Endlich högen, so erklärt es mir Carina Schultze, sei ein Spruch der Seeleute. Sie hätten ihn genutzt, um ihr Wohlbefinden nach einer langen Fahrt auszudrücken, wenn man wohlbehalten zu Hause angekommen sei. „Zu högen gehört Heimat, Freunde, Wohlfühlen“, sagt sie. Und genau das möchte das Högen Eck auf dem Kellogg-Gelände seinen Gästen vermitteln.
Dazu gehört eine gute Qualität sowohl in der Küche als auch in der Frische-Theke und im Supermarkt. „Wir haben viele Bio-Produkte, aber es ist nicht unser Anspruch, denn wir kombinieren sie mit den Waren regionaler Anbieter.“ Nur beim Wein gilt: 100-prozentig biologisch.
In der „Markthalle“ gibt es noch zwei weitere Restaurants, beide haben einen eigenen Gäste-Bereich. An den Tischen am Högen Eck dürfen alle Platz nehmen. „Im Moment ist der Bereich noch ziemlich offen, aber er wird durch Pflanzen noch etwas kuscheliger gestaltet.
Erst Anfang Februar öffneten sich hier die Türen, dementsprechend sind ein paar Punkte auf der Liste abzuarbeiten. So fehlt der Hinweis auf die Toiletten, die Terrassen sind noch im Bau und besagte Pflanzen fehlen ebenso. „Es ist toll, dass ich dieses Projekt vom ersten Tag an begleiten kann“, sagt die 29-Jährige. Sie genieße es, den Realitätscheck und die Akzeptanz wachsen zu sehen.
Dreigeteiltes Angebot
Das Högen Eck-Angebot ist dreigeteilt. Zum einen gibt es einen Supermarkt, in dem künftig immer mehr Produkte aus der eigenen Küche angeboten werden sollen, dann eine Frischetheke mit Fleisch, Wurst, Bio-Käse, Fisch, Gemüse und Backwaren und eben die Küche, die für den Mittagstisch, warme Küche und Salatbuffet zuständig ist. Das Gemüse kommt zum Teil vom Högenhof in Rautendorf, der sein Angebot breiter fächern möchte.
„Derzeit kommen hauptsächlich Mitarbeiter aus den umliegenden Büros zum Essen, mit dem guten Wetter auch Radfahrer, die sich das Kellogg-Gelände angucken“, erklärt die Betriebsleiterin. Deswegen wollte ich eigentlich den Mittagstisch probieren, aber der war um 14 Uhr bereits ausverkauft. So entscheide ich mich für eines der „Lecker-Pakete“:Fischfrikadelle mit belgischen Pommes und Remoulade für neun Euro. Carina Schultze stellt sich einen Salat zusammen. Den gibt es knackig frisch mit Möhren, Ei, Mais, Tomaten und allem, was der hungrige Magen begehrt für 6,90 oder 8,90 Euro.
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Fischfrikadelle habe ich schon seit Jahren nicht mehr gegessen. Zwei fast faustgroße Exemplare und knusprig braune Pommes mit Schale landen auf meinem Teller – eine echt große Portion. Die Frikadellen sind (dank Fritteuse) von außen sehr schön kross und innen gut gewürzt und fluffig leicht. Die Remoulade passt und zu den Pommes gönne ich mir noch eine Rauch-Mayo. Den Salat finde ich ein bisschen langweilig, aber meckern will ich nicht, weil ich ihn ja nicht zusammengestellt habe. Schick finde ich die Möglichkeit, ein Stück Fleisch auszusuchen und direkt braten zu lassen – das teste ich demnächst.
Das sagen die Stammgäste: Der schwäbische Kartoffelsalat schmeckt, sagt die Schwäbin; unkompliziert, schnell und schmackhaft; es wäre schön, wenn es auch halbe Portionen gäbe – für die Mittagspause sind die ganzen ziemlich groß; ich esse erst und kaufe dann ein, das ist eine schöne Kombi; mir gefällt das Markthallenprinzip.
Högen Eck, Auf der Muggenburg 42, 28217 Bremen, Telefon: 0421-8306777, www.hoegeneck.de, Öffnungszeiten: Montag bis Freitag von 8 bis 18 Uhr, Sonnabend von 9 bis 16 Uhr, Mittagstisch zwischen 12 und 15 Uhr, Catering, Demeter-Fleisch.