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Bremer Messe Fisch & Feines Heimische Fische und Exoten kommen fangfrisch unter den Hammer

Bei der Messe "Fisch & Feines" kommt wieder fangfrischer Fisch unter den Hammer. Auktionator Sebastian Gregorius streut Wissenswertes über die Ware, Bestände und Fangmethoden ein.
07.11.2024, 05:00 Uhr
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Heimische Fische und Exoten kommen fangfrisch unter den Hammer
Von Ulrike Troue

Welche Fischarten kommen unter den Hammer?

Sebastian Gregorius: Die Auktion wird in Kooperation der Fischereistandorte Bremerhaven, Cuxhaven und Elsfleth durchgeführt, deshalb wird der Fisch dafür von Kutterfisch Cuxhaven erst kurz vorher von einer Fangreise in der Nordsee frisch angelandet. Es ist also noch gar nicht sicher, was wir am Sonntag versteigern werden. Höchstwahrscheinlich werden die heimischen Sorten wie Kabeljau, Schellfisch und Scholle dabei sein, erfahrungsgemäß auch immer der ein oder andere Exot, zum Beispiel Seeteufel.

In welchen Mengen versteigern Sie die Fische?

In haushaltsüblichen Mengen – je nach Größe ein Fisch oder auch mehrere Fische.

Wo liegen Mindestpreisgrenzen und warum?

Die Frage eines Mindestpreises stellt sich bei unserer Auktion zum Glück nicht, insbesondere, weil der Erlös für die Deutsche Gesellschaft zur Rettung Schiffbrüchiger gespendet wird.

Wie können die Bieter ihren Fisch mit nach Hause nehmen?

Die Fische werden von Florian Zerbst, Fischsommelier und Souschef im Fischkochstudio in Bremerhaven, auf Wunsch filetiert und verpackt. Man kann sein Päckchen dann zur Kühlung abgeben und nach dem Messebesuch am Schalter der Messe Bremen abholen.

Wie steht es aktuell um die jeweiligen Fischbestände?

In der EU und im Nordost Atlantik wird mittlerweile nachhaltige Fischerei gelebt, weil die Bestände gut gemanagt sind. Hochseefischerei kann nur langfristig betrieben werden, wenn sich alle der Verantwortung im Umgang mit den Meeren und den Fischbeständen bewusst sind. Das wird von den Betrieben in Bremerhaven, Cuxhaven und Elsfleth auch so gelebt.

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Welche neuen Fischereimethoden kommen bereits zum Einsatz?

Die Thünen-Institute in Bremerhaven und Rostock arbeiten da eng mit den Fischereibetrieben zusammen. So werden immer modernere Fangmethoden entwickelt, zum Beispiel mit selektiven Netzen. KI und moderne Videotechnik werden die Nachhaltige Fischerei sicherlich noch weiter verbessern. Ein Verbot von Rückwürfen von Beifängen ist diesbezüglich auch schon ein wichtiger Schritt.

Woran lässt sich frischer Fisch erkennen?

Da der Verbraucher ja Fisch kaum noch direkt berühren oder daran riechen kann, sollte er sich auf den Fischhändler seines Vertrauens verlassen. Insgesamt hat sich die Qualität der angebotenen Fische in den letzten Jahren hervorragend entwickelt. Sowohl der ortsansässige Einzelhandel als auch die mobilen Fischhändler auf den Märkten halten da ein sehr hohes Niveau. Auch im Lebensmitteleinzelhandel (LEH) gibt es zum Beispiel bei Edeka oder Rewe hervorragende Fischtheken.

Was ist aus Ihrer Erfahrung der beliebteste Fisch?

Lachs ist mit Abstand der Fisch, der in Deutschland am meisten verzehrt wird. Dicht gefolgt vom Alaska-Seelachs, der aus nachhaltig gefischten Beständen aus dem Nordpazifik kommt und in Bremerhaven in erster Linie zu Fischstäbchen verarbeitet wird. Auch Thunfisch und Hering sind weiterhin sehr beliebte Speisefische.

Welchen Fisch essen Sie persönlich am liebsten? Und wie muss er zubereitet sein?

Die Fischsorte spielt gar keine so große Rolle, wenn er nachhaltig gefangen wurde. Hier an der Küste esse ich sehr gerne Limandes oder auch Kabeljau. Auf der Haut und in der Gusspfanne gebraten schmeckt er mir am besten.

Das Gespräch führte Ulrike Troue.

Info

Die Fischauktion wird am Sonntag, 10. November, um 11, 13 und 15 Uhr im Foyer der ÖVB-Arena veranstaltet.

Zur Person

Sebastian Gregorius ist der letzte von der Stadt Bremerhaven offiziell vereidigte Auktionator. Doch der 60-Jährige, der seit seiner Ausbildung zum Bürokaufmann bei der Fischereihafen-Betriebsgesellschaft (FBG) arbeitet und eine Zusatzqualifikation als Auktionator und Fachwirt absolviert hat, schwingt nur noch einmal im Jahr den Hammer – auf der Messe Fisch & Feines. Denn Ende der 1990er-Jahre hat die FBG die morgendliche Fischauktion an eine private Firma abgegeben. Sebastian Gregorius ist heute als Bereichsleiter für Marketing und Touristik für die FBG tätig.

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