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Kolumne Gabelprobe Café Röstraum in Bremen lockt mit hausgemachten Leckereien

Im Café Röstraum in Bremen wird Kaffee zur Kunst. Inhaberin und Kaffee-Sommelière Ingrid Grau bietet ein Geschmackserlebnis der besonderen Art.
18.01.2025, 05:00 Uhr
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Von Antje Noah-Scheinert

Sollte jemand den Sänger Guildo Horn persönlich kennen, könnte man ihn bedenkenlos zum Nuss-Ecken-Test in Horn einladen. Dort hat im März vergangenen Jahres Ingrid Grau das Café Röstraum eröffnet.

Es liegt etwas versteckt auf der Rückseite des Küchenstudios. „Ich bin auf den Messen immer wieder angesprochen worden, wo man denn meinen Kaffee trinken kann. So bin ich hier gelandet“, erklärt die Kaffee-Expertin, die es nie im Sinn hatte, ein Café zu eröffnen. „Kaffee ist meine Leidenschaft“, sagt Ingrid Grau. Schon zu Hause habe sie es immer genossen, wenn sich bei einer guten Tasse Kaffee Gespräche entwickelten. Nach dem Studium sei ihr klar gewesen, dass es sie als gebürtige Hessin in die Kaffeestadt Bremen ziehe. „Es ist immer wieder erstaunlich, dass so wenigen Bremern bewusst ist, welchen Ruf die Stadt in der Szene genießt.“

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Nach mehr als 20 Jahren bei Jacobs hat sich Ingrid Grau mit „My-own-coffee“ selbstständig gemacht. Als ausgebildete Kaffee-Sommelière und Barista packte sie ihren Koffer und erkundete vor Ort Kaffeeplantagen, suchte Partner für ihre Manufaktur. „Ich will sehr gute Qualität anbieten und dazu gehört, dass ich weiß, wo der Kaffee herkommt. Mir geht es um Klasse statt Masse.“ Gerade erst war sie in Australien. „Ein Land mit einer sehr ausgeprägten Kaffeekultur. In Melbourne gibt es alle 200 Meter eine Kaffeebar wie diese.“

Mit der richtigen Bohne aber sei es nicht getan. „Ich sage meinen Röstern genau, wie ich es haben möchte.“ Denn die richtige Röstung schlägt sich eins zu eins im Geschmack nieder. Im Röstraum bietet Ingrid Grau zwei verschiedene Espressi an – einer eher fruchtig, der andere schokoladig. Bei meinem ersten Besuch probiere ich den ersten und liege hundertprozentig falsch. Das konnte ich nicht auf mir sitzen lassen und bin noch einmal hin, um beide im Vergleich zu probieren. Dann war es ganz leicht. „Für den schokoladigen Espresso mische ich Arabica und Robusta, das ergibt eine bessere Crema und einen weicheren Geschmack“, erklärt mir die Expertin.

Neben den typischen Kaffeevariationen bietet Ingrid Grau den V60 Filter an. Das sieht schön aus und bringt durch den spitzzulaufenden Hario-Filter ein eigenes Geschmackserlebnis. Dazu esse ich mich teilweise durch ihr überwiegend hausgemachtes Sortiment: Pastel de Nata, Nuss-Ecke und Bananenbrot müssen dran glauben. Das Bananenbrot ist mir etwas zu süß, allerdings backe ich mein eigenes oft ohne Zucker. Die Expertin und ich sind uns einig, dass Süßes am besten mit Kaffee schmeckt und wir es nicht verstehen, dass man oft den Kaffee erst nach dem Dessert serviert bekommt. Von meiner Nuss-Ecke lasse ich später noch zwei Freundinnen naschen und wir sind uns einig: lecker.

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Das sagen die Stammgäste: Ich bin happy, dass ich es heute mal zu den Öffnungszeiten geschafft habe. Ich komme vom Schwimmen und habe gedacht: Jetzt einen Kaffee. Heute hat es gepasst und ich komme wieder; mein Mann ist in der Augenklinik, er hat mir das Café empfohlen; hier kann man richtig viel über Kaffee lernen, wenn man fragt; ich mag es, dass man hier so ins Gespräch kommt.

Café Röstraum, Leher Heerstraße 56, 28359 Bremen, Telefon: 0421-255987, Öffnungszeiten: Dienstag bis Freitag von 9.30 bis 17 Uhr, Sonnabend von 10.30 bis 16.30 Uhr, Barista- und Kaffeeseminare, Frühstück auf Anfrage.

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