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Gabelprobe Warum der Gül-Imbiss in Oberneuland auf Döner aus Maismehl setzt

Ein winkendes Aufblasmännchen führt zum Gül-Imbiss in Oberneuland. Dort erwartet Besucher selbstgemachter Teig und eine überraschende süße Schärfe.
01.02.2025, 05:00 Uhr
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Von Antje Noah-Scheinert

Eines dieser winkenden Aufblasmännchen am Straßenrand ist schuld, dass ich im Gül Imbiss gelandet bin. So dann und wann überkommt mich einfach der Döner-Drang und ich muss unverzüglich stoppen und eine türkische Pizza essen. Meistens ist die Pizza vegetarisch mit scharfer Soße, grundsätzlich zum Mitnehmen. Im Gül Imbiss machte ich eine interessante Erfahrung: Dort mischte sich eine Süße unter die Schärfe.

„Wir machen unseren Teig selbst, unterschiedlich für Rollo, Lahmacun und Pizza“, erklärt mir Görkhan Eris. Die Süße, die mir bei meinem ersten Besuch auffiel, kommt tatsächlich vom Maismehl. „Wir machen alles selbst, nur das Fleisch und das Brot kaufen wir“, sagt der 44-Jährige. Er steht gemeinsam mit seiner Frau schon früh im Geschäft, schnippelt Salat und Gemüse, bereitet die unterschiedlichen Teige vor und rührt die Soßen an.

Zuvor leitete er eine der mittlerweile sechs Gül-Filialen in Osterholz-Scharmbeck, somit ist ihm das Konzept vertraut. Als Görkhan Eris von dem Laden in der Schevemoorer Zeile hörte, erkannte er das Potenzial. Schließlich liegt er mitten in einer Wohngegend, in der es nicht viel Gastronomie gibt. Er schmiss die vorherige Einrichtung raus, ließ eine Gasleitung legen und richtete den Imbiss nach bewährtem Gül-Konzept ein. „Ich glaube, der erste Gül Imbiss eröffnete irgendwann in den 90er-Jahren in Vegesack. Jede Filiale ist selbstständig und wird von einem anderen Familienmitglied geführt.“

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Zur offiziellen Gabelprobe bestelle ich mir den kleinen Kebab Teller für neun Euro mit Salat, Bulgur – weil ich beides probieren möchte, sowohl mit Kalb- als auch Hähnchenfleisch. Dazu gibt es Zaziki, Cocktail- und Curry-Soße. Görkan Eris entscheidet sich für Lahmacun mit Kalb-Fleisch und Käse für 8,50 Euro. „Bei der Bestellung kann man sagen, ob man die Zutaten einzeln oder gerollt haben möchte.“ Viele Kunden bestellen telefonisch vor, seit Kurzem ist der Gül-Imbiss Lieferando-Partner. Das Außer-Haus-Geschäft läuft prima, mittags essen mehr Kunden direkt im Imbiss.

Der Chef isst die türkische Pizza „dekonstruiert“. Soll heißen: Er stellt sich Tomaten, Salat, Käse und Soßen nach Geschmack Biss für Biss zusammen. Auch der leichte Maisgeschmack fällt so stärker auf.

Mir persönlich ist das Hähnchen – wie fast überall – zu stark gewürzt mit Geschmacksverstärker, das Kalb ist okay. Zaziki bereitet Görkhan Eris, für mich nicht nachvollziehbar, mit Mayonnaise zu. „Eigentlich kommt nur Joghurt, Gurke, Salz und Pfeffer rein, aber unsere Kunden mögen es einfach lieber mit Mayonnaise. Ich habe es ausprobiert“, sagt er.

Der kleine Kebab-Teller ist eine ordentliche Portion, die mich mehr als sättigt. Mir schmecken Bulgur und der Tomaten-Gurken-Salat mit seinem leckeren Zitronendressing am besten.

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Das sagen die Stammgäste: Schnell und gut; ich mag die Einrichtung, das Essen und die Freundlichkeit des Personals, nur leider übernehmen die Klamotten den Geruch, deswegen bestelle ich meistens vor und hole nur schnell ab; die Pizza ist absolut spitze, hole ich mir regelmäßig.

  • Gül Imbiss: Schevemoorer Landstraße 12, 28325 Bremen, Telefon: 0421-67366895, Öffnungszeiten: Montag bis Sonntag von 11 bis 22 Uhr.
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