Bremen Stadtteile Osterholz Verden Diepholz Delmenhorst Wesermarsch Oldenburg Rotenburg Cuxhaven Bremerhaven Niedersachsen

Mitstreiter gesucht Wo in Berne und Lemwerder kostenloses Obstpflücken erlaubt ist

Ob Birnen, Äpfel oder Beeren – an Bäumen und Sträuchern reifen jetzt Früchte. Sich ungefragt daran zu bedienen, ist verboten. Eigentlich. In Berne startet jetzt ein Projekt, das pflücken ausdrücklich erlaubt.
22.07.2024, 13:07 Uhr
Jetzt kommentieren!
Zur Merkliste
Wo in Berne und Lemwerder kostenloses Obstpflücken erlaubt ist
Von Barbara Wenke

Wer ungefragt über den Gartenzaun greift und am Wegesrand Obst vom Baum zupft, begeht Diebstahl. Egal, ob die Früchte aufgrund eines möglichen Desinteresses des Eigentümers am Baum vergammeln oder nicht. Das Zentrum für Ernährung und Hauswirtschaft Niedersachsen (Zehn) setzt sich für die Wertschätzung von Lebensmitteln ein und möchte mit dem Ernteprojekt "Gelbes Band" dazu beitragen, überschüssiges Obst vor dem Verderb zu retten.

"Noch haben wir keine Kennzeichnung an den Bäumen", sagt Bernes Bürgermeister Hartmut Schierenstedt am Montagmorgen. Doch die gelben Bänder lägen bereit. Bis Mittwoch Morgen soll der kommunale Betriebshof mit den leuchtenden Bändern gut sichtbare Schleifen um Bäume gebunden haben, von denen Passanten in den kommenden Wochen kostenlos Obst pflücken dürfen.

Privatleute können sich beteiligen

Kommunen, Vereine oder Privatpersonen – alle, die einen eigenen Baum oder Strauch besitzen, können sich beteiligen. "Das ist auch für viele Privatleute geeignet", betont Rathauschef Hartmut Schierenstedt und schiebt hinterher: "Wir haben Bänder hier."

Am Mittwoch, 24. Juli, startet das Ernteprojekt offiziell. Und zwar um 10 Uhr mit einer Auftaktveranstaltung auf der Berner Streuobstwiese an der Sporthalle (Schwarzer Weg 23). Die Erntesaison läuft vom 1. August bis zum 31. Oktober.

Doch bereits jetzt, kurz vor dem offiziellen Start des Projekts, leuchten niedersachsenweit an über 170 Standorten mehr als 2000 gelbe Bänder an Obstbäumen und Sträuchern. Auf einer Standortkarte des Zehn können interessierte Pflückerinnen und Pflücker sehen, wo Obstbäume oder -sträucher mit gelben Bändern gekennzeichnet sind. Außerdem ist dort registriert, welche Fruchtsorte geerntet werden kann. Im Rathaus liegen zudem Informationsmaterialien in gedruckter Form aus.

Die Streuobstwiese an der Sporthalle hält verschiedene Sorten an Äpfeln sowie Kirschen, Birnen und Pflaume für Passanten bereit. Weitere Bäumen, von denen Interessierte ohne nachzufragen Äpfel pflücken dürfen, stehen an der alten Bundesstraße 212 (Harmenhauser Straße) zwischen der Dreimädelhaus-Kreuzung und der Landkreisgrenze zum Oldenburger Land zur Ernte bereit.

Lemwerder erlaubt Pflücken ohne gelbes Band

Auch in der Nachbargemeinde Lemwerder darf kostenlos für den Eigenbedarf gepflückt werden. Dafür hat die Gemeinde eigens eine Streuobstwiese mit zahlreichen Bäumen auf einem kleinen Hügel entlang des ehemaligen Bahndamms zwischen dem Reisemobilhafen an der Tennishalle und der Deichstraße angelegt.

Eine weitere Gelegenheit, sich kostenlos an Apfelbäumen zu bedienen, besteht in der südlichsten Wesermarschgemeinde laut Auskunft aus dem Rathaus an den Edenbütteler Teichen. Am Übergang zum Kleingartengebiet stehen ebenfalls Obstbäume zur freien Verfügung. Ein wenig außerhalb des Ortskerns besteht in Deichshausen eine Pflückgelegenheit am Fußweg zwischen Stedinger Straße und Raiffeisenstraße sowie in Ritzenbüttel in Höhe der Bushaltestelle Ernst-Wiechert-Straße. "Wir haben keine gelben Bänder", sagt Bürgermeisterin Christina Winkelmann. "Aber an diesen vier Stellen darf trotzdem gepflückt werden."

Obstbaumeigentümer können weiterhin ihre Bäume beim Zehn registrieren. Für Konsumenten hat Charlotte Schneider, die das Ernteprojekt koordiniert, deshalb einen Tipp parat: „Es lohnt sich, die Website häufiger zu besuchen. Es kommen kontinuierlich neue Standorte auf der Karte hinzu.“

Lesen Sie auch

Zur Sache

Pilotprojekt mit Kitas

Erstmals startet das Zentrum für Ernährung und Hauswirtschaft Niedersachsen parallel zum Gelben Band ein Pilotprojekt mit einem Bildungsangebot für niedersächsische Kindertagesstätten. Unter dem Motto "Von der Blüte bis zur Ernte – Wo kommt mein Apfel her?" erleben Kinder den Weg des Apfels von der Blüte am Baum bis hin zur Ernte und auf den Teller. Das Projekt vermittelt den Jungen und Mädchen durch praktische Erlebnisse spielerisch Wissenswertes über regionales und saisonales Obst. "Wir freuen uns, dieses Pilotprojekt in sieben Kitas starten zu können", sagt Talke Gristede vom Zehn, die das Bildungsangebot entwickelt hat. "Es ist eine großartige Gelegenheit für Kinder, mehr über Umwelt, Natur und Ernährung zu lernen und dabei jede Menge Spaß zu haben."

Zur Startseite
Mehr zum Thema

Das könnte Sie auch interessieren

Rätsel

Jetzt kostenlos spielen!
Lesermeinungen (bitte beachten Sie unsere Community-Regeln)