Bürgermeisterin Christina Winkelmann, die derzeit in Personalunion das Amt der Gemeindekämmerin bekleidet, hat den Ratsmitgliedern jetzt den ersten Haushaltsentwurf für das Jahr 2025 präsentiert. Das Zahlenwerk weist im Ergebnishaushalt ein Defizit in Höhe von 4,02 Millionen Euro aus. Die größten Einbußen gegenüber dem Vorjahr sind unter der Position Gewerbesteuereinnahmen zu finden. Die Unternehmen prognostizierten dem Rathaus Steuereinnahmen in Höhe von sieben Millionen statt wie im Jahr zuvor in Höhe von 9,44 Millionen Euro. Da tröstet es wenig, dass die Prognose für 2026 mit 13 Millionen Euro erheblich rosiger aussieht. "Wir sind im besonderen Maß von unseren großen Betrieben abhängig", kommentiert die Verwaltungschefin.
Der Großteil der kommunalen Aufwendungen entspricht nahezu denen des Vorjahres. Nur ein Posten fällt aus dem Rahmen. "Was uns voll trifft, ist die Sanierung unserer Kita. Die führt dazu, dass wir statt bei einem Defizit von 2,8 bei rund vier Millionen landen werden." Die Sanierung des Feuchteschadens schlägt im Haushalt mit einer außerordentlichen Aufwendung in Höhe von 1,138 Millionen Euro zu Buche.
Warten auf Tarifabschluss
Steigen werden im laufenden Jahr die Personalaufwendungen. Davon ist Christina Winkelmann überzeugt. "Wir haben bereits eine Tariferhöhung von 3,5 Prozent eingerechnet", erläutert die Bürgermeisterin den Anstieg um knapp 340.000 Euro gegenüber dem Vorjahr. Winkelmann weist aber darauf hin, dass die Summe noch mit großem Vorbehalt zu betrachten ist. Immerhin ist die Gewerkschaft Verdi mit einer Forderung von acht Prozent in die Tarifrunde für die Beschäftigten im öffentlichen Dienst von Bund und Kommunen gestartet. Da die Gemeinde die Aufgabe der Kinderbetreuung vom Landkreis übertragen bekommen hat, erhält sie von Land und Kreis allerdings rund zwei Millionen Euro in Form eines Zuschusses zurück.
Die Verwaltung habe nur die nötigsten Maßnahmen in den Haushaltsentwurf eingestellt, versichert die Bürgermeisterin. "Manche Dinge müssen gemacht werden. Unsere Straßen und Brücken sind in einem sehr schlechten Zustand", betont Christina Winkelmann. Am Donnerstag, 13. Februar, haben die Ratsfrauen und Ratsherren im Rahmen des Ausschusses für Finanzen und Gemeindeentwicklung die Möglichkeit, ihre Sicht auf den Haushalt darzulegen.
Energie vom Flugfeld
Beraten wird zudem über eine neue Möglichkeit zur Entwicklung des ehemaligen Flugfeldes. Vorgestellt wird die Planung der Sunvest Germany GmbH. Die Gesellschaft mit Sitz in Hamburg beschäftigt sich hauptsächlich mit Freiflächenfotovoltaikanlagen, Batteriespeicherung und grünem Wasserstoff. Das Unternehmen beabsichtigt, einen Großteil des ehemaligen Flugfeldes für derartige Energieerzeugung zu nutzen. Die Hamburger reizt dabei die Nähe zur Industrie, die nahe gelegenen Netzanschlussmöglichkeiten und die optimale ländlichen Fläche, heißt es in der Sitzungsvorlage.
Die Sunvest GmbH mit Sitz in Hamburg beabsichtigt einen Großteil des ehemaligen Flugfeldes in Lemwerder für Freiflächenfotovoltaik, Batteriespeicherung und grünen Wasserstoff zu nutzen.
Um das Vorhaben zu realisieren, muss der Gemeinderat einen Bebauungsplan aufstellen und den Flächennutzungsplan anpassen. Die Eigentümergesellschaften A&R und SGL haben der Sunvest GmbH bereits das Recht eingeräumt, die Vorbereitung für die Umsetzung der Idee voranzutreiben.
Bevor Bürgerinnen und Bürger Fragen an Rat und Verwaltung stellen dürfen, informiert Bürgermeisterin Christina Winkelmann noch über den Sachstand zum Grundschulbau.
