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Neues Konzept zur neuen Saison Vogelpark Walsrode mausert sich

Walsrode. Busfahrer müsste man sein, oder wenigstens Reiseleiter - dann käme man ab morgen, wenn die Saison beginnt, umsonst in den Vogelpark., der jetzt als Weltvogelpark firmiert.
16.03.2010, 20:11 Uhr
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Vogelpark Walsrode mausert sich
Von Justus Randt

Walsrode. Busfahrer müsste man sein, oder wenigstens Reiseleiter - dann käme man ab morgen, wenn die Saison beginnt, umsonst in den Vogelpark. Aber den gibt es ja gar nicht mehr. Das hat nichts mit der vor einem Jahr haarscharf abgewendeten Pleite der Institution zu tun, die es so nicht mehr gibt. Der jahrzehntelang gesungene Werbe-Jingle 'Vooogelpark Walsrooode' ist nicht mehr aktuell. Jetzt muss umgedichtet werden auf den neuen Namen 'Weltvogelpark Walsrode'. Wie das klingen könnte, weiß noch keiner.

Der neue Name sei der erste Schritt, den Vogelpark und seine internationale, ja weltweite Bedeutung für den Artenschutz ins rechte Licht zur rücken. Kris Carrein, Chef des belgischen Gartencenter-Unternehmens, das den vor rund 40 Jahren gegründeten Park im Frühjahr 2009 übernommen hat, glaubt aber auch an das Potenzial der Einrichtung in der Region. Das liegt nahe, denn irgendwo her müssen die im Idealfall erhofften 500.000 Besucher pro Saison ja kommen, gerne auch aus der Umgebung. 'Wir haben das vergangene Jahr genutzt, um die Weichen neu zu stellen', sagt Carrein. Genau genommen waren das der neuen Geschäftsführer des Parks, Geer Scheres, der mit dem Vogelpark-Team dafür gesorgt hat, dass es im neuen Jahr auch Neues zu sehen und zu hören gibt.

Dazu braucht im Weltvogelpark niemand selbst zu singen, gegenwärtig sind die Tropenhalle, die Freiflug- und Paradieshallen, die Sittich-Anlage und das Lori-Atrium von betörendem Gezwitscher erfüllt.

Tierpfleger als Ansprechpartner

Neuerdings übernehmen die menschlichen Stars des Parks, Tierpfleger und Vogeltrainer German Alsonso etwa, eine Zusatzrolle als Ranger, die fast überall und immer Ansprechpartner für kleine und große Besucher sein wollen. Die Ranger übernehmen auch geführte Ausflüge durch die 24 Hektar große Anlage: 'Artenschutz - bedrohte Tierarten im Weltvogelpark Walsrode', heißt eine.

Gestern hat Alsonso, der auch Regisseur der beliebten Flugshows ist, schon einmal vorab die Themen-Tour 'Frühlingsgefühle im Weltvogelpark Walsrode' mit Testpublikum abgeschritten. Dabei geht es um Variantenreichtum und auch Kuriositäten des rituellen Balzverhaltens der 4000 Walsroder Park-Vögel, die 650 Arten repräsentieren. Aber die 'Frühlingsgefühle'-Tour soll nicht nur Interesse an der Fauna, sondern auch der Flora aufkeimen lassen.

Die gewachsene Parkanlage ist schließlich das zweite Standbein des Parks, sie wurde mit einer Million Frühblüher für die Saison hergerichtet, in deren Verlauf das Rhododendrontal, die Rosenzucht, Bauerngarten und seltene Bäume und Sträucher noch zu Pracht und Geltung gelangen werden. Auch die Gärtner übernehmen Ranger-Jobs: Ab sofort verrichten sie ihre Arbeit nicht mehr möglichst still und hinter den Kulissen, sondern stehen Besuchern mit ihrem Wissen zur Verfügung - nicht nur Parkbesitzern, auch Kleingärtnern.

All das ist Bestandteil des neuen Mottos 'erleben und entdecken' und soll dazu beitragen, eine 'Brücke zwischen der Vogelwelt und den Menschen' zu bauen, wie Geer Scheres gestern bei der Vorstellung des neuen Weltvogelparkkonzepts sagte: 'Und im Garten sind die Vogelwelt und der Mensch verbunden.' Dem Vogelpark wiederum sind viele Menschen verbunden, die sich dem Artenschutz und der Aufzucht vom Aussterben bedrohter Vögel widmen. Namhafte Ornithologen wie der Brasilianer Roberto Motta de Avelar Azeredo und Nigel Collar von Bird Life International in Cambridge gratulierten Scheres gestern durchweg zu seinen Ideen. Nicht einmal auf der Bezeichnung Weltvogelpark wurde herumgehackt.

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