Der Wetterbericht für das Sommerfest des Vereins Blindengarten Bremen war gemischt. Deshalb hatten die Mitglieder sicherheitshalber ihre Zelte aufgerichtet. Doch Petrus hatte ein Einsehen, und außer ein paar wenigen Tropfen zu Beginn blieb es die ganze Zeit trocken. Das Fest war überraschend gut besucht. Fast 80 Gäste drängten sich im Garten, viele hatten selbst gebackenen Kuchen und Thermoskannen mit Kaffee mitgebracht, sodass ein großes Kuchenbuffet aufbaut werden konnte.
Das Ilsabeenstift hatte wieder mit Bänken und Tischen ausgeholfen und dazu noch Gartenmöbel mitgebracht, sodass jeder einen Platz bekam . Die „Musikantinnen“, Agnes Müller-Lang und Isolde Wagner, begleiteten den Nachmittag in unermüdlichem Einsatz und spielten stundenlang fast ohne Pause, Volkslieder und bekannte Melodien zum Mitsingen – eine ideale Untermalung als „Background“, die auch die Fortführung der Gespräche erlaubte. Der Vereinsvorsitzende Jan Kleffel wies darauf hin, dass dies das 26. Sommerfest sei, das letzte, an dem Edith Kranz und er selbst noch als aktive Vorstandsmitglieder mitwirkten, doch die Nachfolger stehen schon bereit und haben neue Ideen. Der Blindengarten lebt natürlich weiter.
Kleffel bedankte sich bei allen, die an der Vorbereitung und Durchführung dieses Festes beteiligt waren. Im Frühjahr 2015 gab es ein paar bange Wochen, als man sich Gedanken um die Zukunft des Gartens machte, doch dann erfolgte überwältigender Zuspruch von allen Seiten, bis hin zum Bürgermeister und Bürgerschaftspräsidenten, es kamen neue Mitglieder, Spenden und neue Mitarbeiter in den Garten.
Und auch das Sturmtief Niklas, das zum Teil erhebliche Schäden im Garten anrichtete, konnte dem Verein nichts anhaben. Die Schäden waren, auch mit schneller Hilfe der Umweltbetriebe, in kurzer Zeit repariert. Das lag auch an großzügigen Spende der Vegesacker Freimaurerloge „Anker der Eintracht“. Die Unterstützung sorgte dafür, dass sich der Verein finanziell keine Sorgen mehr machen musste (dafür konnte Jan Kleffel dem anwesenden Vertreter der Loge, Herrn Teske vor Ort persönlich danken).
Ortsamtsleiter Florian Boehlke betonte in seiner Ansprache, dass der Blindengarten ein wichtiger Teil seines Ortsamtsbereiches sei und darüber hinaus für ganz Bremen-Nord einen Platz der Erholung und der Naturverbundenheit darstelle – er werde alles tun, um diese einmalige Einrichtung zu erhalten, und er sei sich der Unterstützung des Senats und der Bürgerschaft der Hansestadt Bremen sicher. Er selbst sei dem Garten als Mitglied – und Sprecher des Beirates – eng verbunden.
Es wurden auch Spenden übergeben: Julian Janssen überreichte im Namen seines Gartenbaubetriebes Janssen einen Scheck über 1000 Euro und Jan Kleffel konnte sich bei Familie Schiewe bedanken, die bei der Trauerfeier für das Familienoberhaupt anstelle von Blumen um Spenden für den Blindengarten gebeten hatte – mit überwältigendem Ergebnis.
Auch diese finanziellen Zuwendungen sind ein deutliches Zeichen dafür, dass der Garten auch im 27. Jahr seines Bestehens auf festen Füßen steht und in eine gute Zukunft blickt. Alle Vereinsmitglieder des Blindengartens waren sich einig: Das Sommerfest war eine gelungene Veranstaltung, die für alle Mitglieder und Freunde eine große Ermutigung darstellte.
Mehr Informationen zum Blindengarten findet man im Internet unter der Adresse www.blindengarten-bremen.de.