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Gabelprobe in Bremen Im "Eichkater" gibt es vegane Küche, die nicht missionieren will

Stullen, Frittaten oder No-Cheese-Nuggets. Mati Uremovic und Moritz Mack überzeugen im "Eichkater" im Hulsberg-Viertel mit veganer Küche, die nicht missionieren will. Das steckt hinter den kreativen Kreationen.
05.08.2023, 05:00 Uhr
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Von Antje Noah-Scheinert

Gefühlt hat Mati Uremovic bis zur letzten Minute vor der Eröffnung des „Eichkater“ im Juli den Fußboden bearbeitet. „Als Coco vom ,Kamayan' kam und sagte, dass sie aufgeben wolle, habe ich nicht lange gezögert“, sagt der 35-Jährige. Als Wirt der Kono Bar kennt er die Lage und die Gäste im Hulsbergviertel. So wurde aus der sandigen Oase aus 1001 Nacht eine Bar, in der man auch essen kann, oder ein Restaurant, in dem man auch trinken kann.

„Ich bin seit gut anderthalb Jahren Veganer“, sagt Uremovic. Aus einem vegetarischen Januar entwickelte sich seine Ernährungsumstellung. Moritz Mack, der das Eichkater nun leitet, ist kein Veganer. „Aber mir schmeckt es hier und ich bin immer wieder überrascht, was sich das Team alles einfallen lässt.“ Vielleicht liegt es an Mack, dass man im Eichkater nicht alle paar Meter über das Wort ,vegan' stolpert. Im Gegenteil, wer durch die Tür tritt, denkt, in einer hippen Eckkneipe gelandet zu sein. Die Wände sind nicht überall verputzt, bodentiefe Fenster sorgen für Helligkeit, der Tresen ist dominant und zur Toilette geht es durch die Tür eines Tölzer Schranks. Nachdem Sand und Baldachin verschwunden waren, kamen alte Tapeten und Fliesen zutage. „Der Boden war erstaunlich gut erhalten, den haben wir aufgearbeitet, wie den Tresen auch.“

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Da die Entscheidung, das Kamayan zu übernehmen, am 21. Januar getroffen wurde und dies ausgerechnet der Tag des Eichkaters ist, fiel die Namensgebung nicht schwer. So trifft man im Lokal allenthalben auf mehr oder weniger große Eichhörnchen. Aber nun zum Wichtigsten: Klar, könnte man sich am Eck einfach nur auf einen (ausgezeichneten) Kaffee oder das Feierabendbier treffen, aber auf der Karte finden sich einfach zu viele kleine Leckereien, als dass man das tun sollte.

Moritz Mack und Mati Uremovic bieten Vapas – die vegane Form der Tapas – und Bowls an. Mir springen die Pulled-Pilz- und die Knipp-Stullen ins Auge, die Männer wählen noch die Mediterrane Stulle sowie Frittaten (frittierte No-Cheese- und Champignon-Nuggets und Blumenkohl-Wings), und sie lassen mich nicht gehen, bevor ich auch Tuna Melona probiert habe. Gezahlt wird nach Anzahl der Vapas zwischen 4,90 Euro und 53,30 Euro (ein bis zwölf Vapas).

„Das vegane Knipp ist entstanden, als wir uns an einem Burgerpatty probierten“, sagt Mack. Ich finde die Variante lustig, geschmacklich voll überzeugt bin ich allerdings von der schön rauchigen Pulled-Pilz-Stulle – richtig gut. Während Mack die No-Cheese-Nuggets feiert, gehöre ich mehr zur Fraktion "frittierter Blumenkohl und Dips". Aber der Hammer des Tages ist die Tuna Melona: eine dünne, marinierte Wassermelonen-Scheibe im Sesammantel.

Das sagen die Stammgäste: „Ich bin eigentlich jede Woche hier, mir schmeckt es, ich mag die Idee der Vapas, und ich finde, dass das Preis-Leistungsverhältnis stimmt“, „Wir sind gar keine Veganer und regelmäßig hier, uns gefällt die Mischung aus Kneipe und Bistro. Man kann einfach auf einen Wein kommen, nascht ein bisschen oder bestellt von allem etwas und teilt“, „Es ist irgendwie szenig: Einrichtung cool, Service super freundlich, Küche vegan ohne zu missionieren.“

Eichkater, Am Hulsberg 1, 28205 Bremen, www.eichkater-bremen.de, reservierungen@eichkater-bremen.de, Öffnungszeiten: Mittwoch bis Sonntag ab 17.30 Uhr

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