Um für die Schuhliebhaber in der Reiterstadt besser erreichbar zu sein, haben sich die beiden Jungunternehmer Alexander Heimann und Rudolf Schäfer vor einiger Zeit dazu entschieden, in der Verdener Fußgängerzone ihr Schuhgeschäft Onepair zu eröffnen.
"Zuvor haben wir unsere Waren vier Jahre lang aus der Garage verkauft", erklärt der in der Gemeinde Dörverden lebende Alexander Heimann und verweist auf den Onlinehandel. Nachdem die beiden Familienväter 2017 begonnen hatten, Schuhe als Nebengewerbe im Netz zu vertrieben, kam ihnen die Idee, die Ware vor Ort an die Kunden zu bringen. Das Ziel sei gewesen, Versand, Administration und Verkauf von einem Standort aus zu steuern, erklärt Geschäftspartner Rudolf Schäfer.
Verden sei ideal, loben die beiden Geschäftsführer und nennen zwei ausschlaggebende Gründe: Zum einen wurde die Miete für die Räumlichkeiten von der Stadt subventioniert und zum anderen kommen viele ihrer Kunden aus der näheren Umgebung – beispielsweise aus Dörverden oder Hönisch.
Renovierung in Eigenregie
"Das Gebäude stand sechs Jahre leer", erklärt Heimann und ergänzt, "dementsprechend gab es viel zu tun." Insgesamt knapp zwei Monate hätten die Renovierungsarbeiten im Gebäude in Anspruch genommen. Dabei legten die beiden Männer selbst Hand an und erstellen fast alles in Eigenregie. Laut Schäfer zählen dazu beispielsweise auch die Regale und Ausstelltische.
Trotz des eröffneten Ladens ist das Hauptgeschäft des Unternehmens derzeit weiterhin auf den Online-Handel ausgelegt. „Dort machen wir unseren Hauptumsatz“, erklärt Heimann und verweist auf verschiedene Online-Anbieter. Jedoch will das Duo „die eigene Kundschaft weiter forcieren“ und mittelfristig ihr Kerngeschäft in der Verdener Innenstadt haben. "Unsere Kunden sind froh, beraten zu werden und die Schuhe direkt zu sehen und vor Ort anziehen zu können."
Nachhaltigkeit im Fokus
Wichtige Themen, die beide Familienväter in ihrem Sortiment aufgreifen, sind Nachhaltigkeit und Regionalität: Dabei setzt das Unternehmen ab dem kommenden Jahr auch auf "Ekn", eine nachhaltige, teils vegane Schuhmarke aus Frankfurt. "Nachhaltigkeit ist derzeit ein großes Thema", finden sie. Umso wichtiger sei es, auch Schuhe verantwortungsbewusst zu produzieren.
Apropos Nachhaltigkeit: Nachdem das Kerngeschäft Onepair zunächst lediglich auf Schuhe ausgelegt war, bietet das Unternehmen seit Ladeneröffnung auch nachhaltige Kleidung an. Die ausgefallenen modernen Regenponchos der Marke Rainkiss werden aus recycelten PET-Flaschen hergestellt. Um den regionalen Faktor voranzubringen, haben Schäfer und Heimann zusätzlich die Kleidung des Kirchlintler Modelabels Unpeopled im Verkaufsraum ausgestellt. "Der Kontakt ist eher zufällig entstanden. Jan (Wiechert, einer der Gründer des Modelabels, kannte ich noch von früher", erklärt Heimann, der eine Ausbildung zum Einzelhandelskaufmann absolviert hatte, anschließend auch im redaktionellen Bereich arbeitete und zuletzt bei Dodenhof in Posthausen angestellt war.
Schäfer hingegen arbeitete nach seiner Ausbildung zum Bürokaufmann lange Zeit in der Logistikbranche, sodass jeder seinen Teil zum Unternehmen beiträgt: "Es passt bei uns gut, da Rudi im Logistikbereich weitergebildet ist und ich im kaufmännischen, kundenorientierten Teil", findet Heimann.
Vergrößerung möglich
In der Großen Straße haben die beiden Firmengründer nun über 100 Quadratmeter Verkaufsfläche zur Verfügung, um ihre Schuhe, Kleidung und Taschen der Kundschaft zu präsentieren. Hinzu kommen weitere 200 Quadratmeter im hinteren Teil und ein Stockwerk höher, sodass der Büroraum direkt mit vor Ort eingerichtet werden konnte. "Eine Möglichkeit, die Verkaufsfläche künftig zu vergrößern, ist somit gegeben", erklären sie.
Während bei den Männern derzeit Sneaker am gefragtesten sind, lassen sich bei den Frauen Sandalen und Sneaker derzeit gut verkaufen. "Aber auch die ersten Boots werden bereits wieder nachgefragt", ergänzt Heimann, dessen Unternehmen auch Extrabestellungen annimmt – falls ein gewünschter Schuh im Sortiment nicht vorhanden ist. "Dann kümmern wir uns darum", verspricht das Duo.