Vermutlich gibt es Wichtigeres, als sich jetzt über den nächsten Urlaub Gedanken zu machen. Die globale Reiselust des Menschen hat überhaupt zum Entstehen der Pandemie, zu Ausgangsbeschränkungen und Kontaktverboten beigetragen. Andererseits hat der Tourismus als Branche die gleiche Existenzberechtigung wie etwa der Einzelhandel oder die Automobilindustrie.
Anders als diese beiden Beispiele haben die Reiseveranstalter allerdings ein besonderes, existenzbedrohendes Problem: Sie müssen nicht nur damit zurechtkommen, dass die Nachfrage ausbleibt, sie müssen auch viele ihrer bereits verkauften Reisen wieder zurücknehmen, auch wenn dafür schon viel Arbeit investiert wurde. Aus Sicht des Kunden ist das nur richtig: Weil zwischen Kauf und Lieferung zumeist viele Monate liegen, hat er nach seinem Empfinden schließlich noch nichts gekauft.
Die Bundesregierung will die Branche mit Gutscheinen retten, die Verbraucherschützer pochen auf die Rückerstattungsrechte. Wer darauf beharrt, braucht sich aber über den nächsten Urlaub wirklich keine Gedanken mehr zu machen, weil es dann keine Reiseanbieter mehr gibt.