Die Kunden hatten darauf vertraut, dass der „Adblue“-Schriftzug am Heck ihres neuen Diesel-Autos nicht nur zur Zierde dort angebracht war, sondern für eine hochmoderne Technik der Abgasreinigung stand. Ein Irrtum. Über Jahre hinweg fuhren vermeintlich grüne Fahrzeuge, bei denen das Stickoxid ausgewaschen werden sollte, genauso dreckig herum wie die alten Vorgänger. Eine zur Verfügung stehende Technologie wurde nicht eingesetzt. Wie abgebrüht müssen die Verantwortlichen in den Konzernetagen sein, die ein solches Vorgehen hinnehmen und glauben, sie kämen mit einem blauen Auge davon?
Der Vertrauensverlust ist immens. Aber noch gravierender dürfte sein, dass sich hier Vorzeige-Firmen von gesetzlichen Vorgaben der Klimaschutzpolitik verabschiedet haben. Wie groß ist der Anteil, den solche Dreckschleudern an der Luftverunreinigung in Ballungsgebieten haben? Wie viele Maßnahmen von Städten und Gemeinden wären gar nicht nötig gewesen, wenn die Autobauer die Auflagen eingehalten hätten?