Mit 4300 Quadratmetern Kunsteis ist die Indoo Eisarena Planten un Blomen Europas größte Open-Air-Eisbahn. Direkt im Herzen Hamburgs hat sie bis März täglich geöffnet. Doch auch überdachte Kunsteisbahnen locken. Eine Übersicht.
Die wirklich größte Eisfläche Hamburgs hatte zuletzt im Februar 2012 geöffnet und da auch nur für ein Wochenende. Anhaltende eisige Temperaturen hatten das Alstereisvergnügen ermöglicht, rund eine Million Menschen konnten die rund 164 Hektar große Fläche der Außenalster betreten. Doch ähnliche Wettervoraussichten blieben bislang aus.
Alternativ hat Hamburg zahlreiche Kunsteisbahnen zu bieten. Die wohl bekannteste wurde erst kürzlich für acht Millionen Euro modernisiert. Die Eisbahn Große Wallanlagen/Indoo Eisarena Planten un Blomen stammt aus den 1970er-Jahren. Nach dem Umbau gibt es zusätzlich zu einer modernen Eis-Technikanlagen ein neues Gebäude mit Schlittschuhverleih, Umkleidebereich sowie ein Park-Café. Die Resonanz beim Publikum ist enorm: Rund 137 000 Besucher kommen pro Saison auf das Eis. Die Jüngsten bekommen Pinguine und Eiszwerge vor die Füße gestellt und wagen so ihre ersten Laufversuche, während die Profis gekonnt einige Kunststücke austesten. Nach dem Umbau kann die Bahn auch im Sommer genutzt werden – als Rollschuhbahn. Und das dann sogar kostenlos. Tipp: Am Abend ist die Atmosphäre besonders schön, wenn die Sterne funkeln oder Schnee fällt. Mehr Infos unter: www.eisarena-hamburg.de.
Die Begeisterung für die Kombination von Eis und Sport hat in der Hansestadt Tradition. 1868 hatte der Senat erstmals die Alster zum Schlittschuhlaufen freigegeben. In den Folgejahren wurde der Eissport in den Wintermonaten auf ausgewiesenen Flächen in Wandsbek, auf dem Heiligengeistfeld und im Sternschanzenpark erlaubt. So wuchs
heran, was heute stadtweit Volkssport ist. In Farmsen steht eine der großen überdachten Eissporthallen Hamburgs. Wenn es draußen mal regnet und ungemütlich ist, ist das Eisland Farmsen das perfekte Ausflugsziel. Bei elf Grad Celsius Hallentemperatur und auf 1800 Quadratmetern kommen Eislauffans noch bis Ende März auf ihre Kosten. Im Eisland trifft sich die Jugend zum Eishockey oder Schlittschuhlaufen.
Eislaufen zu Discomusik
Neben den Freizeitangeboten des Bäderland Hamburg für die Öffentlichkeit trainieren auch viele Eishockeyvereine, von Anfängern bis Profis. Vor 30 Jahren war das noch der HSV, heute ist das Stadion Heimspielstätte der Crocodiles Hamburg. Tipp: Besonders beliebt ist der Treff am Sonnabendabend. Da sorgen Musik, bunte Laserstrahlen und eine Discokugel für Disco-Feeling (www.baederland.de/bad/eisland).
Früher trainierten die Hamburg Freezers noch in Farmsen und später auch in der Volksbank Arena. Mittlerweile spielen auf den rund 7000 Quadratmetern vor allem kleinere Hobbymannschaften aus Schulen und Vereinen. Dabei liegt der Fokus nicht allein auf dem Eishockeysport, die Eissporthalle dient unter anderem vielen Eiskunstläufern und Eisstockschützen als Trainingsort. 2012 hat der Deutsche Eishockey-Bund die Volksbank Arena zum Nachwuchsstützpunkt erklärt. Gewürdigt wurden damit die gute Infrastruktur der Arena und die umfassenden Belegungszeiten für den Eishockeynachwuchs.
Die Eissporthalle hat an über 300 Tagen im Jahr für alle Eisverrückten geöffnet. Damit ist das eiskalte Vergnügen nicht nur im Winter, sondern auch noch in den Sommermonaten wie Mai und August gesichert. Ein Tipp: Ein Highlight ist das Eisstockschießen. Unter der Aufsicht zweier Spielleiter darf das Eis jeden Montag und Freitag auch ohne Schlittschuhe betreten werden (www.volksbank-arena.net).
Auch die Eisbahn in Stellingen lockt mit Eishockey-Profis. Die Herren- und Damenteams des Hamburger Sportvereins (HSV) trainieren und spielen seit 1970 im Eisstadion Stellingen gegenüber von Hagenbeck. Damals wurde in das Stellinger Radstadion ein Eishockeyfeld gebaut. 1979 zogen die Mannschaften in die größere Eissporthalle Farmsen um, kehrten allerdings nach der Überdachung des Eisstadion 1994 in die alte Spielstätte zurück. Seither krönt ein Zeltdach die Eisbahn, die zu den Seiten hin offen ist. Bis auf wenige Ausnahmen wird im „Eispalast“ Stellingen fast ausschließlich Eishockey gespielt. 17 Mannschaften spielen und trainieren dort. Familien, die selber aufs Eis wollen, haben dazu dienstags bis sonntags Gelegenheit. Tipp: Vor, zwischen und nach den Laufzeiten finden häufig Eishockeyspiele des Hamburger SV statt, bei denen der Eintritt fast immer kostenlos ist (www.eisbahn-stellingen.de).
Und wer weiß, wenn das Eis dick genug ist (20 Zentimeter, blasenfrei), lässt sich auch die Alster wieder begehen.