehen wir alle in den Neubau, wofür wir vier Wochen eingeplant haben", sagt Anke Witte.

Bestandsgebäude werden saniert

Anschließend folgt der zweite Bauabschnitt, der etwa Mitte März beginnt. Die beiden Bestandsgebäude werden umfassend saniert und modernisiert. Komplett fertig ist das Großprojekt dann laut Plan im Januar 2026. Dann wird auch die Kita-Außenstelle im Stephanushaus aufgelöst und die Gruppe, die dort untergebracht war, kehrt in die Wilhelmstraße zurück. "Dann ist alles wieder unter einem Dach", freut sich die Leiterin. Ziel ist, in der Kita der Domgemeinde vier Gruppen angemessen unterzubringen (drei Kita- und eine Krippengruppe). Insgesamt bietet die Einrichtung 64 Plätze, die aktuell alle belegt sind. "Unsere Kita arbeitet im Verbund mit der Stadt Verden, aber die Kinder suchen wir aus." Betreut werden die Mädchen und Jungen von 13 Erzieherinnen und einem Erzieher, insgesamt gibt es 22 Mitarbeiter.

Der Verbindungsbau bietet der Kita deutlich mehr Platz als vorher. Hier werden mehrere Gruppenräume samt benachbartem Differenzierungsraum eingerichtet. Jeder Gruppe hat einen eigenen Waschraum und eine WC-Anlage zur Verfügung. Zur Ausstattung gehört dann auch ein Wickeltisch sowie eine Bodenwanne, in der die Kinder planschen können. Außerdem ist im Verbindungsbau der Mehrzweckraum neu entstanden, der auch für größere Veranstaltungen ausreichend Platz bietet. Der alte Mehrzweckraum wird zur Cafeteria umfunktioniert. "Bisher mussten die Kinder in den Gruppenräumen essen, das ist nicht optimal", erklärt Rolink. Es gibt auch eine neue Küche, die Speisen für die Mädchen und Jungen werden jedoch angeliefert. "Hier können wir gemeinsam mit den Kindern etwas kochen oder backen", sagt die Leiterin. Die alte Küche wird zum Waschraum, mit komplett neuen Installationen.

Wärmepumpe statt Gasheizung

Durch den Neubau und die Sanierung wird die Einrichtung nicht nur deutlich größer und moderner, auch in Sachen Nachhaltigkeit wird sich etwas tun. "Wir verabschieden uns vom Gas", betont Rolink. Stattdessen soll eine Wärmepumpe den ganzen Komplex beheizen und für warmes Wasser sorgen. Für die eigene Stromerzeugung ist für das kommende Jahr eine Fotovoltaikanlage geplant, die in der Spitze 19 Kilowatt (kWp) erzeugt. Auch dem Klimawandel mit zunehmend heißen Sommern haben die Planer Rechnung getragen. Die Begrünung des Flachdachs – immerhin rund 500 Quadratmeter – reduziert die Hitze im Gebäude und mindert die Aufheizung im Außenbereich. Für die Wärmepumpe und die Sanierung der Gebäudehülle erhält die Kita Fördermittel vom Bund in Höhe von 163.000 Euro.

Anke Witte hofft, auch dank des modernen Arbeitsumfelds, später offene Stellen leichter besetzen zu können. "Im Moment ist das sehr schwierig, weil es kaum freie Erzieherinnen gibt." Ein weiterer Pluspunkt ist aus ihrer Sicht, dass die Stadt Verden angehenden Erzieherinnen ein Ausbildungsgeld zahlt. "Ich hoffe, dass es damit besser wird."

Zur Startseite
Mehr zum Thema

Das könnte Sie auch interessieren

Rätsel

Jetzt kostenlos spielen!
Lesermeinungen (bitte beachten Sie unsere Community-Regeln)