Wegen der Freisetzung größerer Mengen von Asbest ist das Zentrum der niederländischen Stadt Roermond nahe der deutschen Grenze zum großen Teil abgeriegelt. Der krebserregende Stoff wurde bei einem Brand im Jachthafen am Dienstagabend freigesetzt und verbreitete sich. Große Teile des historischen Zentrums sind möglicherweise betroffen, wie die Feuerwehr am Mittwoch mitteilte. In der Nacht war die Feuerwehr zunächst von einer begrenzten Menge des Stoffes ausgegangen. Doch bei Tageslicht zeigte sich dann das Ausmaß: Nachdem an mehreren Stellen Reste von Asbest gefunden wurden, wurde die Sperrzone erweitert. Die Feuerwehr rechnet damit, dass die Räumungsarbeiten bis zum Donnerstag dauern.
Das Feuer war am späten Dienstagabend in zwei Bootshäusern an der Maas ausgebrochen. Dutzende Segeljachten wurden zerstört. Menschen wurden nicht verletzt. Doch in den Dächern der Lagerhallen war Asbest verarbeitet, der nach Einatmen Krebs erregen kann. Roermond in der südlichen Provinz Limburg ist etwa 35 Kilometer von Mönchengladbach entfernt. Für Menschen in Deutschland besteht laut den Behörden keine Gefahr: Geplante Messungen der Luft seien wieder abgesagt worden, sagte eine Sprecherin der Feuerwehr Viersen. Der Deutsche Wetterdienst in Essen erklärte, der starke Niederschlag in der Grenzregion wasche die Asbestpartikel an Ort und Stelle aus der Atmosphäre nach unten.