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Tag der Videospiele Hitliste der Redaktion: Diese Games haben uns am meisten gefesselt

Am 8. Juli feiern Fans von Videospielen ihren Spieltrieb in der digitalen Welt – unter ihnen auch Redakteurinnen und Redakteure des WESER-KURIER. Hier berichten sie von ihren prägendsten Spielerlebnissen.
08.07.2023, 08:47 Uhr
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Von Antje Borstelmann Timo Thalmann Björn Struß Maren Beneke Michael Brandt Bastian Angenendt-Eiserbeck Henrik Schumacher

Monkey Island 2 – Ich möchte Pirat sein!

von Michael Brandt

Schon der Name weckt euphorische Erinnerungen: Guybrush Threepwood. Die Erlebnisse des glücklosen Möchtegern-Piraten in "The Secret of Monkey Island" von Lucasarts thronen ganz weit oben im Olymp der Point-and-Click-Adventure. Für mich damals eine echte Offenbarung. Und das, was Monkey Island 1 so brillant gemacht hat – Unsinn, witzige Dialoge, das Beschimpfungs-Kampfsystem und grogsaufende Piraten– macht "Monkey Island 2 – LeChucks Revenge" aus dem Jahr 1991 noch besser. Flüssiges Gameplay, liebevolle Hintergründe, schmissige Musik. Lucasarts hat damals alle anderen Adventure-Schmieden weit hinter sich gelassen. Monkey Island 2 ist deutlich größer, kniffliger und noch eine ganze Portion schräger als der Vorgänger. Allein der legendäre Weitspuck-Wettbewerb! Wer auf pixelige Piratenabenteuer steht, muss heute für das Original in der Pappschachtel rund 100 Euro einkalkulieren. Angemessen. 

  • Erscheinungsdatum: 1991
  • Aktuell noch erhältlich? Abgesehen von der bereits angesprochenen Pappschachtel: Zum Download gibt es Original und Remake für wenige Euro, auch auf Konsolen.

Resident Evil 4 – Spielen mit Entzugsängsten

von Björn Struß

Mit den Altersfreigaben von Videospielen ist das so eine Sache. Einerseits ist es dringend geboten, einige Titel von Kinderaugen fernzuhalten. Andererseits entstehen durch FSK-18-Freigaben "verbotene Äpfel", zu denen Jüngere besonders gerne greifen. So war es anno 2005 für mich, als Capcom Resident Evil 4 veröffentlichte. Platzende Köpfe und Parasiten, die aus enthaupteten Körpern emporschießen – Dieser Survival-Horror war definitiv nicht für Dreizehnjährige gemacht. Aber mit Unterstützung eines Mitschülers gelangte die kleine Game-Cube-Disc trotzdem in meine Hände. Fortan entwickelte ich ein genaues Gehör für die Schritte meiner Mutter auf der Kellertreppe. Es entstand ein zusätzlicher Nervenkitzel: Spielen mit der ständigen Angst vor dem Entzug aus elterlicher Fürsorge. Gut möglich, dass sich diese Geschichte noch heute in Familien abspielt. Denn Capcom legt seinen Klassiker um Leon S. Kennedy regelmäßig neu auf, zuletzt etwa für die Playstation 5. Resident Evil 4 bleibt eben ein zeitloses Meisterwerk.

  • Erscheinungsdatum: 2005
  • Aktuell noch erhältlich für: PS5, PS4, Xbox Series X/S, PC
  • Aktueller Preis: 70 Euro (PS5), 60 Euro (PC)

Red Dead Redemption 2 – Revolverhelden sterben nie

von Antje Borstelmann

Tiefe Canyons, verzauberte Täler, düstere Wälder, klirrend kalte Gletscher und flirrend heiße Wüsten: Ein Ritt durch die gewaltige Open World von Red Dead Redemption 2 ist wie eine Tour durch die Klimazonen dieser Welt. Man bibbert mit, wenn sich Arthur Morgan bei Frost, Schnee und Sturm in sein kleines Zelt verkriecht, wischt sich den Schweiß von der Stirn, wenn er im nebelverhangenen Sumpf versucht, gefräßigen Alligatoren zu entwischen. Zusammen mit dem Outlaw erleben wir die "Zähmung" des Wilden Westens Ende des 19. Jahrhunderts – authentisch, spannend, emotional erzählt und grafisch einfach atemberaubend. Die Flucht mit der Bande von Dutch van der Linde, immer gejagt von Kopfgeldjägern, Sheriffs oder Pinkertons, stets auf der Hut und stets bereit, den Colt zu ziehen, währt (bis jetzt) schon 400 Stunden – persönlicher Rekord. Zimperlich sollte allerdings nicht sein, wer das Action-Adventure von Rockstar Games spielen will: Das Western-Epos ist genauso wie das Leben in den endlosen Weiten der Heartlands – schonungslos. Und erbarmungslos gut!

