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Mann aus Sudan tritt in Hungerstreik Flüchtlinge wollen weiter protestieren

Hannover (epd). Trotz der teilweisen Räumung eines Camps in Hannover wollen rund 40 Flüchtlinge aus dem Sudan ihre Proteste gegen die deutsche Asylpolitik fortsetzen. „Die Camp-Bewohner wollen sich durch die Aktion der Polizei nicht davon abhalten lassen“, sagte Sigmar Walbrecht vom Flüchtlingsrat Niedersachsen am Freitag.
31.05.2014, 00:00 Uhr
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Von EPD

Trotz der teilweisen Räumung eines Camps in Hannover wollen rund 40 Flüchtlinge aus dem Sudan ihre Proteste gegen die deutsche Asylpolitik fortsetzen. „Die Camp-Bewohner wollen sich durch die Aktion der Polizei nicht davon abhalten lassen“, sagte Sigmar Walbrecht vom Flüchtlingsrat Niedersachsen am Freitag. Ein Flüchtling aus dem zentralafrikanischen Land trat in den Hungerstreik. Die Gruppe wendet sich vor allem gegen Isolation, eingeschränkte Bewegungsfreiheit und Arbeitsverbote als Asylbewerber. Zugleich will sie auf massive Menschenrechtsverletzungen im Sudan aufmerksam machen.

Die Polizei hatte am Mittwoch zwölf der 18 Zelte von dem Platz nahe dem Hauptbahnhof entfernt. Dabei handelte es sich um Schlafzelte – sechs größere Zelte und Pavillons, darunter ein Küchenzelt, durften stehen bleiben. Polizeivizepräsident Thomas Rochell erklärte, zwar sei das Camp versammlungsrechtlich erlaubt, aber nicht das Übernachten. Dazu gehöre eine Sondernutzungserlaubnis – diese wurde von der Polizei jedoch abgelehnt. Befürchtet wird, dass die Zelte zur Zielscheibe von Rechtsextremisten werden, zumal sich auch Unterstützer aus dem linken Spektrum in dem Camp aufhalten.

Die Sudanesen empfanden den Einsatz der Polizei nach Angaben des Flüchtlingsrats als Affront. Der Flüchtling Yassir erklärte, aus seiner Sicht habe die Teil-Räumung symbolischen Charakter. Sie zeige, dass Flüchtlinge nicht willkommen seien und keinen Ort hätten, um auf ihre Probleme aufmerksam zu machen: „Wir sehen dies als ein weiteres Kapitel der legalen Diskriminierung von Flüchtlingen in Deutschland.“ Um dies zu verdeutlichen, sei er in den Hungerstreik getreten. Für den Freitag hatten die Sudanesen erneut zu einer Demonstration aufgerufen.

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