Menschen in medizinischen oder Pflegeberufen, Feuerwehrleute oder Rettungskräfte müssen in Frankreich bereits seit Herbst geimpft sein. Eine allgemeine Impfpflicht gibt es nicht – doch spätestens seit Präsident Emmanuel Macron vor einer Woche sagte, er wolle alle Ungeimpften bis aufs Letzte piesacken und dabei einen oft gebrauchten, aber vulgären Ausdruck verwendete, ist klar, dass es für die Betroffenen noch ungemütlicher wird.
Derzeit ringt der Senat als zweite Parlamentskammer noch um den Beschluss eines Gesetzes, das den seit Sommer geltenden "Gesundheitspass" mit einem "Impfpass" ersetzt. Noch Mitte Januar soll er in Kraft treten und dann wird der Zugang in Cafés, Restaurants, Flugzeuge oder Fernzüge nur noch mit vollständiger Impfung möglich sein – ein negativer Test reicht nicht mehr. Die Auffrischung ist spätestens sieben Monate nach der letzten Impfung Pflicht.
Frankreich: 63 Prozent befürworten "Gesundheitspass"
Gegen diese Maßnahmen und Macrons rüde Worte demonstrierten am Wochenende mehr als 100.000 Menschen landesweit. Allerdings befürwortet eine Mehrheit der Bevölkerung von 63 Prozent den "Gesundheitspass", zumal sich die Corona-Lage in Frankreich zuspitzt. In der vergangenen Woche wurden bis zu 330.000 neue Infektionen an einem Tag gemeldet. In 86 Prozent der Fälle handelt es sich inzwischen um die Omikron-Variante.