  • Erscheinungsdatum: 2018
  • Aktuell noch erhältlich für: PS4, Xbox One oder PC
  • Aktueller Preis: zwischen 14 (PC) und aktuell 59,99 Euro im Playstation-Store (PS4)

The Elder Scrolls V: Skyrim - Drachen töten und Pflanzen sammeln

von Henrik Schumacher

In dieses Abenteuer habe ich wohl die meisten Stunden versenkt: The Elder Scrolls V: Skyrim. Das Solo-Rollenspiel hat eine besondere Faszination auf alle, die auf lange und epische Geschichten, aber gleichzeitig auch auf möglichst viel freie Entscheidungsmöglichkeiten in einer Open World stehen. Egal ob schleichender Dieb, hochnäsiger Elf, brutaler Ork, lispelnder Echsenmensch oder ein ganz normaler Wikinger-Krieger – hier kann man sein, wer man will. Während der Hunderte an Spielstunden spezialisiert man sich dabei automatisch auf die Eigenschaften, die man bevorzugt einsetzt. In einer dank einer aktiven Spieler-Community immer noch ansprechend aussehenden Spielwelt steht vor allem die Erkundung im Fokus – man kann sich einfach mal treiben lassen. Langweilig wird es aber nicht, denn plötzlich schaut hinter der nächsten Gebirgskette dann wieder ein überdimensionierter Drache um die Ecke. Achja und es gibt ja noch die Hauptgeschichte, die Rettung der Welt, die allerdings schnell zur Nebensache gerät. Alles in allem ist Skyrim ein Genre-Meilenstein, der auch heute noch eine (lange) Reise wert ist.

  • Erscheinungsdatum: 11.11.2011
  • Aktuell noch erhältlich für: PC, PS4, PS5, Xbox One
  • Aktueller Preis: 9,99 Euro (Special Edition)

Lieb gewonnene Monster: Pokémon Purpur und Karmesin

von Eva Hornauer

Die Pokémon-Spiele sind wahrscheinlich das bekannteste Gaming-Franchise der Welt. Für viele Spieler gehören die kleinen Monster fest zu ihren Kindheitserinnerungen. Auch ich fühle mich beim Spielen zurück in meine Jugend versetzt. Mit der aktuellen Generation – Pokémon Purpur und Karmesin – hat sich die Pokémon-Company auf zumindest teilweise neues Territorium gewagt: Statt der üblichen Hauptstory, bestehend aus dem Sammeln von Arenaorden, dem Kampf gegen das Schurkenteam und der suche nach dem legendären Pokémon, bietet die neueste Generation drei unterschiedliche Handlungsstränge. Der Spieler kann dabei aussuchen, ob er sich auf die Straße der Sterne, den Pfad der Legenden oder den Weg des Champs fokussiert. Relaxos, die die bestimmte Routen blockieren, gibt es hier nicht. Das macht das Gameplay sehr viel offener und realistischer. Ja, das Spiel hatte Schwächen: Grafikfehler, unnötige Schwarzblenden und seltsam-unnatürliche Animationen wurden im Internet von Gamern zurecht bemängelt. Trotzdem: Ich bleibe ein Pokémon-Enthusiast, auch wenn das wahrscheinlich im Umkehrschluss bedeutet, dass ich nichts weiter bin als ein Werbeopfer von Game Freak und der Pokémon-Company.

  • Erscheinungsdatum: 2022
  • Aktuell noch erhältlich für: Nintendo Switch
  • Aktueller Preis: 42,99 Euro oder 59,99 Euro als Download 

Schlecht fürs Taschengeld: The Legend of Zelda – Link's Awakening

von Maren Beneke

Was ist bloß los mit diesem Link? Irgendwie schafft es der in grün gekleidete Held mit den spitzen Ohren immer wieder, in Schwierigkeiten zu geraten. Und wenn nicht er, dann eben Prinzessin Zelda, die dann wiederum von Link gerettet werden muss. Unzählige Stunden habe ich damit verbracht, die Welt von Hyrule (oder Cocolint) wieder in Ordnung zu bringen – auf dem Nintendo 3DS genauso wie auf dem Nintendo 64, der Wii oder der Switch. Aber die meiste Zeit habe ich bis heute sicher am Game Boy Classic auf die A- und B-Knöpfe eingehackt, um am Ende den vermaledeiten Windfisch zu wecken. Wie alle anderen Spiele der Zelda-Reihe ist auch "Link's Awakening" ein – zumindest aus subjektiver Sicht – komplexes Rätselspiel. Zu komplex für mein zwölfjähriges Ich. Denn wer nicht alle Rätsel von Anfang an mitnimmt, hat später das Nachsehen. Doch die Lösung für dieses Problem war damals schnell gefunden: Sämtliches Taschengeld ins Lösungsbuch investieren und spielen, spielen, spielen. Was für ein Triumph, als am Ende endlich der Windfisch aus seinem Schlaf gerissen war und sich – wie der Rest der Welt Cocolint – in Luft aufgelöst hat.

