Als die Königlich-Schwedische Akademie der Wissenschaften am Dienstag ihre Entscheidung über die Namen der Physik-Nobelpreisträger 2014 bekannt gab, herrschte auch an der Universität in Bremen große Freude: Eine der drei Auszeichnungen geht an Shuji Nakamura, der seit mittlerweile zehn Jahren eine Honorarprofessur in der Hansestadt hat.
„Die Nobelpreis-Auszeichnung ehrt mit der Universität auch den Wissenschaftsstandort Bremen“, hob Uni-Rektor Bernd Scholz-Reiter hervor. Und Bremens Wissenschaftssenatorin Eva Quante-Brandt sagte, der Preis zeige, wie attraktiv die Universität Bremen als Wirkungsfeld für herausragende Forscher sei.
Nakamura selbst hat sehr überrascht auf die hohe Auszeichnung reagiert. „Unglaublich“, sagte der gebürtige Japaner laut der japanischen Nachrichtenagentur Jiji Press. Er fühle sich „sehr geehrt“, zitierte ihn später die Universität im kalifornischen Santa Barbara, wo Nakamura arbeitet. „Es ist sehr befriedigend zu sehen, dass mein Traum vom LED-Licht Realität geworden ist. Ich hoffe, dass energieeffiziente LED-Birnen dazu beitragen werden, den Energieverbrauch und die Kosten von Beleuchtung weltweit zu senken.“
Neben Shuji Nakamura erhalten die beiden Japaner Isamu Akasaki und Hiroshi Amano den Physik-Nobelpreis. Die höchste Auszeichnung für Physiker ist mit umgerechnet 880 000 Euro dotiert. Ausgezeichnet werden die drei Wissenschaftler für die Erfindung von Dioden, die blaues Licht aussenden. Diese ermöglichen helle und energiesparende Lichtquellen. In Signalanzeigen, Autolichtern und Smartphones etwa gibt es diese LEDs (Licht emittierende Dioden) bereits.
Die Technik werde permanent verbessert und habe schon eine Lichtausbeute von 300 Lumen pro Watt erreicht, was etwa 16 gewöhnlichen Glühbirnen entspreche, betonte das Nobel-Komitee. „Das 21. Jahrhundert wird durch LED-Lampen beleuchtet werden.“ Da etwa ein Viertel des weltweiten Stromverbrauchs für Licht genutzt werde, trage die LED-Technik maßgeblich dazu bei, die Ressourcen der Erde zu schonen, ergänzt das Komitee. Auch der Materialaufwand sei für Leuchtdioden gering, da sie im Schnitt 100 000 Leuchtstunden halten, im Gegensatz zu Glühlampen mit 1000 und Neonröhren mit 10 000 Stunden.