Ist der Bereich rund um die Fußgängerampel, die im Ortszentrum Lemwerders in Höhe der Edenbütteler Straße den fußläufigen und Rad fahrenden Verkehr über die Stedinger Straße regelt, unübersichtlich? Die Grünen im Ort meinen: Ja. Und möchten den Bereich umgestalten. Sie sprechen von optimieren. Die derzeitige Anordnung sei unglücklich, sagt Ratsfrau Antje Warnken. "Hier bin ich als Verkehrsteilnehmer unsicher."
Frank Schwarz schildert die Situation rund um die Ampel so: "Wer vom Parkplatz bei Edeka kommt und links Richtung Kreisel abbiegen will, blockiert den Radweg." Zumindest dann, wenn auf der Stedinger Straße Autos unterwegs sind und der vom Parkplatz Kommende warten muss. Damit das vom Parkplatz kommende Auto bei einer Rotphase für den Verkehr auf der Stedinger Straße in die Straße einbiegen kann, müsste vor der Ampelanlage allerdings Platz zur Verfügung stehen. Deshalb sollte die weiße Haltelinie einige Meter in Richtung Ortsmittel vorgezogen werden, schlägt der Grüne vor.
Gemeinsame Straßennutzung
Ferner wünschen sich die beiden Kommunalpolitiker, die selbst oft mit dem Rad im Ort unterwegs sind, dass ortseinwärts fahrende Radler an der Ampel mit deutlichen Hinweisen, beispielsweise einer weißen Linie, auf die Straße geleitet werden. Die Nebenanlage neben der Sportdiele sei kein Radweg, nur wisse das leider niemand, sagt Antje Warnken. "Es ist nicht ersichtlich, dass Radler hier auf die Straßen wechseln sollten." Deswegen sollten Piktogramme auf der Fahrbahn Autofahrern wie Radlern deutlich vor Augen führen, dass sie sich innerorts die Straße teilen müssen.
Als dritten Punkt wünschen sich die Grünen einen breiteren Weg von der Ampel Richtung Gewerbegebiet am Hansering. Der gepflasterte rund 30 Meter lange Abschnitt sei sowohl von Radfahrern als auch von Fußgängern zu nutzen. Durch der am Weg gelegenen Bank neben dem Denkmal, auf der oftmals Passanten säßen, werde es auf dem Weg häufig eng. "Die eleganteste Lösung wäre, wenn der Radweg an der Stedinger Straße (Landesstraße 885) verlängert werden würde", sagt Frank Schwarz. "Das wäre auch die sicherste Lösung", ist der Lokalpolitiker überzeugt.
Schwarz zielt mit seiner Aussage auf die Querung der Niedersachsenstraße. Verliefe der Radweg direkt an der L 885, hätten Radfahrer Vorrang vor einbiegendem Verkehr aus der Niedersachsenstraße. Derzeit quert der Radweg die Niedersachsenstraße etwa acht Meter weiter westlich. Er ist an dieser Stelle nicht mehr vorfahrtsberechtigt, was aber vielen Radlern wie Autofahrern nicht bekannt sei und zu Beinahe-Unfälle führe.
Nur ein Antrag geht durch
Am Donnerstagabend präsentierten Warnken und Schwarz ihre Vorschläge im Ausschuss für Bauen und Straßen. Fachbereichsleiter Dennis Paack teilte umgehend mit, dass die zuständige Behörde ein Auftragen der Piktogramme bereits erlaubt habe. Allerdings müsse die Gemeinde die entsprechenden Kosten übernehmen. Der gewünschten Verlegung der Haltelinie vor der Ampel würde die Behörde hingegen nicht zustimmen. Er habe im Vorfeld der Sitzung zudem mit der Polizei gesprochen, berichtete Paack. Die habe in dem Bereich keinen Unfallschwerpunkt festgestellt.
Die Ausschussmitglieder empfahlen am Ende mit großer Mehrheit, von der Ampel in Höhe des Edeka-Marktes bis zum Deichschart auf Kosten der Gemeinde Radfahrer-Piktogramme auf der Stedinger Straße aufzubringen. Eine Verlegung der Haltelinie sowie eine Verbreiterung des Stichwegs zwischen Ampel und Niedersachsenstraße lehnten sie hingegen mehrheitlich ab.