  • Erscheinungsdatum: 1993
  • Aktuell noch erhältlich für: Nintendo Game Boy Classic
  • Aktueller Preis: Gebraucht über Plattformen wie Ebay ab circa 37 Euro

Schlaflose Wochen wegen Final Fantasy VII 

von Bastian Angenendt

Die Sommerferien 1998 waren anstrengend. 12 Uhr Inliner-Hockey am Schulhof, 18 Uhr Abendessen. Klingt erst mal nicht so wild. Doch nach ein paar Stunden mit Final Fantasy VII war klar, dass Schlaf zwischen abends und mittags keine große Rolle spielen darf.

Schließlich gab es für meinen kleinen, pixeligen, etwas miesepetrigen Schwertkämpfer Cloud eine riesige, unbekannte Welt zu retten. Vor dem gierigen Konzern, der dem Planeten die Lebensenergie aussaugt und der auch irgendwie Schuld war für Clouds merkwürdige Aussetzer und Gedächtnislücken. Die Rettungsmission führte an schöne, düstere, geheimnisvollen Orte, zusammen mit schönen, düsteren, geheimnisvollen Charakteren. Untermalt von einem großartigen Soundtrack, die Story mal traurig, mal schräg, aber immer spannend. Und am Ende, nach rund 100 Spielstunden, gab's den großen Showdown mit dem wirklich bösen Bösewicht. Unterm Strich: Das packendste Rollenspiel, das ich je gespielt habe. Und das einzige, das ich zweimal gekauft habe. Das aufgehübschte Remake liegt allerdings noch ungebraucht im Schrank. Die Nächte sind mit zwei kleinen Kindern anstrengend genug.

  • Erscheinungsjahr: 1997 (Remake: 2020)
  • Aktuell noch erhältlich? Ja, aber gebraucht. Auf Kleinanzeigen- und Auktionsportalen ist die gute, alte Playstation-1-Version zu Preisen zwischen 5 und 20 Euro zu bekommen. Eine Remastered-Version ist für einen ähnlichen Preis auch für Nintendo Switch erhältlich. Das Remake kostet für die Playstation 4 bei Amazon um 25 Euro, ist gebraucht aber auch günstiger zu haben.

Ich bin das Virus - Plague Inc.

von Timo Thalmann

Es gilt, die Menschheit auszurotten. Darunter macht es Plague Inc. nicht. Bei einer Weltbevölkerung von 7,7 Milliarden kann man darum auch verlieren, wenn am Ende auch nur ein paar Tausend die Seuche überleben, die man als Spieler über den Planeten verbreiten soll. Plague ist eine vor über zehn Jahren veröffentlichte Simulation einer weltweit tödlichen Pandemie. Wer will, kann diese seit einem Update im ersten Coronajahr 2020 auch bekämpfen, aber die eigentliche Spielidee ist, wahlweise in die Rolle, eines Virus, einer Bakterie, eines Pilzes oder anderen Schädlings zu schlüpfen und sich beginnend von einem Land seiner Wahl auszubreiten.

Das Spiel simuliert eine Art Wettlauf zwischen Krankheitserreger und Wissenschaft. Der Spieler sammelt durch erfolgreiche Verbreitung DNS-Punkte, die er für beliebige Mutationen einsetzen kann. Dadurch kann er neue Symptome, Resistenzen und Verbreitungswege gewinnen - im Gegenzug arbeitet die Welt ab einem bestuimmten Punkt an einem Heilmittel. Wer als Virus erfolgreich sein will, tut gut daran, nicht zu schnell zu tödlich zu werden. Am besten fährt nach meiner Erfahrung, wer seine Krankheit ohne allzu auffällige und gefährliche Symptomatik weitgehend unbemerkt verbreitet, um dann im richtigen Moment schnell zur todbringenden Seuche zu mutieren. Hat man es als Virus erst bis nach Grönland und Neuseeland geschafft, ist das Ende der Menschheit ziemlich wahrscheinlich geworden. Ab einem bestimmten Punkt muss man nur noch entspannt zuschauen: Die Pandemie als Meditation.

  • Erscheinungsjahr: 2012
  • Aktuell noch erhältlich? Plague war zuerst und ist bis heute als werbefianzierte Spiele-App für iOS und Android verfügbar. Für nur 99 Cent kann man sich von der Werbung freikaufen. Heute gibt es aber auch Versionen für PC und Mac sowie xBox One und Nintendo Switch. Seit 2017 ist für und 60 Euro sogar eine Brettspiel-Variante im Angebot.
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