Während Anhänger Erdogans den wiederholten Sieg des Präsidenten der Türkei feiern, ist Grünen-Politiker Cem Özdemir besorgt, dass das Wahlergebnis von den in Deutschland wählenden Türken eine Ablehnung der Demokratie signalisiert. Andere deutsche Politiker sprechen sogar von Wahlbetrug: Das Meinungsbild in Deutschland zu den Wahlen in der Türkei auf Twitter ist hauptsächlich geprägt von der Angst vor einem Verlust der Demokratie und Zweifeln am Wahlergebnis.
Katja Kipping nutzt den Moment, um durch den Hinweis auf Wahlbetrug auch den Waffenhandel in die Türkei anzusprechen.
ARD-Korrespondentin Natalie Amiri zweifelt die Richtigkeit der Wahlergebnisse an. Selbst im Heimatdorf Inces hat Erdogan mehr Stimmen bekommen. Politikwissenschaftler Ismail Küpeli dokumentiert die Wahl auf seinem Twitter Account.
Obwohl die absolute Mehrheit am Sonntag noch in Frage stand, gewann Erdogan die Wahlen und kann nun ohne Stichwahl gegen Ince weiter regieren. Viele befürchten, dass die neue Verfassungsänderung ein Aus für die Demokratie in der Türkei bedeutet. Auch FDP-Politiker Bijan Djir-Sarai sorgt sich um den Verlust der Demokratie und sagt, dass das Wahlergebnis der in Deutschland lebenden Türken zeigt, dass sie hier nicht integriert sind.
Auch in Deutschland durften türkische Staatsbürger wählen; zwei Drittel davon haben für Erdogan gestimmt und feiern nun seinen Sieg. Grünen-Politiker Cem Özdemir ist besorgt über die Bedeutung der feiernden Anhänger in Deutschland.
Anhänger Erdogans drücken auch auf Twitter ihre Freude über das Ergebnis aus. Sie beschweren sich über die einseitige Sicht in Deutschland auf die Wahlen. Für sie hat Erdogan gerecht und demokratisch gewonnen.