Pete Hegseth bleibt auch nach der vierstündigen Anhörung im Senat ein denkbar ungeeigneter Kandidat für die Spitze des Pentagon. Der Serien-Ehebruch ist dabei das kleinste Problem, weil es nur seine Moral infrage stellt. Viel schwerer wiegen die Vorwürfe sexueller Gewalt, finanzieller Unregelmäßigkeiten bei früheren Arbeitgebern und Trunkenheit in der Öffentlichkeit.
Sollte nur die Hälfte von dem stimmen, was über den 44-jährigen TV-Moderator bekannt geworden ist, dürfte Hegseth nicht einmal mehr einen seiner Veteranenvereine führen. Geschweige denn den Verteidigungsapparat der Supermacht mit seinen 3,4 Millionen Mitarbeitern und einem Budget von 800 Milliarden Dollar.
Doch darum geht es Donald Trump nicht, der den Kandidaten nicht wegen seiner Qualifikation nominiert hatte. Hegseth entspricht seiner Vorstellung von loyalen Kabinettsmitgliedern, die seinen Willen widerspruchslos umsetzen - mehr Sprecher als Minister.