Der RC General Rosenberg wartet mit einer großen Neuerung bei seinen Reit- und Springturnieren in diesem Jahr auf. Erstmals wird der Verein aus Schwanewede die Bremer Landesmeisterschaften in einer eigenen Veranstaltung vom 24. bis 26. Juni austragen. „Wir erhoffen uns, dass die Reiter zu diesem frühen Zeitpunkt der Saison noch motivierter unterwegs sind und wir somit auch in den großen S-Springen wieder mehr Teilnehmer begrüßen können“, erklärt Rosenbergs Vorsitzende Katharina Egeling-Oeßel.
Im Rahmen des großen August-Turniers hatten die meisten Starter die Große Tour im Springen bereits gemieden. „Die Trennung der beiden Veranstaltungen hat zudem den Vorteil, dass wir wieder flexibler für das August-Turnier ausschreiben und mehr die Nachwuchsreiter berücksichtigen können“, äußerte sich Egeling-Oeßel. Außerdem könnten wieder mehr Spaß-Wettbewerbe wie die Dog-Jump-and-Drive-Prüfung und das Kostümspringen einbezogen werden, die sich auch stets als Zuschauermagneten erwiesen hätten.
„Dann wird auch wieder mehr auf unserer Anlage los sein“, vermutet Katharina Egeling-Oeßel. Das für den Zeitraum vom 26. bis zum 28. August geplante Turnier wird auch ohne die Bremer Landesmeisterschaften wieder mit S-Prüfungen sowohl im Springen als auch in der Dressur über die Bühne gehen. „Dennoch werden die Kleinen nicht mehr wie zuletzt ein bisschen nach hinten wegfallen“, so Egeling-Oeßel.
Der RC General Rosenberg startet mit einem Late-Entry-Springturnier am 23. und 24. April in die Grüne Saison. „Das ist in den vergangenen Jahren immer gut angenommen worden. Außerdem herrschte dort stets eine tolle Stimmung“, nennt Katharina Egeling-Oeßel den Grund für die Fortsetzung der Turnierreihe. Höhepunkt wird ein M**-Springen sein. Damit richten die Rosenberger also insgesamt drei Turniere im Jahre 2022 aus. „Das wird anstrengend. Aber wir haben es bisher schließlich auch immer gut hinbekommen“, urteilt die Vereinschefin. Vor zwei Jahren hatten die Schwaneweder sogar gleich ein halbes Dutzend Turniere ausgetragen, im vergangenen Jahr dann auch noch immerhin vier. „Unsere Anlage gibt dies einfach her“, sagt die Ärztin. Ihr Vorstandskollege Henning Bahr stelle auch ein einstmaliges Feld als neuen Parkplatz zur Verfügung. Beim Late-Entry-Turnier soll zudem der neue Richterwagen eingeweiht werden. „Die Plätze sind auch schon gut präpariert“, versichert Katharina Egeling-Oeßel.
Nach zwei Jahren Corona-Pause wird der Stedinger RFV Sturmvogel Berne auch wieder sein Himmelfahrtsturnier vom 26. bis 28. Mai veranstalten. „Wir gehen auch fest davon aus, dass es trotz Corona stattfinden kann. Es ist ja schließlich auch eine Freiluft-Veranstaltung“, sagt Bernes Pressewartin Alke Rowehl. Auch ihr Verein hat eine Neuerung zu bieten. Die Prüfungen finden nicht mehr auf dem großen Rasen- sondern auf einem Sandplatz statt, der früher als Abreiteplatz diente. Es handelt sich aber nicht um einen gerade von den Profis sehr geschätzten ebenmäßigen Ebbe-Flut-Platz. „So teuer können wir nicht. Aber ist schon ein spezieller Sand drauf“, versichert Rowehl. Durch den Umzug auf den Sandplatz wird aber das traditionelle Berner Derby mit vielen Naturhindernissen erst einmal wegfallen. „Das Derby muss einmal weichen. Aber man kann nicht alles haben“, findet Alke Rowehl.
Dafür besitzt der Sandplatz noch einen großen Vorteil. „Dieser ist viel besser ausgeleuchtet, sodass wir für die Zukunft auch mal über ein Flutlichtspringen nachdenken können“, lässt Alke Rowehl wissen. Statt wie bisher werden an den drei Turniertagen nicht mehr bis zu drei, sondern höchstens noch zwei Prüfungen gleichzeitig ausgetragen. „Drei Prüfungen waren immer ein großer organisatorischer Aufwand“, gibt Rowehl zu bedenken. Nun soll der erste Tag dem Springen und der zweite schwerpunktmäßig der Dressur gewidmet werden. Am dritten Tag kommt dann der Nachwuchs zu seinem Recht. Im Springen geht es bis zur Klasse M, in der Dressur bis zur Klasse L hoch. Einer großen Beliebtheit erfreuen sich die E- und A-Mannschaftsspringen. Die Berner werden auch die Kreismeisterschaften für die Wesermarsch im Springen im Einzel auf A- und L-Niveau ausrichten.
Der RC Tempo Ritterhude empfängt die Turnierreiter vom 10. bis zum 12. Juni. Wegen Corona sollte das Turnier eigentlich an zwei Wochenenden nacheinander stattfinden. „Dafür fehlen uns aber die ehrenamtlichen Helfer. Die Entwicklung ist schon besorgniserregend“, lässt Ritterhudes Vorsitzende Imke Alpers wissen. Also wird das Ereignis nun doch nur an einem Wochenende abgewickelt. An dem Wochenende trägt aber auch die Familie Becker acht Kilometer entfernt ein privates Turnier auf ihrem Hof in Schwanewede mit einem ganz ähnlichen Angebot aus. „Deshalb versuche ich, unser Turnier besonders zu gestalten“, sagt die Rechtsanwältin. Imke Alpers befürchtet, von den privaten Anbietern verdrängt zu werden.
„Wenn es so weitergeht, bekommen wir keine Reiter mehr. Ich werde dann irgendwann nicht mehr meine Leute für ein eigenes Turnier verheizen“, betont Alpers. Durch die Flut an professionellen Turnieren würden die Aktiven immer wählerischer. „So etwas wie die Grüne Saison gibt es ja heute gar nicht mehr. Es finden von Januar bis Dezember an jedem Wochenende irgendwo Turniere statt“, sagt Imke Alpers. Großveranstalter wie die in Westergellersen oder beim RV Aller-Weser würden mittlerweile alle vier Wochen mit Late-Entry-Turnieren aufwarten.
„So etwas hat es vor Corona alles nicht gegeben“, betont Alpers. Immer mehr Reiter würden auch nur noch die idealen Platzverhältnisse der dortigen Turniere akzeptieren. Als Highlight des Ritterhuder Turniers gilt ein M**-Springen. Der RV Bettingbühren ist mit seinem Turnier für den Nachwuchs und Wiedereinsteiger am ersten September-Wochenende an der Reihe.