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In winterlichen Gärten kommen Farben und Strukturen besonders gut zur Geltung Baumrinden als Blickfang

Bonn. Wenn in der kalten Jahreszeit die Zweige von Bäumen kahl sind, fällt der Blick unweigerlich auch auf die Stämme. Deshalb lohnt es sich, schon bei der Gartenplanung auch über sie nachzudenken.
25.01.2014, 00:00 Uhr
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Von DOROTHÉE WAECHTER

Wenn in der kalten Jahreszeit die Zweige von Bäumen kahl sind, fällt der Blick unweigerlich auch auf die Stämme. Deshalb lohnt es sich, schon bei der Gartenplanung auch über sie nachzudenken. Es gibt etliche Arten von Bäumen und Sträuchern mit besonders attraktiver Rinde.

Bei Sträuchern komme die Schönheit der Zweige oft erst im Winter zum Vorschein, sagt Michael Dreisvogt von der Stiftung Arboretum Park Härle in Bonn. Als Beispiel führt er die silbrig-weißen Rinden von Zier-Brombeeren wie Rubus tibetanus und Rubus cockburnianus an. Als Kontrast zu den Zier-Brombeeren bietet sich der Hartriegel an. „Leuchtend orangerot färben sich seine jungen Triebe“, erläutert Dreisvogt. Er empfiehlt vor allem Cornus sanguinea ,Midwinter Fire’ und ,Anny‘s Winter Orange’. Ähnlich wie der rottriebige Cornus alba ,Sibirica‘ und ,Kesselringii‘ mit schwarzroten Zweigen sind diese Sorten extrem anspruchslos. Ein jährlicher Rückschnitt der alten Triebe fördert den Neuaustrieb und damit die intensive Wirkung der winterlichen Zweige. Der Experte weist aber darauf hin, dass man bei der Gestaltung die Ausrichtung zur Sonne berücksichtigen sollte. Die roten Farben wirken besonders intensiv, wenn die Zweige von der tief stehenden Sonne angestrahlt werden. Im Gegenlicht kommen sie nicht zur Geltung.

Das unterschiedliche Aussehen von Rinden hängt mit ihrem Wachstum und ihren Funktionen zusammen. Die Rinde schütze nicht nur den Baum, sondern habe auch physiologisch eine wichtige Funktion, erklärt die Professorin Andrea Polle von der Universität Göttingen. In der Rinde befänden sich die sogenannten Siebröhren, die Wurzeln und Stamm mit Energie versorgten. Werde die Rinde beschädigt, störe dies den Nährstofftransport und erleichtere das Eindringen von Schädlingen.

Rinde besteht aus zwei verschiedenen Schichten. „Nach außen bildet sich die Borke und nach innen der Bast mit den Leitungsgefäßen“, erklärt Andrea Polle. Ein Baumstamm wächst nicht nur in die Höhe, sondern auch in die Breite. Dies heißt zugleich, dass sich auch die Rinde verändern muss. So bilden sich durch das Dickenwachstum besondere Strukturen. Andrea Polle spricht in diesem Zusammenhang von Ringel-, Schuppen- und Streifenborke. Ringelborke findet sich beispielsweise bei Birken und Kirschen. Platanen und Kiefern bilden die typischen Schuppen, und Eichen haben eine Streifenborke.

Michael Dreisvogt rät vor allem bei Birken, Ahorn und Zierkirschen, nach Arten und Sorten mit auffälligen Rinden Ausschau zu halten. Bei den Birken seien asiatische Arten wie Betula utilis mit ihren Sorten empfehlenswert. „Im Handel findet man häufig die Sorte ,Doorenbos‘“, erläutert der Experte. Neuheiten wie ,Silver Shadow‘ mit papierweißer Rinde und ,Gracewood Ghost‘ mit schneeweißer Rinde seien aber ausdrucksvoller. Nach den Worten des Experten ist es bei Kennern durchaus üblich, Birkenrinde mit einem weichen Wasserstrahl zu bearbeiten, um Schmutz und Moos zu entfernen und das Weiß besonders gut zur Geltung kommen zu lassen.

Beim Ahorn haben sich vor allem der Zimtahorn (Acer griseum) und die Schlangenhautahorne (etwa A. davidii) bewährt. Der Zimtahorn schält die braune Rinde immer wieder in breiten Streifen ab und erinnert daher an getrocknete Zimtstangen. „Diese Art wächst mehrstämmig und langsam“, sagt Dreisvogt. Allerdings brauchen Gartenbesitzer für die typische Rinde Geduld, da sie erst bei älteren Exemplaren dekorativ wirkt. Schlangenhautahorn hat einen weiß bereiften Stamm, der aufgrund des Dickenwachstums aufbricht. So entsteht das Streifenmuster, das an eine Schlangenhaut erinnert. Legt man nur Wert auf die Färbung der Rinde, so gibt es unter den Fächerahornen noch zwei attraktive Sorten. ,Bihou‘ hat knallgelbe bis orangefarbene Jungtriebe, und der sogenannte Korallenrindenahorn ,Sangokaku‘ lässt seine rosaroten Zweige kräftig leuchten.

Die Mahagoni-Kirsche (Prunus serrula) fällt mit einer besonders glatten, glänzenden Rinde auf. „Pflanzt man diesen Baum jung, muss man dünne Triebe frühzeitig am Stamm entfernen“, erläutert Dreisvogt. So bleibe der Stamm astfrei und glatt.

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