Nur eine relativ kleine Gruppe von Hochseeanglern fand sich beim diesjährigen Abangeln auf Dorsch im Hafen von Burg-Staaken ein. Schuld hatten die Wetterdienste, die für diesen Tag für die westliche Ostsee teils Sturm angesagt hatten. Dies stand zwar im Widerspruch zur Vorhersage des Deutschen Wetterdienstes, aber nicht jeder schaut sich im Internet viele Dienste an, obwohl man aus Erfahrung weiß, dass es immer wieder stark von einander abweichende Vorhersagen gibt. Jedenfalls herrschte an diesem Samstag schönes Wetter, teilweise klarer Himmel mit Sonne, es war zeitweise bedeckt und der Wind aus südwestlicher Richtung blies in Stärke drei bis vier. Das waren eigentlich schon rechte gute Angel- und vor allem Fangbedingungen.
Die 17 Angler aus Verden und umzu hatten viel Platz auf dem Angelkutter MS Karoline, sodass es beim Pilken und insbesondere beim Schleppangeln mit Naturköder kaum Schnursalat mit dem Nachbarn gab. Allerdings war der Wattwurm an diesem Tag bei den Dorschen nicht so sehr gefragt, Pilker und vor allem Beifänger-Jigs waren erfolgreicher.
Gute Fänge beim Walkyrien-Grund
In der kalten Jahreszeit begibt sich der Dorsch erfahrungsgemäß in die flacheren Bereiche der Ostsee. Deshalb brachte Kapitän Bernd Lüdtke die Angler zunächst zur Sagas-Bank. Bei den Driften über die Neun-Meter-Kante wurden dort alsbald einige Dorsche gefangen, aber Kapitän Lüdtke war nicht zufrieden. Und so ging es eine ganze Strecke weiter nach Süden bis auf die Höhe von Grömitz.
Dort, beim Walkyrien-Grund, einem übersichtlichen Unterwasserberg, wurden an den Kanten gute Dorschfänge gemacht. Auch mehrere Doubletten waren dabei. Nicht nur die Angler, auch die Mannschaft des Kutters bekam Arbeit, um alle überlisteten Fische an Bord zu bekommen. Zudem waren auch zwei kräftige Seelachse (Köhler) von über 60 Zentimeter Länge dabei, die beim Drill erheblich mehr Bewegung machen als Dorsche.
57 Dorsche erwischt
Um die Fischkisten der Angler weiter zu füllen – und weil es auch die letzte Angeltour der Aller-Weser-Hochseeangler in diesem Jahr war – verlängerte der Kapitän die Angelzeit auch noch um eine halbe Stunde.
Nach Abschluss der Tour konnte Sportwart Florian Schmidt insgesamt 57 Dorsche zählen, hinzu kamen zwei Seelachse, vier Wittlinge und ein Plattfisch. Den größten Dorsch des Tages von 70 Zentimeter Länge fing Maik Scharnhusen aus Dörverden, die nächsten größeren Fische hatten Hendrik von Wille aus Rethem und Detlef Nowak aus Dörverden-Westen an der Angel.
Auch die Gäste fingen gute Fische, vor allem Thomas Bauer und Eckard Beuer, beide aus Walsrode, und Oliver Hagel aus Oyten. Besondere Spannung für die Vereinsangler entstand hinsichtlich der Fangbewertung an diesem Tage am Ende der Angelzeit, denn der Zweier-Teller wurde ausgeangelt. Hierbei werden immer zwei Teilnehmer durch das Los zusammengeführt und deren Fänge zusammengerechnet. Das erfolgreichstes Team stellten der Vereinsvorsitzende Heiko Seekamp aus Verden-Eissel und Maik Scharnhusen.
Die Tour war die letzte Angelfahrt des AWH in diesem Jahr. Im Frühjahr 2016 geht es aber wieder los für Vereinsmitglieder und Gastangler.
Das Jahresprogramm der Aller-Weser-Hochseeangler für 2016 steht bereits im Internet unter www.hochseeangler.de.